Steiermark Reiseführer Michael Müller Verlag. Andreas Haller

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Dürrmooswasserfall.

      Schwarzensee. Ebenfalls keine erheblichen Anforderungen stellt der breite Weg vom Park­platz am Ende der Mautstraße zum See­ufer dar. Einfache Gehzeit: 2 Std.

      Großer Knallstein. Der Weg zum höchsten Gipfel des Naturparks (2599 m) ist geübten und v. a. konditionsstarken Bergwanderern vor­behalten. Gehzeit von St. Nikolai: 7 Std. hin und zurück.

      Übernachten/Essen *** Zum Gams­jä­ger. Die bodenständige Wohlfühlpension be­findet sich am hinteren Ende des Groß­sölktals. 21 Gäste­zim­mer mit Kiefernholz, teils mit Bal­kon. Sauna, gutes Restaurant mit Innen­raum im alpenländischen Stil und durch­ge­hend war­mer Küche (Nebensaison Mi Ruhetag, Haupt­gerichte 8−12 €). DZ 92 €. St. Nikolai im Sölk­tal 127, Tel. 03689-210, www.zumgamsjaeger.at.

      Breitlahnhütte. Familiengeführtes ÖAV-Logis am Ende der Kleinsölktal-Mautstraße. Start­punkt für Touren zum Schwarzensee und zur Putzentalalm. Mittags und abends steirische Spezialitäten, u. a. Forellen aus dem be­nach­barten Teich. 2 Familienzimmer und 1 ein­faches Bettenlager. Ende Mai bis Anfang Okt. geöffnet. Kleinsölk 124, Tel. 0720-517462, www.breitlahn-huette.net.

      Putzentalalm. Nur zu Fuß zu er­reichendes Almidyll über dem Schwarzen­see (3 Std. Geh­zeit vom Ende der Mautstraße). Alt­her­gebracht wirtschaftender Alm­be­trieb, die Hausspezialität ist Kaiser­schmarrn mit Preiselbeeren, der am offe­nen Feuer zubereitet wird. Nach Vor­an­mel­dung auch Übernachtung möglich. Tel. 03685-22820.

      Trutzig bewachte das Schloss die Handelswege durch das Ennstal. Die Fassade vor dem Hintergrund des Grimming ist ein post­kar­ten­taug­liches Fotomotiv. In der Umgebung von Trautenfels befinden sich weitere interessante Attraktionen.

      Obwohl die Fassade in ihrer spröden Schmuck­losigkeit ein wenig abweisend wirkt, kann man sich dem erhabenen Eindruck kaum entziehen. Die strate­gisch günstige Lage des Schlosses führte dazu, dass sich im Mittelalter Landesfürsten und Erzbischöfe um den Besitz zankten, der im 13. Jh. erst­mals als „Schloss Neuhaus“ in den Annalen auftauchte. Seine heutige Gestalt er­hielt es in der zweiten Hälfte des 17. Jh., als der Graf von Trauttmansdorff, der stei­rische Landes­haupt­mann, das An­wesen erwarb. Aus dieser Zeit stammt der de­kora­tive Mar­morsaal im Ober­ge­schoss mit den Barockfresken von Carpo­foro Tencalla. Heute be­findet sich in den Räumen ein Museum zur Natur- und Kultur­geschichte des Ennstals und des Salz­kammerguts. Die Exponate krei­sen um Themen wie Brauchtum, heimische Flora und Fauna, Mine­ra­lo­gie, Berg­bau, Kunst­handwerk und Tex­ti­lien sowie um di­verse Aspekte men­sch­lichen All­tags. Abschließend winkt der Aus­blick vom Turm auf Grim­ming und Ennstal. Der Stiegenlauf zur Platt­form ist mit Kla­vier­saiten be­spannt, ein klin­gen­des und be­schwin­gen­des Erleb­nis!

      ♦ Palmsonntag bis Okt. tägl. 10-17 Uhr. 9,50 €, erm. ab 3,50 €. Trautenfels 1, www.museum-joanneum.at.

      Rund um Trautenfels

      Wer nach dem Schlossbesuch von Kunst und Kultur nicht genug hat, kann die Rupertikirche in Niederhofen oder den Skulpturenpark Irdning auf­su­chen. Naturfreunde hingegen wan­dern in der Wörschachklamm oder er­fri­schen sich im Putterersee. Trau­ten­fels ist zudem ein guter Aus­gangs­punkt für Abstecher ins Donners­bach­tal in den Tauern und nach Pürgg.

