Ovulation Power. Nadine Heilmann
schon direkt die weiblichen Hormone ins Spiel. Denn die weiblichen Hormone haben das, was gerade in deinem Körper geschieht, fest in der Hand.
Zu den weiblichen Hormonen gehören im Wesentlichen die Östrogene und das Sexualhormon Progesteron.
Die Vorgänge in deinem Körper während des Zyklus werden durch Hormone bestimmt
Bei den Östrogenen handelt es sich um die weiblichen Geschlechtshormone Östron, Östradiol und Östriol.
Sie werden unter anderem im Eierstock gebildet und sind an der Steuerung des Menstruationszyklus beteiligt. Die Östrogene sorgen dafür, dass ein Follikel2 im Eierstock heranreift.
Progesteron ist ein Hormon, das im Eierstock gebildet wird. Progesteron wird auch als Gelbkörperhormon bezeichnet und gehört zur Gruppe der Sexualhormone. Progesteron sorgt dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut entfaltet und stärker durchblutet wird. Dadurch kann sich die Gebärmutterschleimhaut sehr gut auf die Einnistung eines befruchteten Eis vorbereiten.
Östrogene sind an der Steuerung des Menstruationszyklus beteiligt, Progesteron sorgt sich um die Gebärmutterschleimhaut
Ausschlaggebend ist ob das Ei befruchtet wird oder nicht. Wenn das Ei befruchtet wird kommt es zu einer Schwangerschaft. Dann setzt deine Menstruation aus. Hier beginnt dann ein ganz anderes Kapitel für dich im Leben. Wir befassen uns bei Ovulation Power mit der regelmäßig wiederkehrenden Situation, dass dein Ei nicht befruchtet wird. Wenn das Ei nicht befruchtet wird führt das dazu, dass immer weniger Progesteron produziert wird. Dadurch wird die obere Schicht der Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und es tritt das aus, was wir als Menstruationsblut bezeichnen.
Die Dauer der Menstruationsphase variiert zwischen 1 und 5 Tagen
Phase 2
Die Follikelphase (6.-13. Tag)
Mit dem Ende deiner Menstruation beginnt Phase 2 des weiblichen Zyklus: Die Follikelphase. In der Follikelphase wird die in Phase 1 abgestoßene Gebärmutterschleimhaut wieder neu aufgebaut. Diesen Vorgang des Wiederaufbaus deiner Gebärmutterschleimhaut nennt man Proliferation. Darum wird die Follikelphase auch Proliferationsphase genannt. Gleichzeitig reift in einem deiner beiden Eierstöcke eine befruchtungsfähige Eizelle heran.
In der Follikelphase wird deine Gebärmutterschleimhaut wieder neu aufgebaut
Die Entwicklung einer Eizelle ist ein komplexer Vorgang an dem erneut mehrere Hormone beteiligt sind. Bevor sich eine Eizelle entwickelt müssen sich zunächst mehrere Eibläschen (ca. 10-12 Stk.), die auch Follikel genannt werden, bilden. Du kannst sie dir wie eine Tasche oder ein Säckchen vorstellen. Bei der Reifung kommt das Hormon FSH (Follikelstimmulierendes Hormon) ins Spiel. Durch die Einwirkung des Hormons FSH entwickeln sich zunächst mehrere Follikel. An den Wänden dieser Follikel werden Östrogene gebildet. Daher ist zu Beginn der Follikelphase dein Östrogen-Spiegel noch relativ gering. Je weiter die Follikel durch die Einwirkung des Hormons FSH heranwachsen, desto höher ist auch dein Östrogenspiegel. Aus diesem Grund steigt dein Östrogenspiegel in Phase 2 konstant an.
In der Follikelphase wachsen mehrere Eibläschen, sogenannte Follikel heran
Von den vielen Follikeln, die jetzt gebildet werden, wird nur 1 Follikel und zwar der dominanteste, überleben. Und aus diesem 1 Follikel entwickelt sich dann eine dominante Eizelle. Diese Eizelle wird dann in Phase 3 – die wir gleich noch besprechen werden – aus dem Eierstock freigegeben und von dem Eileiter aufgenommen. Aus diesem Grund ist die Möglichkeit einer Befruchtung ab Mitte der Phase 2 bis zum Tag des Eisprungs, der sogenannten Ovulation in Phase 3, am höchsten.
