Rise and Shine. Christina Walch

Rise and Shine - Christina Walch


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die neuste war, die es derzeit am Markt gab. Ich dachte, ich müsste doch wertvoll und liebenswert sein, wenn Jungs an mir Interesse hatten und ich bei den Mädels beliebt war. Ich suchte nach mehr Komplimenten, mehr Anerkennung und mehr Likes.

      Als ich dann bei einer Jugendveranstaltung diese Bibelstellen hörte und verstand, dass ich wirklich gewollt war, erkannte ich zum ersten Mal, wie unendlich kostbar, teuer und schützenswert ich war. Dass es jemanden gab, dem es egal war, was andere Menschen über mich sagten oder dachten. Der sich nicht über meine Schwächen und Unzulänglichkeiten aufregte, sondern der mich sogar mit meinen Fehlern und Schwächen unendlich kostbar fand. Der für mich da war und kämpfte, weil ich ihm etwas bedeutete. Auf einmal musste ich meinen Wert nicht mehr in der Anerkennung anderer Menschen suchen, sondern ich durfte einfach sein, wie ich war. Einfach ich: Christina.

      Auch du darfst diese Wahrheit für dich in Anspruch nehmen: Du bist für Gott ein kostbarer Schatz. Du bist einzigartig und wertvoll, auch wenn andere dich vielleicht beschimpft, runtergemacht, missbraucht oder sogar misshandelt haben und dein Herz irgendwann nicht mehr daran geglaubt hat, dass du wirklich kostbar bist. Du bist es! Wenn du anfängst, daran zu glauben, dass Gott dir einen unauslöschlichen Wert gegeben hat, dann wirst du eine neue Kraft und Stärke bekommen. Egal, was andere dir angetan haben. Dann wirst du immer mehr zu dem Mädchen und der Frau werden, zu der Gott dich erschaffen hat.

      Fragen zum Nachdenken

      Findest du dich kostbar?

      Worüber definierst du deinen Wert, wenn du ehrlich bist?

      Durch Anerkennung? In deiner Leistung?

      Holst du sie dir von anderen Menschen?

      Tipps für den Alltag

      Meist ist es so, dass wertvolle Dinge mit Geld bezahlt werden – je kostbarer, desto teurer. Lege einen Zettel in deinen Geldbeutel, auf den du die Worte der Bibelstelle Jesaja 62,3 schreibst: »Du wirst eine prachtvolle Krone in der Hand des Herrn sein, ein kostbares Diadem in der Hand deines Gottes.« So wirst du immer daran erinnert, dass du in den Augen Gottes viel mehr wert bist, als alles, was man kaufen kann.

      Als ich vierzehn Jahre alt war, wünschte ich mir eine Freundin. Ich fühlte mich in der Schule wie eine Außenseiterin. Oft stand ich allein im Pausenhof und versuchte, mich irgendwo zu verstecken oder möglichst cool zu wirken, sodass keiner glaubte, ich hätte niemanden zum Reden. Ich fühlte mich einsam, allein und überhaupt nicht liebenswert. Es war nicht nur so, dass mich keiner der Jungen anschaute, sondern ich war auch für andere Mädchen als Freundin recht uninteressant. Diese Gefühle nagten so sehr an mir, dass ich nachts manchmal unter Tränen einschlief und morgens genauso wieder aufwachte. Ich probierte alles Mögliche aus, um Freundschaften zu schließen, und erweckte schließlich das Interesse eines Jungen aus meiner Parallelklasse. Und plötzlich war alles anders. Plötzlich redeten andere mit mir und ich war interessant. Andere Mädchen kamen auf mich zu, und auch für Jungs schien ich nicht mehr durchsichtig zu sein. Äußerlich hatte ich das erreicht, nach dem ich mich so lange gesehnt hatte, doch innerlich war ich trotzdem leer.

      Das Bedürfnis nach Liebe in unserem Inneren kann mit einem Tank verglichen werden, der immer gefüllt sein sollte. Mein Liebestank war meistens ziemlich leer, denn selten konnte ich sagen: »Jetzt fühle ich mich wirklich geliebt.« Das, was oben in den Liebestank hineinfloss, schien gleichzeitig unten auch wieder hinauszufließen. Auch wenn ich mich kurz gut und anerkannt fühlte, so konnte die Sehnsucht in meinem Herzen nie wirklich ganz gestillt werden, und ich brauchte immer noch mehr Komplimente, Geschenke, Ermutigungen oder kleine Zeichen der Anerkennung.

