Visualisieren Präsentieren Moderieren. Josef W. Seifert
Gestaltungselement Text
Die gebräuchlichste Form, Informationen zu visualisieren (sie also sichtbar zu machen), ist, diese niederzuschreiben.
Wie Untersuchungen gezeigt haben, kommen (schriftliche) Informationen am ehesten beim Empfänger an, wenn die folgenden Regeln beachtet werden:
A) Auf gute Lesbarkeit achten
● Auf gute Lesbarkeit achten!
Bei der Erstellung von Hand Druckschrift verwenden, nicht Handschrift. Bei der Erstellung per Maschine einfache, (serifenlose) Schrifttypen (z.B. Arial) wählen.
● Lesegewohnheiten beachten!
Immer von links nach rechts schreiben. Die Darstellung links oben beginnen. Groß- und Kleinbuchstaben benutzen.
B) Die vier „Verständlichmacher“ beachten
● Einfachheit
Geläufige Wörter verwenden. Kurze Sätze bilden.
● Gliederung / Ordnung
Überschriften und Zwischenüberschriften verwenden. Optische Blöcke bilden.
● Kürze / Prägnanz
Die Aussagen auf das Wesentliche beschränken. Im Weglassen liegt die Kunst!
● Zusätzliche Stimulanzen
Farben einsetzen; Beispiele geben; neben dem geschriebenen Wort auch Skizzen verwenden.
Gestaltungselemente freie Grafik und Symbole
Die Gestaltungselemente freie Grafik und Symbole sind dem Verständlichmacher „Zusätzliche Stimulanzen“ zuzuordnen. Sie dienen der Verdeutlichung und/oder Hervorhebung von Informationen. „Trockene“ Themen können durch ihren Einsatz aufgelockert werden.
Beim Einsatz von Pinnwänden bietet sich für freie Grafik auch die Verwendung von Moderationsmaterialien (Rechtecke, Kreise, Ovale, …) an. Durch die zur Verfügung stehenden Farben, Formen und Größen sind diese Materialien für die freie Grafik gut geeignet.
Beim Arbeiten mit Computerprogrammen stehen in aller Regel mehr Farben und Formen zur Verfügung, als man je nutzen kann. Hier ist Vorsicht geboten, damit man sich nicht verleiten lässt, „zu viel des Guten“ zu tun und durch die Vielfalt der grafischen Elemente den Inhalt verdrängt.
Hier einige Beispiele für Elemente zur Gestaltung einer Visualisierung:
Abb. 10 – Elemente für freie Grafik
Abb. 11 – Standardisierte Symbole
Abb. 12 – Nichtstandardisierte Symbole
Gestaltungselement Diagramme
Diagramme sind standardisierte Darstellungsformen für bestimmte Sachverhalte.
Beispiele hierfür sind:
● Liste und Tabelle,
● Kurvendiagramm,
● Säulendiagramm,
● Kreis- oder Tortendiagramm,
● Aufbaudiagramm / Organigramm,
● Ablaufdiagramm / Netzplan.
Diagramme dienen, je nach Darstellungsform, der Gegenüberstellung von z.B. absoluten Zahlen, Entwicklungsabläufen oder Größenverhältnissen sowie der Veranschaulichung von Bestandsgrößen, Abläufen und Strukturen, …
Im Folgenden sind die gängigsten Diagrammtypen zusammengestellt und jeweils mit einigen Beispielen visualisiert, so dass es bei Bedarf leicht möglich sein wird, die richtige Darstellungsform zu finden.
Abb. 13 – Diagramme
Was?
Liste und Tabelle
Wozu?
Listen und Tabellen stellen eine gute Möglichkeit dar, Zahlen oder Werte transparent zu machen. Sie eignen sich vor allem zur Auflistung, um sich einen Überblick zu verschaffen von …
… Themen,
… Produkten,
… Fehlerquellen,
… Umsatzzahlen,
… Lagerbestandszahlen,
…
Wie?
● Tabellen müssen von ihrer Aussage her exakt das treffen, was Sie darstellen/aufzeigen wollen!
● Tabelle bedarfsorientiert erstellen (nicht übernehmen)!
● Das Wichtigste hervorheben (z.B. durch Umrahmung)!
● „Rahmendaten“ mitliefern (dadurch Verständlichkeit erhöhen)!
● (Spalten-) Überschriften müssen für sich sprechen!
● (Spalten-) Überschriften heben sich optisch ab, z.B. durch dicke Trennstriche!
● Lesegewohnheiten beachten (Beschriftungen nur horizontal)!
● Bei vielen Zeilen (und Spalten) diese evtl. nummerieren!
● Nicht zu sehr ins Detail gehen (z.B. Zahlen mit drei Kommastellen)!
● Überschrift und ggf. Quellenangabe nicht vergessen!
Beispiele
Liste und Tabelle
Abb. 14 – Liste und Tabelle
Was?
Kurvendiagramm
Wozu?
Kurvendiagramme eignen sich besonders für ein Aufzeigen von Entwicklungsverläufen, aber auch für die vergleichende Darstellung von Prozessen wie etwa …
… Umsatzentwicklung,
… Entwicklung von Marktanteilen,
… Kostenentwicklung,
… Nacharbeitsrate,
… Fluktuationsquote,
…
Wie?
● Als Ausgangspunkt dient bei Kurvendiagrammen der Nullpunkt des Koordinatensystems!
● Die Abszisse (horizontale Achse) dient i. d. R. der Darstellung des zeitlichen Ablaufs!
● Die Ordinate (vertikale Achse) dient der Mengenangabe!
● Die richtige Achseneinteilung bedenken – sie bestimmt den Kurvenverlauf!
● Jede Achse hat eine klare Bezeichnung zu tragen!
● Bei mehreren Kurven ist jede Kurve bezeichnet!
● Bei mehreren Kurven in einem Diagramm sind unterschiedliche Linien (durchgezogen, gestrichelt, …) zu verwenden!