Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten. A. F. Morland

Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten - A. F. Morland


Скачать книгу
stellte Jack fest und setzte augenblicklich zu einem Spurt an. Nur wenige Sekunden später saß er am Steuer seines eigenen Wagens, startete und setzte ihn ruckartig vorwärts. Einen Augenblick später hatte er ihn schräg auf die Straße gestellt, so dass es unmöglich war, daran vorbeizufahren. Er schaltete das Fernlicht ein, während der Unbekannte mit seinem Wagen heranraste.

      Jack hatte ihm den Weg abgeschnitten.

      Der Unbekannte brauste heran und trat dann in die Bremsen.

      Mit quietschenden Reifen kam sein Wagen zu stehen. So schnell er konnte schaltete er in den Rückwärtsgang und ließ sein Gefährt nach hinten schnellen. Er versuchte zu drehen, aber auf der äußerst schmalen Straße war dafür nicht genug Platz.

      Mit den Hinterreifen kam er von der Fahrbahn ab und blieb in einem Schlammloch stecken.

      Der Boden war vom Regen aufgeweicht.

      Die Reifen drehten durch und beförderten Händevoll Erde in die Luft,ohne dass der Wagen sich mehr als nur ein paar Zentimeter bewegte.

      Der Unbekannte schien nach einem weiteren Versuch endlich einzusehen, dass es keinen Sinn mehr hatte. Er riss die Tür auf, stieg aus und wollte zu einem Spurt ansetzen. Aber Jack war bereits in seiner Nähe.

      Der Unbekannte keuchte. Er schien zu ahnen, dass es kein Entkommen gab. So versuchte er, die Flucht nach vorn anzutreten und stürzte sich auf Jack.

      Die dunkle Gestalt holte zu einem furchtbaren Faustschlag aus, dem Jack jedoch auswich, so dass er ins Leere ging. Durch die Wucht des eigenen Schlages taumelte der Unbekannte zu Boden. Und als er dann aufblickte, sah er Lynne mit dem Gewehr dastehen.

      Lynne schluckte.

      Sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als sie in das Gesicht des Unbekannten sah.

      "Joe", flüsterte sie. "Joe Stapleton!"

      "Du kennst den Mann?", fragte Jack Gordon erstaunt.

      Lynne nickte.

      "Ja, er arbeitet bei uns im Sender. Bis vor kurzem gehörte er zum Team meiner Sendung, bis er an einen anderen Posten versetzt wurde..." Lynne trat näher an ihn heran. "Hast du die Frauen ermordet?", flüsterte sie. "Warum nur? Und warum wolltest du mich töten?"

      "Weil er wahnsinnig ist", stellte Jack kühl fest.

      "Ich habe niemanden umgebracht", erklärte Joe Stapleton.

      Aber es klang schwach und ohne jede Überzeugungskraft. "Du musst mir glauben, Lynne!"

      "Als jemand, der im Sender beschäftigt ist konntest du leicht an jede nur erdenkliche Information über mich kommen. Angefangen von der Geheimnummer bis hin..." Plötzlich stockte sie. Woher konnte er wissen, dass sie hier, in Gradys Haus war? Hatte er sie belauscht, als sie mit Grady darüber gesprochen hatte? Möglich, sicher.

      Und Jack? Woher konnte er das wissen?

      Ihr Blick wanderte seitwärts, aber Jack schaute sie nicht an.

      "Ich werde mal die Polizei rufen", erklärte er. "Mein Funktelefon liegt im Wagen!"

      "Gut", murmelte Lynne.

      Aber im Innersten war sie sich noch nicht ganz sicher, ob dieser Alptraum jetzt wirklich ein Ende hatte...

      31

      "Eine Tasse Kaffee?", fragte eine etwas heisere, aber freundliche Stimme und Lynne schreckte aus dem leichten Schlummer auf, in den sie gefallen war. Neben ihr saß Jack, an deren Schulter sie sich gelehnt hatte.

      Lynne nickte knapp.

      Zu mehr war sie noch nicht in der Lage.

