Garteln ohne Garten. Karl Ploberger

Garteln ohne Garten - Karl Ploberger


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       Weise Erkenntnis

       Ohne Packungserde und Dünger erfolgreich

       Blumenerde, wie man sie im Frühjahr palettenweise in Gartencentern findet, ist für unsere Wilden nicht geeignet. Besser ist es, wenn man von einem Spaziergang mit einem Kübel Maulwurfserde heimkommt. Gemischt mit viel Sand, Tongranulat und Lavagrus entsteht das ideale Pflanzsubstrat. Wer dazu keine Gelegenheit hat, besorgt sich Aussaaterde und/oder Kakteenerde. Noch etwas Wichtiges: Ist das Düngen bei anderen Pflanzen das Um und Auf für ein kräftiges und gesundes Wachstum, so ist es bei den heimischen Wildpflanzen genau umgekehrt. Je weniger gedüngt wird, desto herrlicher ist die Blütenpracht.

       # weiseerkenntnis

      AUSDAUERNDES SILBERBLATT: DIE MONDVIOLE LUNARIA REDIVIVA

      Warum ich gerade diese Pflanze empfehle, ist wegen ihres Duftes! Der zarte Veilchenduft gehört für mich im Mai zum ersten Höhepunkt im Garten. In der Dämmerung tänzeln Nachtfalter um die Blüten. Mich beeindrucken dabei „meine Kolibiris“ – die Taubenschwänzchen.

      Die Mondviole wächst nicht nur dort, wo sie am liebsten gedeiht, nämlich im Halbschatten, sondern praktisch überall. Das macht sie so besonders. Je nach Standort wird sie einmal nur knapp knöchelhoch, an anderer Stelle geht sie einem bis zum Bauchnabel.

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       Blütenreich durch Aussaat und Rückschnitt

      Der deutsche Name „Mondviole“ kommt übrigens von den später erscheinenden silbrigen Samenständen. Für mich ist das gleich die zweite bzw. dritte Zierde dieser Pflanze, die gern auch ein zweites Mal blüht, wenn man sie bald nach der ersten Blüte stark zurückschneidet. Die Pflanze lässt sich durch Samen gut vermehren, und wer ein wenig Guerilla-gärtnern will, streut sie in der Stadt in Parkanlagen im Halbschatten an Stellen aus, wo Blüten und Duft fehlen.

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      INSEKTEN-MAGNET: WIESEN-SALBEI SALVIA PRATENSIS

      Wie wichtig der Wiesen-Salbei in der Natur ist, zeigt die Tatsache, dass nicht weniger als 22 Hautflügler (da gehören Bienen und Hummeln dazu) sowie neun Schmetterlinge die blauen Blüten besuchen. Wer die Bepflanzung mit dem Steppensalbei (Salvia nemorosa) kombiniert, hat eine besonders lange Blütezeit und damit Insektenmagnete für viele Wochen.

      Das liegt daran, dass sich der Steppensalbei durch eine großartige Nachblüte im August und September auszeichnet und so die Blütenperiode deutlich verlängert.

       Anspruchslos und pflegeleicht

      Ab Mai bis Ende August schiebt sich eine Blüte nach der anderen aus der Blattrosette des Wiesen-Salbeis.

      In der Natur wächst die Staude an trockenen, nährstoffarmen Standorten. Alle Salbeisorten/-arten sind anspruchslos, gut winterhart und überdauern Frostperioden problemlos.

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      RAFFINIERTE VERMEHRUNG: ODERMENNIG AGRIMONIA EUPATORIA

      Der Sonnenanbeter gilt als Dauerblüher. Von Juni bis September öffnen sich die Blüten der Pflanze, die je nach Bodenbeschaffenheit nur 15 cm oder auch 50 cm hoch wird. Früher diente sie als Färbepflanze, denn die ganze Pflanze mit ihren Wurzeln färbt Wolle gelb. Odermennig ist außerdem eine beliebte Futterpflanze für viele Insekten und eine Heilpflanze, die bei Erkältungskrankheiten als Tee und bei Entzündungen äußerlich angewendet wird.

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       Selbst gemachte Odermennig-Tinktur

       © Madeleine Steinbach/Shutterstock.com

       Verbreitung durch Tiere

      Die gelben Blütenkerzen sind dann am schönsten und kompaktesten im Wuchs, wenn der Boden nährstoffarm ist. Allerdings sollte er nicht zu trocken sein. Bezeichnet wird dieser Standort als einer mit „frischem“ Boden. Die Pflanze hat eine raffinierte Vorgehensweise, sich zu vermehren. Die Samen sind mit kleinen Borsten versehen, die sich am Fell von Tieren (oder an der Hose des Gärtners) festhaken und so für die Verbreitung sorgen. Diese Sorgen wird man auf dem Balkon nicht haben, dafür aber eine Pflanze, deren Blätter beim Zerreiben duften, die Spitzen der Blüten sogar zart nach Marillen.

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      SO GENÜGSAM: BLAUER NATTERNKOPF ECHIUM VULGARE

      Man sollte nicht enttäuscht sein, wenn der Natternkopf im ersten Jahr nur eine Blattrosette zeigt. Erst im zweiten Jahr folgt die Blüte. Meist ist sie blau, es gibt aber auch weiße und rosafarbene Sorten. Der Natternkopf wird je nach Bodenverhältnissen zwischen 30 und 100 cm hoch. Er ist für Insekten sehr wichtig. Man sagt, dass mehr als 40 Schmetterlinge hier Futter finden. Auch Wildbienen und Mauerbienen gehören zu den „Kostgängern“. Dort, wo eigentlich nichts wächst, da ist er zu Hause. Der Natternkopf gehört zu den ersten, die einen Straßenrand erobern. Dementsprechend anspruchslos ist diese Pflanze. In einem Topf mit viel schottriger Erde ist der Natternkopf am besten aufgehoben.

       Sofort zurückschneiden oder Selbstaussaat?

      Ist die Blüte vorbei, sollte man sofort zurückschneiden, dann gibt es auch im kommenden Jahr wieder eine Blüte. Trotzdem ist es sinnvoll, einige Pflanzen aussamen zu lassen, dann entwickelt sich ein Bestand.

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      KEIN KALK FÜR DIE HEIDENELKE DIANTHUS DELTOIDES

      Nelken zählen seit einiger Zeit wieder zu den Newcomern im Garten und auf dem Balkon. Daher dürfen sie auch in einem Wildblumenkisterl nicht fehlen. Die wilden Nelken gehören zu denjenigen, die sehr häufig auf spezielle Standorte angewiesen sind. Die Heidenelke gehört zu den Pflanzen – der Name sagt es schon –, die dort am besten gedeiht, wo wenig Kalk im Boden ist.

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       © Ploberger

       Weniger ist mehr!

      Mit einfachen Mitteln lässt sich die passende


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