Es bleibt keine Zeit. Friedrich Rentschler
nicht.
Wo ich nicht bin, dort bist du.
ES BLEIBT KEINE ZEIT
Es bleibt keine Zeit,
deinen grünen Träumen nachzuhängen.
Die Welt erfordert Kraft
und braucht auch Energie
für ihre Industrie
und Macht für ihre Leidenschaften.
Ein Bauer sät sein Korn
in reich gedüngten Acker,
treibt sein Vieh auf grüne Weiden,
baut sein Feld mit Traktor,
Egge, Pflug und Wagen.
Maschinen helfen ihm,
weil keiner Knecht und Magd will sein.
Wer heut sein Feld bestellt
mit seinen Händen nur,
dem reicht sein Brot;
doch leben im Genuß,
das kann er nicht.
Und kann auch nicht
dem Hunger seiner Nachbarn wehren.
Es fragt keiner nach,
wenn die kranken Säufer in sich gehen.
Die Welt erfordert Kraft
und braucht auch einen Mann
für ihre Weiblichkeit
und Mut für ihre Federführer.
Ein Mädchen wird zur Frau
in wilden Frühlingstagen,
sucht sein Glück bei Jungen, Männern,
baut sein Haus mit Liebe,
Güte, Stolz und Glauben.
Vertraute helfen ihm
beim Spielen, Lernen, Reifen.
Vertraute helfen ihm,
weil keiner Mann und Frau kann sein.
Wer heut sein Haus erbaut
mit seinem Wollen nur,
der kennt sein Herz;
doch Weisheit und Verstand,
das hat er nicht.
Und kann auch nicht
dem Kummer seiner Nachbarn wehren.
Es gibt keinen Trieb,
der die alten Tage neu kann schaffen.
Die Welt erfordert Kraft
und braucht die alte Zeit
für ihre neue Zeit
und Sinn für alle fernen Tage.
Ein Morgen wird zum Tag
im schnell gelebten Leben,
formt ein Bild auf leeren Blättern,
formt ein Herz durch Menschen,
Wille, Mut und Pflichten.
Verehrer helfen ihm
beim Bilden, Formen, Bleiben.
Verehrer helfen ihm,
weil keiner alt und jung will sein.
Wer heut sein Leben lebt
mit seinen Sinnen nur,
dem reicht sein Tag;
doch Altes neu verstehn,
das kann er nicht.
Und kann auch nicht
den Ängsten seiner Nachbarn wehren.
Es glaubt keine Frau,
dass ein Mann ohne Willen treu kann bleiben.
Die Welt erfordert Kraft
und braucht ein Ideal
für ihre Sklaverei
und Gott für ihre Machenschaften.
Ein Junge sucht sein Glück
in wohlbekannten Häusern,
sagt von Liebe seinem Mädchen,
tut den Dienst in Büro,
Werkstatt, Haus und Schiffen.
Gelehrte helfen ihm
beim Rechnen, Schreiben, Handeln.
Gelehrte helfen ihm,
weil keiner faul und klug kann sein.
Wer heut sein Leben lebt,
mit Träumen, ohne Plan,
der kennt sein Herz;
doch weit nach vorne gehn,
das kann er nicht.
Und kann auch nicht
dem Willen seiner Nachbarn wehren.
Es gibt keine Lieb’,
die den roten Richter könnte ändern.
Die Welt erfordert Kraft
und braucht ein gutes Wort
für ihre Menschlichkeit
und Geist für ihre Möglichkeiten.
Die Regel wird zum Wort
im großen weiten Land,
wird Gesetz im Alltag schnell,
hilft zum Recht in Ehe,
Werkstatt, Luft und Wasser.
Nur Wesen helfen dir
beim Weben, Bauen, Erben.
Nur Wesen helfen dir,
weil alles falsch und gut kann sein.
Wer nur dein Reden hört
und deinen Worten lauscht,
der hört dir zu;
doch was von Gott her kommt,
das kennt er nicht.
Und kann auch nicht
dem Höhnen seiner Nachbarn wehren.
Es fragt einer nach,
wenn die guten Hirten Trauer tragen.
Die Welt erfordert Kraft
und braucht auch Prediger
für ihre Endlichkeit
und Trost für ihre Sorgenkinder.
Ein Pfarrer spricht sein Wort
in nicht gefüllten Kirchen,
gibt von Herzen Kranken Freude,
führt sein Volk mit Liebe,
Glauben, Mut und Hoffen.
Gebete helfen ihm
beim Hören, Reden, Handeln.
Gebete helfen ihm,
weil Jesus Weg und Wahrheit ist.
Wer treu im Glauben bleibt
und Gottes Willen tut,
der lebt für Gott;
doch leben ohne Sünd’,
das kann er nicht.
Und kann auch nicht
dem Trotzen seiner Nachbarn wehren.
Es bleibt eine Zeit,
die