Flow – Fotografieren als Glückserlebnis. Pia Parolin

Flow – Fotografieren als Glückserlebnis - Pia Parolin


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       3.4.1Triviales

       3.4.2Kognitives

       3.4.3Orientierendes

       3.4.4Zeitliches

       3.5Lass es laufen

       3.6Workflow zum Flow

       3.6.1Der Vorabend

       3.6.2Der Morgen-Flow

       3.6.3Der Tag im Flow

       3.6.4Am Schreibtisch

       3.6.5Der Zeitpunkt für das Ende

       3.7Fotografierend in den Flow kommen

       4Anwendungen des Flows in der Fotografie

       4.1In Kürze: FIT – mein Fotoapparat, Ich und mein Thema

       4.1.1F: Fotoapparat

       4.1.2I: Ich

       4.1.3T: Thema

       4.2Die Entwicklung deiner Fotografie

       4.2.1Vom Knipsen zum Einzelbild

       4.2.2Die Fotoserie

       4.2.3Ein komplexes Einzelbild

       4.2.4Ein Fotoprojekt

       5Anregungen und bildlich gewordene Flow-Wirkung

       5.1Erfahrungsschatz sammeln

       5.2Inspiration umsetzen

       5.3Beispiele berühmter Fotografen im Flow

       Anhang

       Schlusswort

       Danksagung

       Weiterführende Literatur

       Bücher und wissenschaftliche Veröffentlichungen

       Zitierte Episoden

       Podcasts und YouTube-Serien, die mich regelmäßig inspirieren

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      1 EINLEITUNG

       Wäre es nicht toll, deine Fotografie spürbar zu steigern? Tiefgründige, interessante Bilder zu machen, dich kreativer und produktiver zu fühlen, ohne Anstrengung dabei zu empfinden oder zu ermüden? Konkreter zu wissen, worauf du mit deiner Fotografie abzielst? Konzentriert Schritt für Schritt zielgerichtet weiterzugehen und dabei von Glücksgefühlen erfüllt zu sein? Was nach Quacksalberei klingt, ist mithilfe eines durch Forschung gut ergründeten mentalen Zustands möglich: Flow.

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      1–1 Das Foto einer chinesischen Touristin auf der Promenade des Anglais in Nizza, die sich gerade für ein Porträt ihrer Freundinnen in Pose bringt. Ich mag keine große Bildnachbearbeitung. Und so ist das Bild praktisch unbearbeitet direkt in meiner Kamera entstanden (17-mm-Objektiv, ISO 100, Blende 22, 1/5 s, in der Abenddämmerung im September 2017, mit niedriggestelltem Stativ und Kabelauslöser).

      Im Laufe meiner eigenen Fotografie bin ich immer wieder an Stolpersteinen hängen geblieben. Nach den hübschen Pflanzen und malerischen südfranzösischen Türen wiederholte sich alles und ich langweilte mich. Was sollte ich außerdem mit meinen vielen tausend Fotos anstellen, die langsam, aber sicher meine Festplatten füllten? Wofür noch mehr produzieren? Wie konnte ich weiterkommen, wieder richtig Spaß dabei empfinden? Statt ein entspanntes Hobby darzustellen und tolle, inhaltlich wertvolle Fotos zu machen, hatte ich das Gefühl, dass ich mich im Kreis drehte und meine Kreativität gegen eine Wand lief. So kehrte ich oft enttäuscht oder gelangweilt von meinen Foto-Walks zurück.

      Um Ideen zu finden, hörte ich Podcasts mit Gesprächen über Kreativität, Reisen und Fotoprojekte, besuchte die neuesten Ausstellungen und Fotoevents, setzte mich mit Themen wie persönliche Entwicklung und Zeitmanagement auseinander. Das war bereichernd, lehrreich, inspirierend. Im Dezember 2019 hörte ich zufällig einen Podcast mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zum mentalen Zustand des Flows. Da wurde ich hellhörig.

      Den Flow-Zustand kannte ich zunächst nur von dem Gefühl, dass ich mich manchmal sehr gut konzentrieren kann und es einfach fließt. Beim Schreiben wissenschaftlicher Abhandlungen hat mir der Flow jahrelang wunderbare Dienste erwiesen, ohne dass ich ihn bewusst als besonderen mentalen Zustand wahrgenommen hätte.

      Ich wurde neugierig und wollte mehr darüber erfahren. So las ich dutzende komplizierter Fachbeiträge von Psychologen, Neurologen und Produktivitätsforschern. Nebenbei bemerkte ich, dass meine besten Fotos und Ideen entstanden, wenn ich im Flow war. Ich blieb Flow-getrieben länger am Ball – oder am Fotoapparat – und konnte meine kreativen Ideen hemmungsloser umsetzen. Da ich ein unruhiger Geist bin, half mir der Flow, meine Leistung zu fokussieren und meine Kreativität insgesamt auf ein höheres Niveau zu heben.

      Ich hatte wieder Spaß am Fotografieren, weil ich mir neue Ziele steckte. Mit der Inspiration aus dem Aufgenommenen und dem Wissen über die Funktionsweise des Flows merkte ich: Durch systematisches Suchen gelange ich zu neuen Ideen. Diese ständige Suche, in der alle Kreativen sich wahrscheinlich irgendwann wiederfinden, wird durch eine geduldige Zeit des Fleißes befördert. Die »Spaßbremse Fleiß« wird durch den Flow abgepuffert. Der Flow steigert nämlich deine Geduld um ein Vielfaches. Du trägst Gesehenes


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