Auf dem rechten Weg?. Aiko Kempen
AIKO KEMPEN
AUF DEM RECHTEN WEG?
RASSISTEN UND NEONAZIS IN DER DEUTSCHEN POLIZEI
1. eBook-Ausgabe 2021
© 2021 Europa Verlag in der Europa Verlage GmbH München
Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich
Redaktion: Franz Leipold
Layout & Satz: Robert Gigler, München
Gesetzt aus der Minion Pro
Konvertierung: Bookwire
ePub-ISBN: 978-3-95890-351-7
Das eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
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Alle Rechte vorbehalten.
INHALT
PROLOG
Warum wir den Rechtsstaat vor der Polizei beschützen müssen – und die Polizei vor sich selbst
Worüber sprechen wir hier eigentlich?
1. »SCHWARZE HORDEN« – RECHTSEXTREME UND RASSISTEN IN DER POLIZEI
Wie sich die Schlagzeilen gleichen – historische Kontinuität?
Gibt es ein rechtes Terrornetzwerk in der Polizei?
2. »ICH BIN IN DER POLIZEI EIN RASSIST GEWORDEN«
Racial Profiling und struktureller Rassismus: Rassist sein vs. rassistisch handeln
»Da wird immer wieder herzlich drüber gelacht« – Rassismusverständnis in der Polizei
3. KEIN SPIEGELBILD DER GESELLSCHAFT
Eine Frage der Einstellung: Wer geht zur Polizei?
Der Feind steht links – Polizeiliche Wahrnehmung rechter Gewalt
4. WARUM SICH RECHTSEXTREME UND RASSISTEN IN DER POLIZEI VIEL ZU SICHER FÜHLEN KÖNNEN
Die blaue Mauer des Schweigens
5. DIE DEUTSCHE POLIZEI IST AUSSER KONTROLLE
Fehlende externe Kontrolle der Polizei
Sabotierte Studien – Wie rassistisch die Polizei ist, kann niemand sagen
Der Generalverdachts-Vorwurf: Rückendeckung durch die Politik
Die Rolle der Polizeigewerkschaften
6. AUF DEM RECHTEN WEG?
Strukturwandel? Gewachsenes Problembewusstsein und Vielfalt in Uniform
Warum Schlagzeilen über rechte Polizisten auch gute Nachrichten sind
Was tun? Nicht allein die Polizei steht in der Verantwortung
HINWEIS
Dieses Buch enthält Schilderungen von rassistischen und diskriminierenden Vorfällen, Übergriffen und Gewalttaten. Zudem sind rassistische und diskriminierende Aussagen im Wortlaut dokumentiert. Dies soll keine unbedachte Reproduktion von Rassismus und rassistischer Sprache sein, sondern ausschließlich das reale Ausmaß abbilden.
Verschiedene Untersuchungen und Äußerungen, die auf den folgenden Seiten zitiert werden, verwendeten zudem die unscharfen und teilweise diskriminierenden Kategorien »fremdenfeindlich«, »ausländerfeindlich« oder »Menschen mit Migrationshintergrund«. Sofern diese Zuordnungen oder daraus abgeleitete Begriffe in diesem Buch genannt werden, folgen sie ausschließlich den jeweiligen Quellen.
Der Autor verwendet die unter von Rassismus betroffenen Menschen gebräuchlichen Selbstbeschreibungen »People of Color« und »Schwarze Menschen«. Diese zielen nicht auf biologische Eigenschaften, sondern bilden soziale Zuschreibungen ab. Um dies kenntlich zu machen, wird in der Bezeichnung »Schwarze Menschen« die Großschreibung verwendet. Zudem werden nicht durchgehend geschlechtsneutrale Formulierungen verwendet, um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass viele der in diesem Buch beschriebenen Probleme auch mit hegemonialen Männlichkeitsstrukturen zusammenhängen und innerhalb von Polizei und Innenpolitik keine paritätische Verteilung der Geschlechter herrscht.
WARUM WIR DEN RECHTSSTAAT VOR DER POLIZEI BESCHÜTZEN MÜSSEN – UND DIE POLIZEI VOR SICH SELBST
Einige Aussagen sind so banal, man wundert sich, warum man sie überhaupt aufschreiben sollte. »Nicht jeder Polizist ist ein Rassist« lautet ein solcher Satz. Gleiches gilt für die simple Feststellung, dass nicht jeder Mensch in einer Polizeiuniform automatisch rechts oder gar rechtsextrem eingestellt ist. Es sind offensichtliche Banalitäten. Und doch scheint es notwendig, ebendiese Selbstverständlichkeiten stets aufs Neue zu wiederholen, sobald es um die Frage nach rechten Umtrieben in der deutschen Polizei geht.
Dass wir über dieses Thema reden müssen, sollte eigentlich außer Frage stehen. Als Vertreterin der staatlichen