      Dann erinnerte sie sich dumpf an das, was in den letzten Stunden geschehen war.

      Die örtliche Polizei hatte Joe Stapleton verhaftet und sie alle drei ins Präsidium gebracht. Die Aussagen wurden zu Protokoll genommen und das Ganze hatte sich stundenlang hingezogen.

      Jetzt musste es weit nach Mitternacht sein.

      Eigentlich schon früher Morgen, wenn man es genau nahm.

      "Kommen Sie bitte in mein Büro", sagte die heisere Stimme.

      Sie gehörte einem Inspektor Brady, der die Untersuchung leitete. Jack und Lynne folgten dem Polizeibeamten. Sie bekamen Kaffee, der zumindest einen Teil ihrer Lebensgeister wieder weckte.

      "Warum hat Joe das getan?", fragte Lynne. "Haben Sie irgendetwas darüber herausfinden können? Ich kenne ihn schon seit einiger Zeit und er machte auf mich nie den Eindruck von jemandem, der..."

      "Ein Mörder ist?", fragte Brady. Er lächelte nachsichtig.

      "Das sieht man niemandem an. Mr. Stapleton hat übrigens zugegeben, für die Anrufe verantwortlich zu sein, mit denen Sie gequält wurden, Miss Davis", erklärte der Inspektor.

      Lynne wusste nicht, was sie dabei empfinden sollte. Einerseits war sie schockiert darüber, dass jemand, den sie für einen guten Kollegen gehalten hatte, zu so etwas fähig war.

      Andererseits räumte dieses Geständnis wohl auch den letzten Zweifel aus - den letzten Zweifel in Bezug auf Jack. Und das machte sie glücklich.

      Ihre Hand tastete verstohlen nach der seinen und drückte sie fest.

      Brady beugte sich indessen etwas vor und fuhr fort: "Er bestreitet allerdings ganz entschieden, etwas mit den Morden zu tun zu haben, von denen jetzt die Zeitungen voll sind. Er behauptet, dass er Ihnen nur Angst einjagen und Sie nervlich in den Abgrund bringen wollte."

      Lynne war verwundert. "Aus welchem Grund? Ich habe ihm nie etwas getan?"

      "Kennen Sie eine Colleen McGray?"

      "Sicher - sie gehört zum Team meiner Sendung bei Radio KLM! Sie ist mit Joe befreundet..." Lynne stockte; ihr begann einiges klarzuwerden.

      Inzwischen fuhr der Inspektor fort: "Diese Colleen McGray hatte sich nach Aussage von Stapleton große Hoffnungen gemacht, für den Night-talk als Moderatorin genommen zu werden. Die Sache stand offenbar schon so gut wie fest, bis Sie auftauchten, Miss Davis. Sie sollten an den Rand des Wahnsinns gebracht werden, unfähig eine tägliche Radiosendung zu machen. Dann, so hoffte diese Colleen, würde der Platz für sie wieder freiwerden..."

      Lynne runzelte nachdenklich die Stirn.

      Es stimmte, dass zuvor Colleen für die Sendung im Gespräch gewesen war. Das meiste darüber wusste Lynne nur aus Erzählungen, von denen sie die meisten für schiere Gerüchte gehalten hatte.

      "Joe Stapleton war also nur ein Helfershelfer?", fragte sie erstaunt.

      "Ein Mann, der für seine Geliebte alles zu tun bereit war, ja." Der Polizeibeamte zuckte mit den breiten Schultern und fügte dann noch hinzu: "Vielleicht hat er sich auch einen gewissen Vorteil für seine weitere Karriere versprochen, aber das scheint das weniger wichtige Motiv gewesen zu sein..."

      "Und das glauben Sie ihm einfach so." Lynne war schon etwas verwundert darüber. "Klingt das nicht sehr nach jemandem, der nur um jeden Preis nicht in Zusammenhang mit einer Reihe von Morden gebracht werden will? Warum sollte er sonst Ihnen gegenüber so redselig sein, Inspektor?"

      Brady nickte.

      "Genau


Скачать книгу