Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten. A. F. Morland

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kostbaren Holzstuhl, an den er mit einem dicken Strick gefesselt war. Seine rechte Augenbraue war aufgeplatzt, und aus seiner Nase lief Blut. Die beiden hatten ihn fachmännisch zusammengeschlagen.

      Steve lief zum Fenster und blickte die Straße entlang. Die zwei laufenden Gestalten waren nicht zu übersehen. Sie stiegen in einen Dodge und fuhren hastig aus der Parklücke, wobei sie wenig Rücksicht auf die Stoßstangen der vor und hinter ihnen parkenden Wagen nahmen.

      Steve prägte sich das Kennzeichen ein und nickte nachdenklich. Die beiden würde er wiederfinden.

      Er steckte die Pistole ein und trat zu dem Anwalt. Er beugte sich über ihn und löste die Fesseln. Highwood sah ihn aus geschwollenen Augen deprimiert an.

      „Wie ist das passiert?“, erkundigte sich Steve.

      Highwood massierte sich die Handgelenke, nachdem die Fesseln gefallen waren. Er zuckte mit den Schultern. „Die beiden haben geklingelt, und ich habe aufgemacht. So einfach war das.“

      Er ging zu seiner Hausbar hinüber, goss sich Whisky ein und schüttete ihn hinunter. „Das tut gut. Gott sei Dank, dass Sie gekommen sind. Ich weiß nicht, was die beiden sonst noch mit mir angestellt hätten. Ich hatte Angst.“

      Steve nickte. „Das kann ich verstehen. Aber die müssen doch irgendwas von Ihnen gewollt haben.“

      Highwood goss sich noch einen Drink ein. „Das haben sie auch. Aber ich habe es nicht begriffen. Einer von ihnen sagte ständig, dass ich mir einen Urlaub verdient hätte und dringend die Stadt verlassen müsste. Am besten schon morgen. Sie wollten mich dazu überreden, für einige Wochen aus New York zu verschwinden. Und der Aufforderung haben sie Nachdruck verliehen.“

      „Das verstehe ich schon“, meinte Steve. „Ich bin mit den beiden bereits einmal zusammengestoßen. Es sind zwei primitive Schläger. Ich werde sie wiederfinden und aus dem Verkehr ziehen. Hat man Ihnen gedroht?“

      Der Anwalt tupfte sich mit einem Taschentuch über das Gesicht, doch die Blutung hatte bereits aufgehört.

      „Sie haben gesagt, dass sie morgen wiederkommen wollen, um festzustellen, ob ich noch da bin. In diesem Zusammenhang haben sie finstere Drohungen ausgestoßen.“

      „Die waren auch ernstgemeint“, erläuterte Steve. „Der Auftraggeber der beiden muss sehr daran interessiert sein, Sie aus dem Verkehr zu ziehen.“

      „Aber warum?“, fragte Highwood.

      „Das ist doch nicht so schwer zu begreifen“, meinte Steve. „Es hängt alles mit dem Fall MacLaren zusammen. Ihre Theorie ist richtig. Hier versucht irgendein unangenehmer Zeitgenosse, unseren Freund zu belasten und aus dem Weg zu räumen. Auf sehr elegante Art und Weise. Da aber bei der Polizei noch gewisse Zweifel bestehen, versucht der Unbekannte, MacLarens Verbündete auszuschalten. Denn ohne Unterstützung von außen ist der Politiker natürlich hilflos.“

      Highwood nickte. „Das scheint mir eine plausible Theorie zu sein. Das heißt mit anderen Worten, der Unbekannte wird nervös. Sein raffinierter Plan ist durchkreuzt worden. Er wird Fehler machen.“

      „Ja. Und er ist nicht allein. Da sind diese beiden kleinen Ganoven. Außerdem mischt noch ein Dritter mit, mit dem ich einmal aneinandergeraten bin. Er ist gefährlich, wahrscheinlich ein Berufskiller. Aber eine dieser Spuren wird uns zu dem Unbekannten führen. Was wir brauchen, ist Zeit.“

      „Die kann ich Ihnen verschaffen“, sagte der Anwalt. „Ich kenne eine Menge Tricks, um die Anklageerhebung hinauszuzögern. In diesem Fall, in dem die Gegenseite nur über Indizien verfügt, ist das keine große Schwierigkeit.“

