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sollte, und war einfach ich selbst. Wie viel mehr können wir eine Party genießen, wenn wir wissen: Wir sind hier gewollt.
Den Schulabschlussball kannst du mit deinem Leben vergleichen. Gerade in der Pubertät stellst du dir sicher oft die Frage: »Wozu gibt es mich überhaupt? Bin ich nur zufällig da oder gewollt?« Wie du diese Frage beantwortest, hat Einfluss auf deinen Selbstwert und darauf, wie du dein Leben angehst.
Wenn du weißt, dass du auf dieser Welt erwünscht und gewollt bist, wirst du ganz anders an Dinge herangehen und das Leben genießen können, als wenn du dir dessen unsicher bist. Ganz so, wie ich mich auf meinem eigenen Abschlussball anders verhalten habe als auf dem der anderen. Wenn du weißt, dass es jemanden gibt, dem es ein persönliches Anliegen war, dass es genau dich neben den 7,5 Milliarden anderen Menschen gibt, dann wirst du mit Selbstbewusstsein durchs Leben gehen und es richtig genießen können. Dann kannst du dich mutig einbringen und deine Stimme erheben. Dann übernimmst du Initiative und schwimmst nicht nur mit. Wenn es dich nicht gäbe, würde auf der Party dieser Welt etwas ganz Wichtiges fehlen! Es gibt jemanden, der dich gewollt hat, genau so, wie du bist. Mit deinen Haaren, die du vielleicht zu kraus, zu kurz oder zu dünn findest, deinen Augen, die dir vielleicht zu klein oder zu rund erscheinen, und deiner Figur, die an den ein oder anderen Stellen nicht deinen Vorstellungen entspricht. Dass du lebst, ist kein Zufall und auch nicht nur die Entscheidung deiner Eltern.
Stell dir die folgende von mir erfundene Geschichte vor: Klara war die Älteste von drei Kindern. Sie wuchs in einem schönen Haus mit Garten auf, hatte viele Freunde, mit denen sie sich regelmäßig zum Spielen traf, und einen Hund, den sie über alles liebte. Doch eine Sache trübte ihre sonst so schöne Kindheit. Sie erinnerte sich, wie ihre Eltern sich immer wieder heftig stritten. Manchmal so schlimm, dass sie und ihre Geschwister nachts aufwachten. Einmal hörte sie, wie ihre Mama zum Papa sagte: »Es war ein Fehler, dich zu heiraten. Hätte ich doch Klara alleine großgezogen, anstatt mich zur Hochzeit überreden zu lassen …« Diese Worte saßen.
Ihre Eltern ließen sich scheiden, und als ihr Vater auszog, fühlte Klara sich schuldig. Wäre ihr Vater geblieben, wenn sie braver, lieber oder hilfsbereiter gewesen wäre? Wäre es besser gewesen, wenn es Klara nicht gegeben hätte, ihre Eltern gar nicht erst geheiratet hätten und dadurch glücklicher gewesen wären? Ständig achtete sie nun darauf, dass es den Eltern gut ging und Gespräche nicht völlig in Streit ausarteten.
Hast du auch schon einmal wie Klara daran gezweifelt, ob es gut ist, dass es dich gibt? Vielleicht haben dir deine Freunde in der Schule dieses Gefühl gegeben, oder du wurdest gemobbt. Vielleicht fühltest du dich immer wie das fünfte Rad am Wagen. Vielleicht haben deine Eltern nicht mit dir gerechnet, oder die Umstände, unter denen du gezeugt wurdest, waren nicht ideal. Möglicherweise haben deine Eltern oder andere Personen dir das Gefühl gegeben, dass du »ein Fehler« warst, oder dein Umfeld wollte dir einreden, dass du nicht gut genug warst. All das kann dir das Gefühl geben, nicht gewollt zu sein. Doch die Wahrheit ist, dass du sehr wohl gewollt bist, und zwar von dem allmächtigen Gott! Klara konnte nur schwer annehmen, dass es gut war, dass es sie gab und sie von Gott gewollt war. Zu real und schmerzhaft waren ihre Verletzungen. Je mehr Klara die neuen Gedanken allerdings in ihr Herz ließ, desto mehr fiel ihr eine Last von den Schultern. Eine neue Freude und Sicherheit waren in ihr Leben eingezogen und gaben ihr neues Selbstbewusstsein. Sie hörte auf, sich selbst kleinzumachen, um ja nicht aufzufallen und niemandem zur Last zu fallen. Die Wahrheit machte ihr Herz frei, froh und leicht.
Ich kenne deine Geschichte nicht und weiß auch nicht, unter welchen Umständen du gezeugt wurdest. Ich weiß aber, dass diese Wahrheit auch für dein Leben zutrifft. Auch du bist gewollt! Auch du sollst frei leben und ein leichtes Herz haben!