Ab Mitte der Follikelphase beginnt deine fruchtbare Phase
Dein Progesteron Spiegel befindet sich in Phase 2 auf einem normalen Niveau wohingegen deine durchschnittliche Basaltemperatur erhöht ist. Das bedeutet, wenn die durchschnittliche Temperatur bei 36,5°C liegt, können jetzt Werte von 36,6 – 36,7°C gemessen werden. Die erhöhte Temperatur hat in Phase 2 eine wichtige Funktion: Sie unterstützt die oben beschriebene Erneuerung deiner Gebärmutterschleimhaut.
Die Dauer der Follikelphase variiert zwischen 6 und 13 Tagen
Phase 3
Die Ovulationsphase (14. Tag)
Es ist soweit: Eine Überdosis des FSH Hormons bringt das in Phase 2 am weitesten entwickelte Eibläschen zum Platzen! Das geplatzte Eibläschen ist jetzt eine reife Eizelle, die in deinem Eierstock freigegeben wird. Diesen Vorgang des Eisprungs nennt man auch Ovulation. Die Ovulation spielt die zentrale Rolle im weiblichen Zyklus.
Das am weitesten entwickelte Eibläschen platzt und daraus entsteht eine Eizelle! Diesen Vorgang nennt man Ovulation
Nachdem die reife Eizelle in deinem Eierstock freigegeben wurde ist sie für kurze Zeit, und zwar für ca. 12-18 Stunden, befruchtungsfähig. Die Eizelle wandert jetzt durch die Eileiter in Richtung Gebärmutter.
Wird die Eizelle auf diesem Weg nicht befruchtet, kommt es ca. 12 bis 16 Tage nach dem Eisprungtag wieder zur Blutung. Die nicht befruchtete Eizelle wird dabei mit der Menstruation wieder ausgeschieden.
Nachdem die Eizelle in deinem Eierstock freigegeben wurde, ist sie für ca. 12–18 Stunden fruchtbar
Aber Achtung:
Bitte verwechsle nicht die Befruchtungsfähigkeit der Eizelle mit dem Zeitraum der Möglichkeit, schwanger zu werden. Eine Spermie kann bis zu 5 Tage in deinem Körper überleben. Das bedeutet das der Zeitraum, in dem du schwanger werden kannst, viel größer ist.
Der Eisprung findet in der Regel in der Zyklusmitte statt. Das ist aber sehr individuell. Der Zeitpunkt des Eisprungs ist von Frau zu Frau und von Zyklus zu Zyklus unterschiedlich. Der Zeitraum, in dem der Eisprung stattfinden kann, ist ebenfalls unterschiedlich.
Beim Ovulation Power Konzept setzen wir dafür einen Zeitraum von 5 Tagen an. Man kann den genauen Zeitpunkt des Eisprungs nicht errechnen, doch es gibt mehrere Methoden, mit denen man den Eisprung ermitteln kann. Welche Methoden es gibt, um den Eisprung zu ermitteln und wie sicher diese Methoden sind werde ich dir im Kapitel „Ovulation Power Check Up: Den Eisprung ermitteln“zeigen.
Die Dauer der Ovulationsphase variiert. Sie kann zwischen 1 und 5 Tagen betragen
Krankheiten oder Störfaktoren (z. B. Stress oder Alkoholkonsum) haben ebenfalls einen Einfluss auf den Zeitpunkt des Eisprungs. Es kann dann sein, dass der Eisprung nicht mehr in der Zyklusmitte stattfindet. Solltest du unter einer Krankheit leiden oder deinen Körper Störfaktoren aussetzen, welche deinen Zyklusverlauf negativ beeinflussen, ist es wichtig, dass du diese zuerst auskurierst, bzw. beseitigst.
Phase 4
Die Lutealphase (15.-28. Tag)
In Phase 1 wurde mit der Blutung die obere Schicht der Gebärmutterschleimhaut zusammen mit der nicht befruchteten Eizelle ausgeschieden. In Phase 2 haben sich mehrere Eibläschen, sogenannte Follikel