Amerikas Kriege. Paul Craig Roberts

Amerikas Kriege - Paul Craig Roberts


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forderte Israels Senator der Vereinigten Staaten von Amerika Carl Levin (Demokraten, Mississippi) die Eskalation der Politik der Luftangriffe der Administration Obama gegen Pakistans Stammesgebiete. Am 30. September schrieb die pakistanische Zeitung The Frontier Post, dass die amerikanischen Luftangriffe „schlicht und einfach eine nackte Aggression gegen Pakistan darstellen“.

      Die Vereinigten Staaten von Amerika behaupten, dass ihre Streitkräfte in Afghanistan das Recht haben, bei der Verfolgung von „Militanten“ in Pakistan einzudringen. Vor Kurzem töteten Kampfhubschrauber der Vereinigten Staaten von Amerika drei pakistanische Soldaten, die sie für Taliban hielten. Pakistan sperrte die wichtigste Versorgungsroute der Vereinigten Staaten von Amerika nach Afghanistan, bis sich die Amerikaner entschuldigten.

      Pakistan warnte Washington vor weiteren Angriffen. Die Militärs der Vereinigten Staaten, die unter dem Druck Obamas stehen, Fortschritte im endlosen Krieg gegen Afghanistan vorzuweisen, reagierten auf die Warnung Pakistans, indem sie forderten, den Krieg von Afghanistan nach Pakistan hinein auszudehnen. Am 5. Oktober schrieb der kanadische Journalist Eric Margolis, dass „die Vereinigten Staaten von Amerika näher an eine Invasion Pakistans heranrücken“.

      In seinem Buch „Obama’s Wars” berichtet Bob Woodward, dass Amerikas Marionettenpräsident von Pakistan Asif Ali Zardari glaubt, dass terroristische Bombenattacken innerhalb Pakistans, derer die Taliban beschuldigt werden, in Wirklichkeit Operationen der CIA sind und das Ziel haben, Pakistan zu destabilisieren und sich Pakistans Atomwaffen unter den Nagel zu reißen.

      Um Pakistan in der Schusslinie zu behalten, änderte die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika ihre Position, dass das „Bombenattentat auf dem Times Square“ die Tat eines „einsamen Wolfs“ sei. Justizminister Eric Holder verschob die Schuld auf die „pakistanischen Taliban“, und Außenministerin Clinton drohte Pakistan mit „sehr ernsten Konsequenzen“ für die erfolglose Bombenaktion am Times Square, welche wahrscheinlich eine gegen Pakistan gerichtete Operation unter falscher Flagge war.

      Um die Spannungen weiter anzuheizen, wurden am 1. September die acht Mitglieder einer hochrangigen pakistanischen Militärdelegation auf der Reise zu einem Treffen mit dem Zentralkommando der Vereinigten Staaten von Amerika in Tampa, Florida, rüde behandelt und als Terrorismusverdächtige auf dem Dulles Airport in Washington DC verhaftet.

      Jahrzehntelang hat die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika israelische militärische Aggressionen gegen Libanon ermöglicht und scheint wieder dabei zu sein, einen weiteren Angriff Israels auf das ehemalige amerikanische Protektorat Libanon auf die Beine zu stellen. Am 14. Oktober brachte die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika ihre „Empörung“ darüber zum Ausdruck, dass die libanesische Regierung einen Besuch des iranischen Präsidenten Ahmadinejad erlaubt hatte, der im Brennpunkt von intensiven Dämonisierungsbestrebungen Washingtons steht. Israels Vertreter im Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika drohten, die Militärhilfe der Vereinigten Staaten von Amerika für den Libanon einzustellen, vergessend, dass der Kongressabgeordnete Howard Berman (Demokraten, Kalifornien) die Hilfe für den Libanon bereits seit dem letzten August blockiert, um den Libanon für einen Grenzkonflikt mit Israel zu bestrafen.

      Die vielleicht vielsagendste Schlagzeile von allen ist die vom 14. Oktober: „Somalias neuer amerikanischer Premierminister“. Ein Amerikaner wurde zum Premierminister Somalias bestellt, eines Marionettenregimes in Mogadishu, das von tausenden Soldaten aus Uganda gestützt wird, die von Washington bezahlt werden. Das alles beeinträchtigt kaum den oberflächlichen Anschein von Washingtons Wohlwollen anderen Ländern gegenüber und seinem Respekt vor deren Rechten, Grenzen und den Leben ihrer Bürger.

      Um WikiLeaks zum Schweigen zu bringen und weitere Enthüllungen amerikanischer Kriegsverbrechen zu verhindern, hat die Regierung der „Freiheit und Demokratie“ in Washington die Spenden an WikiLeaks abgedreht, indem sie die Organisation auf ihre „Watchlist“ setzte und die australische Marionettenregierung dazu brachte, das Gleiche zu tun.