Du stehst auf der Gästeliste dieser Erde! Deine Talente, deine Stärken, dein Aussehen und dein Charakter sind so einzigartig, dass nur du auf deine eigene Art diese Welt schöner machen kannst. Du wirst nicht nur geduldet oder ertragen, sondern deine Existenz war von Anfang an in Gottes Plan eingeschrieben, als er diese Welt erschuf, und er freut sich unendlich über dich.
Eine meiner Lieblingsstellen in der Bibel ist der Psalm 139:
»Du hast alles in mir geschaffen und hast mich im Leib meiner Mutter geformt. Ich danke dir, dass du mich so herrlich und ausgezeichnet gemacht hast! Wunderbar sind deine Werke, das weiß ich wohl. Du hast zugesehen, wie ich im Verborgenen gestaltet wurde, wie ich gebildet wurde im Dunkel des Mutterleibes. Du hast mich gesehen, bevor ich geboren war. Jeder Tag meines Lebens war in deinem Buch geschrieben. Jeder Augenblick stand fest, noch bevor der erste Tag begann« (Psalm 139,13-16).
Lass dir diese Worte einmal auf der Zunge zergehen. So wie es einen Unterschied macht, ob du zum Abschlussball gehst und auf der Gästeliste stehst, so macht es auch in deinem Leben einen Unterschied, ob du weißt, dass du gewollt bist.
Fragen zum Nachdenken
Kennst du das Gefühl, nicht gewollt zu sein?
Wodurch ist dieses Gefühl entstanden?
Tipps für den Alltag
Auf deiner Reise zu deinen tiefsten Träumen und Sehnsüchten möchte ich dich herausfordern, diese Wahrheit tief in dein Herz sinken zu lassen. Nimm dir einen Moment der Ruhe und lies dir den Psalm 139 laut vor. Überall wo ich, mich oder mir steht, füge deinen Namen ein. Merkst du, wie gut das tut?
Wenn du möchtest, kannst du dir die Bibelstelle auch auf einen Zettel schreiben und diesen an einem für dich gut sichtbaren Platz aufhängen. Es kann dein Spiegel im Zimmer, dein Terminplaner oder dein Hausaufgabenheft sein. Niemand muss ihn sehen, außer dir. Er soll dich täglich daran erinnern, dass du als das Mädchen, das du bist, gewollt bist. Es ist Zeit für die Party deines Lebens!
Was war das Wertvollste, das du jemals besessen hast? Für mich war es lange Zeit eine goldene Medaille an einer Kette, die ich von meinem Gastvater in Amerika zum Abschied bekommen hatte, als ich nach einem Jahr Highschool-Austausch wieder nach Hause flog. Sie war für mich so kostbar, weil sie nicht nur mit wunderschönen Diamanten bestückt war, sondern mich auch an die besondere Zeit in Amerika erinnerte und an die Menschen, die mir so sehr ans Herz gewachsen waren. Einmal verlor ich diese Medaille für ein paar Tage. Als mir auffiel, dass sie unauffindbar war, suchte ich überall wie verrückt nach ihr. Gefühlte hundertmal fragte ich meine Eltern und meine Geschwister, ob sie sich wirklich nicht daran erinnern konnten, sie gesehen zu haben. Ich schaute hinter jedem Schrank und unter jedem Stuhl nach. Meine Gedanken kreisten nur noch um diese Medaille, und es fiel mir unglaublich schwer, mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass ich die Kette wohl wirklich verloren hatte.
Hast du schon einmal etwas verloren, was dir wirklich wichtig war? Dein Handy? Ein wertvolles Geschenk oder ein besonderes Erinnerungsstück? An der Intensität, mit der du nach einer Sache suchst, kannst du den Wert erkennen, den sie für dich hat.
Für Gott bist du wertvoller als jeder Diamant und jedes Stück Gold, das diese Welt zu bieten hat. Dein Wert hängt nicht davon ab, wie schön du in den Augen der Menschen bist, wie viel Geld du auf deinem Sparkonto hast oder wie gut du in der Schule bist. Nicht einmal von dem, was dir deine Eltern kaufen können oder wie viel Anerkennung du von deinen Klassenkameraden bekommst. Wie viele Jungs dir schreiben oder wie viele Freunde du schon hattest. In den Augen Gottes bist du wertvoll, so wie du bist.
Im Psalm 139,17-18 kannst du lesen: »Wie kostbar sind deine Gedanken über mich, Gott! Es sind unendlich viele. Wollte ich sie zählen, so sind sie zahlreicher als der Sand!«
In Jesaja 62,3 steht weiter über dich: »Du wirst eine prachtvolle Krone in der Hand des Herrn sein, ein kostbares Diadem in der Hand deines Gottes.«
Und in Jesaja 43,4: »Weil du in meinen Augen kostbar bist und wertvoll und weil ich dich liebe, opfere ich Länder an deiner Stelle und Völker für dein Leben.«
Eine ganze Zeit lang habe ich versucht, mir meinen Wert von Menschen oder