Heathens Ink: Meine Herzensbrecher. K.M. Neuhold

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gekauft hätte, die du dir gewünscht hättest. Du hast die Wohnung ausgesucht.«

      »Ich weiß und ich liebe die Wohnung. Ich würde es nur nicht Rockstar-Leben nennen.«

      »Umso besser, wenn du mich fragst. Wie geht's Linc?«

      »Prima. Er ist jetzt seit über einem Monat auf Tour und ich bin mehr als bereit dafür, dass er wieder nach Hause kommt«, seufzt Jace.

      »Besser als zehn Jahre«, stelle ich klar und meine damit die lange Trennung von seinem jetzigen Ehemann, als Linc ihn verlassen hatte, um ein berühmter Musiker zu werden.

      »Ja, nur über meine Leiche wird es je wieder so lange sein«, stimmt Jace zu. »Wie geht's dir? Ich hab das Gefühl, dass du in letzter Zeit so beschäftigt bist, dass ich dich seit einer Ewigkeit nicht gesehen hab.«

      »Ich bin vor zwei Wochen zum Abendessen bei dir gewesen«, erinnere ich ihn lachend.

      »Hm, kommt mir länger vor.«

      »Ja, aber es gibt nicht viel Neues. Ich arbeite, helfe im Rainbow House aus, hänge mit Liam rum, das Übliche.« Ich zucke mit den Schultern.

      »Ah, ja, Liam. Wie kann es sein, dass ich diesen Kerl in den drei Jahren, in denen du ständig über ihn sprichst, noch nie getroffen hab?«

      »Ich spreche nicht ständig über Liam«, protestiere ich.

      »Ähm, doch, tust du. Ich vergesse es immer, warum gehst du nicht mit ihm aus?« Jace' Frage klingt beiläufig, setzt aber einen Schwarm wild flatternder Schmetterlinge in meinem Bauch frei.

      »Er sieht mich nicht so. Ich bin wie sein großer Bruder oder so.«

      »Ah, also liegt es nicht daran, dass du nicht auf ihn stehst?«

      »Was? Nein, ich stehe nicht auf ihn«, widerspreche ich schwach. »Er ist erst 21.«

      »Ja, aber wie oft hast du davon gesprochen, wie reif er für sein Alter ist?«

      »Nie«, antworte ich unsicher. Es fällt mir schwer, mich daran zu erinnern, was ich Jace über die Jahre über Liam erzählt habe.

      »Netter Versuch. Erst letzte Woche hast du mir fünfundvierzig Minuten einen Vortrag darüber gehalten, wie beeindruckt du bist, dass Liam in seinem Alter ein erfolgreiches Fotoatelier führt.«

      »Auf keinen Fall waren es fünfundvierzig Minuten.«

      »Es hat eine ganze Folge von Wettlauf mit dem Tod gedauert.«

      Ich klappe den Mund zu, denn mir fehlen die Argumente. »Hast du nur angerufen, um mir den Arsch aufzureißen?«, frage ich schließlich.

      »Nein, ich hab angerufen, weil ich dich fragen wollte, ob wir uns bald mal treffen wollen? Vielleicht können wir nächstes Wochenende zusammen abendessen, wenn Linc wieder zurück ist?«

      »Klingt gut. Ruf mich an, wenn du es geschafft hast, dich wieder von deinem Mann loszureißen, und dann machen wir was aus, okay?«

      »Prima, bis dann.«

      »Bye.«

      Ich lege auf und was er über Liam gesagt hat, geht mir immer noch im Kopf herum. Bin ich ein wenig in Liam verknallt? Wahrscheinlich. Es ist nicht so, als würde jemals etwas daraus werden, also gibt es keinen Grund, diese Gefühle zu pflegen. Wir sind Freunde und das ist genug.

      Kapitel 7

      Liam

      Nach einem langen Arbeitstag schlurfe ich erschöpft die Stufen zu meiner Wohnung hinauf. Ich bin nicht sicher, was ich mir dabei gedacht habe, als ich drei Kleinkind-Shootings auf denselben Tag gelegt habe. Versteht mich nicht falsch, ich liebe Kinder… Na ja, ich liebe Maddens und Thanes Kinder und ich bin sicher, dass auch andere Kinder in Ordnung sind, aber es ist nicht wirklich lustig, sie zu fotografieren. Es ist beinahe unmöglich, sie dazu zu bringen, für zehn Sekunden stillzusitzen und ich habe mir das an einem Tag dreimal hintereinander angetan. Immerhin habe ich morgen ein Verlobungsshooting; die machen immer Spaß.