      WikiLeaks steht jetzt auf der Stufe einer terroristischen Organisation. Die Vorgangsweise der amerikanischen Regierung, Kritik zum Schweigen zu bringen, wird sich über das Internet verbreiten: Denken Sie daran, dass sie uns hassen, weil wir Freiheit und Demokratie haben, verfassungsmäßig garantierte Rechte, Habeas Corpus, Achtung vor den Menschenrechten und allen gegenüber Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zeigen.

      03.11.2010: Wer hat die Kristallkugel?

      03.11.2010

      Wer hat die Kristallkugel?

      Meine konservativen und republikanischen Bekannten glauben, dass die „liberalen Medien“ Amerika zerstören. Wenn ich sie frage, welche denn die liberalen Medien sind, ist die übliche Antwort: „Alle.” Ich frage sie weiter, was mit Fox „News“ und CNN los ist und erkläre, dass die TV-Netzwerke nicht mehr unabhängig, sondern von gewaltigen Konzernkonglomeraten übernommen worden sind und dass die „liberalen“ Nachrichtenmoderatoren allesamt gefeuert wurden oder gestorben sind.

      An diesem Punkt kommen meine Bekannten dann mit der New York Times und der Washington Post daher. Ich erinnere sie daran, dass die Invasion des Irak ohne die New York Times nie möglich gewesen wäre, die den Weg bereitet hat. Judith Miller füllte diese Zeitung mit der neokonservativen Propaganda des Bush-Regimes, die orchestriert wurde, um die Akzeptanz der Öffentlichkeit für die Aggression der Vereinigten Staaten von Amerika gegen den Irak zu erreichen. Später brachte die New York Times eine Art Entschuldigung und Miller verließ die Zeitung.

      Das ließ die Washington Post, anscheinend ein alter Aktivposten der CIA, als das „liberale Medium“ übrig, das Amerika zerstört, bis am 31. Oktober David Broder, der Langzeitexperte dieser Zeitung, schrieb, dass Obama die kommenden zwei Jahre damit verbringen sollte, dass er den Republikanern den Wind aus den Segeln nimmt und die Wirtschaft dadurch erneuert, dass er einen Entscheidungskampf mit dem Iran herbeiführt. Gegen den Iran in den Krieg zu ziehen, „die größte Bedrohung für die Welt“, würde gleichzeitig die Republikaner mit Obama versöhnen und die Wirtschaft wiederherstellen. Durch die Befolgung von Broders Anleitung wird „Obama die Welt sicherer gemacht haben und würde als einer der erfolgreichsten Präsidenten der Geschichte betrachtet werden“.

      Soweit also der „liberale“ Broder in der „liberalen“ Washington Post, der den von den Neokonservativen ersehnten Krieg gegen den Iran befürwortet.

      Die Ironie geht noch tiefer. Meine Bekannten betrachten Obama als einen Marxisten und einen Muslim. Meine Bekannten kommen nicht auf die Idee, dass der Militär-/Sicherheitskomplex und Wall Street keinen Marxisten in das Weiße Haus setzen würden, oder dass AIPAC nicht einen Muslim in das Weiße Haus bekommen wollte, oder dass ein Muslim nicht einen mit doppelter amerikanisch-israelischer Staatsbürgerschaft zum Stabschef gemacht und in seine Regierung israelfreundliche Juden berufen hätte, oder dass ein Muslim nicht den Krieg gegen Afghanistan erneuert und neue Kriege gegen Pakistan und Jemen begonnen hätte, oder dass Obama, wäre er ein Muslim, etwas gegen das Abschlachten von Muslimen im Dienste der Weltherrschaftsagenda der Neokonservativen unternommen hätte.

      Chris Hedges schreibt in Truthdig: „Die amerikanische Linke ist ein Phantom. Sie wird von der Rechten herbeigezaubert, um Barack Obama als Sozialisten zu etikettieren, und von den Liberalen benutzt, um ihre Gleichgültigkeit und Lethargie zu rechtfertigen. Sie lenkt die Aufmerksamkeit von der Macht der Konzerne ab. Sie führt den Mythos eines demokratischen Systems fort, das von den Stimmen der Bürger, politischen Plattformen und der Arbeit der gesetzgebenden Abgeordneten beeinflusst wird. Die Welt bleibt gut überschaubar aufgeteilt in eine Linke und eine Rechte. Das Phantom Linke fungiert als bequemer Sündenbock. Der rechte Flügel gibt ihr die Schuld an der moralischen Degeneration und dem fiskalischen Chaos. Die liberale Klasse benützt sie, um nach, Mäßigung’ zu rufen.

      Die Konzerne, die die Massenkommunikation kontrollieren, zaubern das Phantom einer Linken herbei. Sie geben dem Phantom die Schuld an unserem Debakel. Und sie bringen uns dazu, sinnlos herumzureden.“

      Aber das ist Amerika. Die Leute können einfach nicht zwei und zwei zusammenzählen. Denken ist nichts, womit die amerikanische Öffentlichkeit sich beschäftigt.

      In


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