      „Gut!“ Steve nickte. „Ich glaube, unsere Marschrichtung ist jetzt klar. Ich kümmere mich um unsere Gegner, und Sie sorgen dafür, dass ich nicht gegen die Zeit kämpfen muss. Ich muss mich auch noch mit MacLarens Frau und seinen Bekannten und Freunden unterhalten. Irgendwo werde ich Hinweise finden. Hinter allem steckt jemand, der MacLaren genau kennt und der vor allem ein gutes Motiv hat.“

      Highwood lächelte. „Sie sollten sich intensiver um seine Frau kümmern. Ich bin sicher, dass sie mehr weiß, als sie Ihnen bisher gesagt hat. Sie spielt ihr eigenes Spiel.“

      Steve sah den Anwalt nachdenklich an. „Sie verschweigen mir doch nichts, oder etwa doch?“

      Highwood schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe nur einen gewissen Verdacht. Aber Sie müssen selbst dahinter kommen. Das ist mir lieber.“

      „Das werde ich. Ich halte Sie auf dem Laufenden. Rufen Sie mich an, wenn Sie irgendetwas erfahren. Und lassen Sie niemanden in die Wohnung, den Sie nicht kennen.“

      „Wird schon gutgehen. Viel Erfolg.“

      Sie schüttelten sich die Hände.

      ––––––––

      19.

      RICO MANZINI STARRTE auf den Zettel und runzelte die Stirn. Er stand vor einem gepflegten Brownstone-Haus in der 63th Street East. Ein Baldachin war über den Bürgersteig gespannt, und zu beiden Seiten des Eingangs standen hohe Blumenkübel.

      Rico marschierte auf den Eingang zu und studierte die Namensschilder an der Seite. John Carruthers wohnte tatsächlich hier. Vorsichtig warf er einen Blick in das Foyer des Hauses. Hinter einem kleinen Tresen saß ein Pförtner und blätterte in einer Zeitschrift.

      „Wissen Sie zufällig, ob Mister Carruthers im Haus ist?“

      Der Portier ließ die Zeitschrift sinken und starrte ihn an. „Was wollen Sie denn von ihm?“

      Rico lächelte böse. „Das geht wohl nur ihn und mich etwas an.“

      „Wir dürfen niemanden hereinlassen, den wir nicht kennen oder der nicht angemeldet ist. Wenn Sie einen Termin hätten, würden Sie auf meiner Liste stehen. Wenn nicht ...“ Der Portier machte eine unbestimmte Handbewegung.

      Manzini wusste nicht, was er jetzt tun sollte. Schließlich hatte seine Auftraggeberin verlangt, dass er sich unauffällig verhalten sollte. Also dreht er sich um und marschierte wieder aus der Tür.

      Der Portier sah ihm kurz nach und griff zum Telefon.

      Manzini stieg in seinen Wagen, der er schräg gegenüber geparkt hatte. Zu dieser späten Stunde gab es immerhin einige freie Plätze. Er schwang sich hinter das Steuer und richtete sich auf eine längere Wartezeit ein. Vielleicht hatte der Mann, den er beobachten sollte, noch eine Verabredung zum Essen. Ein mögliches Treffen in einer Bar wäre ihm allerdings lieber gewesen, denn er verspürte das Verlangen nach einem ordentlichen Drink.

      Die leichte Bewegung hinter dem Vorhang an einem der Fenster des zweiten Stockwerks bemerkte er nicht.

      ––––––––

      20.

      SABATO, DER KILLER, dessen richtigen Namen niemand kannte, lag lang ausgestreckt auf seinem Bett in dem kleinen schmutzigen Hotel in der Nähe des Grand Central Terminal. Er hatte die Arme unter dem Kopf verschränkt und dachte nach.

      Es gab einige Dinge, die ihn irritierten. Dinge, die sich anders entwickelten, als es vorgesehen war.

      Und das liebte er nicht. Seine Spezialität waren Jobs, bei denen es keine Spuren gab und keine Mitwisser außer dem Auftraggeber. Doch diesmal war alles anders. Es gab eine ganze Menge Leute, die mit dieser Sache zu tun hatten. Jeder einzelne von ihnen erhöhte das Sicherheitsrisiko.

      Sabato machte sich keine Illusionen. Sein Beruf war gefährlich. Eines Tages machte er vielleicht einen Fehler. Aber dieser Tag sollte so weit wie möglich in der Zukunft liegen.

      Das Schrillen des Telefons riss ihn aus seinen Gedanken. Er zögerte einen Moment, ehe er den Hörer abnahm und sich mit einem


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