Visualisieren Präsentieren Moderieren. Josef W. Seifert
Grundmuster, die man als Orientierung nutzen kann; dies sind:
● Symmetrie,
● Reihung,
● Rhythmus,
● Dynamik.
Auf der folgenden Seite ist je ein einfaches Anordnungsbeispiel für diese „Klassiker“ der Komposition gegeben. Wichtig ist bei der Anordnung der Gestaltungselemente, dass sie nicht „zufällig“ in der einen oder anderen Art platziert werden, sondern dass sich in der Wahl und der Anordnung der Elemente die logische Struktur dessen widerspiegelt, was dargestellt werden soll. Man kann sich hierzu bei der Planung einer Visualisierung etwa fragen:
● Soll etwas in seiner Gesamtheit mit seinen Bestandteilen dargestellt werden? (Fragen nach dem Ganzen und seinen Teilen.)
Zur Darstellung könnte verwandt werden: Symmetrie/Netzbild.
● Sollen Rangstufen/Hierarchieebenen dargestellt werden? (Fragen nach Über- und Unterordnung.)
Zur Darstellung könnte verwandt werden: Reihung/Organigramm.
● Sollen Ursachen und deren Auswirkungen aufgezeigt werden? (Fragen nach Grund und Folge.)
Zur Darstellung könnte verwandt werden: Dynamik/Ursachen-Wirkungs-Diagramm.
● Sollen Dinge miteinander verglichen werden? (Fragen nach Gleich- und Ungleichheit.)
Zur Darstellung könnte verwandt werden: Reihung/Säulen- und Balkendiagramm.
Beispiele
Anordnung der Gestaltungselemente
Abb. 21 – Anordnung der Gestaltungselemente
1.4.3 Farben und Formen
Neben der Blattaufteilung und der Anordnung der Visualisierungselemente ist bei der Komposition einer Gesamtdarstellung der Einsatz von Farben und Formen sorgfältig zu planen, denn:
Farben und Formen sind Bedeutungsträger!
Durch eine sinnvolle Verwendung von Farben und Formen werden:
● wichtige Informationen hervorgehoben,
● Zusammenhänge verdeutlicht,
● Querverweise zwischen mehreren Darstellungen hergestellt,
● aufeinanderfolgende Darstellungen miteinander verbunden.
Beispiele
Betonung in der Anordnung
Abb. 22 – Betonung in der Anordnung
Und hier noch einige allgemeine
Tipps zur Gestaltung von Visualisierungen:
● Verwenden Sie, wenn möglich, maximal drei Farben pro Darstellung!
● Bilden Sie Blöcke; fassen Sie Sinneinheiten (auch) dadurch zusammen, dass Sie diese räumlich nah beieinander abbilden!
● Setzen Sie für vom Sinn her zusammengehörende Sachverhalte immer die gleiche Farbe und Form ein!
● Heben Sie Wichtiges hervor, z.B. durch Verwendung der Farbe Rot oder durch Umrahmung, Unterstreichung oder Schraffur!
● Verwenden Sie (auch) Freiflächen als Gestaltungselement; lassen Sie ausreichend Raum frei!
● Verzichten Sie auf Kürzel – schreiben Sie alles aus!
● Nutzen Sie die stimulierende Wirkung der freien Grafik; malen Sie auch mal ein „Bildchen“!
● Hüten Sie sich vor perfekten Darstellungen; zu „glatte“ Bilder wirken kühl und schaffen Distanz!
● Testen Sie Ihre Visualisierung(!), indem Sie diese Bekannten oder Kollegen präsentieren und deren Meinung hierzu einholen!
Zum Abschluss dieses Kapitels noch eine grundsätzliche Empfehlung. Bitte vergessen Sie nicht, dass die Kunst des Visualisierens nicht darin liegt, die Fülle der zur Verfügung stehenden Informationen abzubilden, sondern eher im Gegenteil, denn:
Im Weglassen liegt die Kunst!
Stellen Sie jeweils so viel wie nötig und so wenig wie möglich dar. Es wirkt nicht die Fülle des Angebots, sondern deren Aussagekraft und die Qualität.
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