      Grimming: Das imposante, bis zu 2351 m hohe Gebirgsmassiv ist die öst­lich­ste Erhe­bung der Dachstein-Gruppe und galt lange Zeit als höchster stei­ri­scher Berg (Mons Styriae altissimus). Ganze 1700 Höhenmeter liegen zwi­schen Enns und Gip­fel, womit der grim­mige Grimming zu den höchsten freistehenden Gebirgsstöcken Europas zählt. Mit einer Länge von 9,3 km und einer Breite von 5,2 km ist er von allen Seiten eine beeindruckende Er­schei­nung und lange Zeit war er ein be­lieb­tes Vermes­sungszeichen. Die Er­schlie­ßung setzte im frühen 19. Jh. ein, au­ßer­dem inspirierte der Berg zahlreiche Künstler. Anselm Kiefer fertigte 2011 ein Patchwork mit dem Titel „Il mystero delle cathedrali“ und Paula Grogger publi­zierte 1926 ihren Roman „Das Grimmingtor“. Grundlage des Plots ist eine Volkssage, der zufolge in den Berg­tiefen märchenhafte Schätze ver­bor­gen lie­gen. Legt sich um den Gip­fel eine Nebelbank, kann man auf Wet­ter­wechsel rechnen: „Trägt der Grimming einen Hut“, lautet die Regel, „dann wird das Wetter gut“. Klassischer Ausgangspunkt für die anspruchsvolle Bergque­rung ist die Grim­ming-Hütte oberhalb von St. Martin am Grimming.

      Schloss Trautenfels vor dem Hintergrund des Grimming

      Öblarn: Der gepflegte Ortskern mit sorg­fältig in Schuss gehaltenen, denk­mal­ge­schützten Bürgerhäusern ist ein Etappenziel am Ennstal-Rad­weg. Einst war Öblarn ein bedeutender Berg­bau­ort, der Abbau von Kupfer im Walchen­tal ist bereits Mitte des 15. Jh. belegt. Außerdem ist Öblarn die Heimat von Paula Grogger: Die Schriftstellerin ist u. a. Verfasserin des Stücks „Die Hoch­zeit“, das 1936 uraufgeführt wurde und alle fünf Jahre das Dorf zum un­an­ge­foch­tenen Zen­trum des Laientheaters im Alpenraum macht.

      Irdning: Abgesehen davon, dass sich im Schloss Pichlarn das luxuriöseste Hotel der ganzen Region verbirgt, erweist sich der Ort als ausgezeichnetes Basis­la­ger für Abstecher in die Niederen Tau­ern. Außerdem ha­ben hier im Rah­men des „Grimming-Symposiums“ re­nom­mierte Kunst­schaffende seit 1997 Skulpturen aus Holz und Stein ge­schaf­fen. Bester Ausgangspunkt für die Spuren­suche in Sachen Kunst ist der Freizeitpark am Orts­ausgang in Rich­tung Trautenfels.

      Aigen im Ennstal: Der Kulm, ein be­wal­deter Kogel im Ennstal, trennt die hübsch ge­le­gene Ortschaft von der un­ge­mütlichen Ennstalstra­ße. Bei Unter­su­chun­gen auf dem Berg wur­den einige Gräber aus der Hall­statt­zeit entdeckt. Wis­senschaftler ver­mu­ten hier deshalb ein Herr­schaftszentrum aus der Früh­ge­schichte, das vom Handel mit Salz pro­fitierte. Im Ortszentrum setzt die Flo­riani­kirche einen mu­ti­gen Ak­zent in Sa­chen moderner Architektur. Meist­be­suchtes Ziel ist der Put­terer­see am west­li­chen Ortsrand. Das Gewässer gilt als wärm­ster steirischer Alpen­moor­see und wird von un­ter­ir­di­schen Quellen ge­speist.

      Spätgotische Wandmalereien in der Rupertikirche

      Rupertikirche: Ob der spätgotische Sa­kral­bau in Stainach-Niederhofen tat­säch­lich die „Urkirche des Enns­tals“ ist, wie zuweilen gern behauptet wird, mag dahin­gestellt sein. Sehenswert sind die präch­tigen und gut erhaltenen Fres­ken im Chor. Sie stammen aus dem Ende des 15. Jh. und zei­gen biblische Mo­tive. Stilistisch einzigartig, mar­kie­ren sie den kunsthistori­schen Über­gang vom Mit­tel­alter zur Renaissance. Au­ßerdem verdient die Netz­rippen­struk­tur des Gewölbes im Langhaus Beachtung.

      Basis-Infos Trautenfels und Umgebung


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