      Als ich mich der Wohnung nähere, höre ich Fritz hinter der Tür schnüffeln und das bringt mich zum Lächeln. Er weiß immer ganz genau, wann ich vor der Tür stehe. Hunde sind die Besten.

      Ich öffne die Tür und Fritz begrüßt mich, indem er sich auf den Hintern setzt und die Zunge seitlich aus dem Maul hängen lässt. Das perfekte Hundegrinsen.

      »Hey, Kumpel.« Ich tätschle seinen Kopf und drücke ihm einen Kuss auf die Schnauze, bevor ich Kyle zuwinke, der auf der Couch liegt.

      »Wie lief die Jobsuche?«, frage ich, als ich mir die Schuhe ausziehe.

      »Toll, ich hab etwas gefunden, das perfekt sein könnte. Es ist dieser coole kleine Hipsterladen Cowboys and Astronauts; sie verkaufen hauptsächlich Klamotten und Modeschmuck, aber der Typ braucht ernsthaft Hilfe beim Marketing, also hat er mir eine Stelle als Verkäufer angeboten und bezahlt mich zusätzlich dafür, dass ich meine Magie wirke und mehr Kunden reinbringe.«

      »Super.« Ich lasse mich auf den Sessel neben der Couch fallen. »Der Besitzer scheint in Ordnung zu sein?«, frage ich nach. Es würde nicht helfen, wenn er wieder in derselben Situation landet, in der er gerade steckt.

      Eine leichte Röte breitet sich auf Kyles Wangen aus und weckt mein Interesse.

      »Er ist in Ordnung«, antwortet er hastig.

      »Mhm«, murmle ich, sehe meinen Freund aus schmalen Augen an und versuche, ihn zu durchschauen. »Er ist heiß, nicht wahr?«

      »Pfft«, ist alles, was Kyle dazu sagt und ich weiß, dass ich recht habe.

      »Na ja, solange er nicht homophob oder ein Arschloch ist, ist es gut.«

      »Ich bin zu 90 Prozent sicher, dass er schwul ist… und verheiratet.«

      »Oh, na dann.«

      »Ja«, murmelt er wenig überzeugend. »Hey, wollen wir einen Filmabend machen? Wir machen Popcorn, essen Junkfood und sehen uns Filme an, von denen wir Albträume bekommen?«

      »Auf jeden Fall«, stimme ich zu. »Oh Scheiße, nein, ich wollte was mit Wyatt machen.«

      »Lad ihn ein. Er mag Filmabende.«

      »Gute Idee.«

      Liam: Kyle und ich wollen heute einen Filmabend machen, hast du Lust?

      Wyatt: Solange es nicht wieder ein seltsamer Indie-Film ist, bei dem das Ende keinen Sinn ergibt

      Liam: Nur weil du das Ende nicht verstanden hast, heißt es nicht, dass es keinen Sinn ergibt

      Wyatt: Okay, was bedeutete das Ende in dem letzten Film?

      Liam: Keine Ahnung, die Tussi hat sich in einen Schmetterling verwandelt; es war verdammt schräg

      Wyatt: Lol, schön, dass wir das geklärt haben. Ich komme

      Liam: Großartig, bis gleich

      »Er ist auf dem Weg.«

      »Cool. Ich bestell Pizza.«

      Wyatt taucht zwanzig Minuten später mit ein paar ausgefallenen Cream sodas auf.

      »Das ist so idiotisch und irgendwie hinreißend«, sage ich, als ich ihm die Getränke abnehme.

      »Ich glaube nicht, dass du mich hinreißend nennen kannst. Ich bin ein Jahrzehnt älter als du.«

      »Ich kann dich absolut hinreißend nennen, wenn du hinreißend bist«, widerspreche ich.

      Wyatt verdreht die Augen und lässt sich auf die Couch fallen, die Kyle nicht länger allein für sich beansprucht. Ich geselle mich zu ihm und lasse ein paar Zentimeter Platz zwischen uns, aber trotzdem spüre ich seine Körperwärme, die mich lockt.

      »Was sehen wir uns heute Abend an?«, fragt Wyatt.

      »Wir hatten an Horrorfilme gedacht: Blutgericht in Texas, Psycho und Freddy vs. Jason.«


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