      Wenn dein Liebestank auch leer oder nur halb voll ist, suchst du an vielen verschiedenen Orten, um ihn füllen zu können. Du kleidest dich vielleicht besonders aufreizend, schminkst dich besonders schön oder arbeitest besonders hart, um Anerkennung zu bekommen und das Gefühl zu haben, geliebt zu sein. Oder du versuchst, deinen Tank durch andere Dinge zu füllen: Freunde, Partys, Jungs, Likes, Rumhängen im Internet, vor Computerspielen oder am Fernseher, Pornografie, Selbstbefriedigung, Bulimie, Magersucht oder indem du dir selbst Schmerzen zufügst.

      All diese Dinge werden deinen Liebestank nie so füllen können, dass dein Herz auf lange Sicht genug hat. Vielleicht fühlst du dich für einen Augenblick besser, wenn du in den Spiegel schaust und siehst, wie dein Körper immer dünner wird. Für einen Moment kannst du deine Sehnsüchte betäuben, wenn du von deinem Schwarm ein Kompliment bekommst, doch das große Loch in dir bleibt trotzdem. Immer wirst du dich nach mehr sehnen, und irgendwann kontrollieren diese Dinge dich und nicht mehr du sie. Diesen Kreislauf kannst du nur durchbrechen, wenn du dich dem zuwendest, der dich in- und auswendig kennt – dem, der dich erschaffen hat und das Beste für dich möchte.

      In der Bibel lesen wir: »Ich habe dich schon immer geliebt« (Jeremia 31,3). Der Gott, der dich unendlich wertvoll findet und dich gewollt hat, liebt dich so sehr, dass dein Liebestank überläuft, wenn du es zulässt. Und das Beste daran ist: Er wird immer voll bleiben oder sogar überlaufen, sodass du nicht mehr weiter nach Dingen suchen musst, die deine Sehnsucht stillen können.

      Mir fiel es anfangs ziemlich schwer, diesen Verheißungen aus der Bibel wirklich zu glauben. Je mehr ich ihn aber bat, mir seine Liebe zu zeigen, desto mehr entdeckte ich sie auch in meinem Alltag und desto öfter wurde ich völlig überrascht, wie kreativ er zu mir sprach. Ich merkte, dass er sogar auf die kleinsten Details achtete, dir mir wichtig waren. Auf einmal bekam alles einen Sinn, und ich wusste, dass ich genau so, wie ich war, perfekt war. Auf einmal bekam mein Leben neue Kraft, ich bekam neues Selbstbewusstsein und eine neue Zuversicht, die mir niemand anderes je hätte schenken können.

      In dem Moment, in dem ich meinen Liebestank von Gott auffüllen ließ, änderte sich nicht nur mein eigenes Befinden, sondern auch meine Beziehung mit anderen. Ich musste mir nicht ständig überlegen, was sie über mich dachten, ob sie mich mochten oder nicht, oder ob sie nur so taten, als würden sie mich mögen. Nein – ich wusste, wer ich war: eine geliebte Tochter des Allerhöchsten, und niemand konnte mir diese Freude rauben. Ich hatte eine neue Freude in mir, die mich auf einmal viel lachen und Spaß haben ließ. Man sah mir an, dass ich glücklicher und zufriedener war. Weil mein Herz voll war und es mir an nichts mehr fehlte, hatte ich mehr als genug, um denen freundlich zu begegnen, die über mich gelästert hatten, oder die zu lieben, die selbst am Rande standen. Ich war nicht mehr das Opfer meiner Umstände, sondern ich nahm mein Leben selbst in die Hand – und das machte auch noch Spaß!

      Bis heute lasse ich meinen Liebestank von Gott füllen. Ich teile meine Ängste, meine Gedanken und meine Sorgen mit ihm und spreche mit ihm wie mit einem Freund. Manchmal sitze ich einfach nur da und bitte Gott, meinen Tank zu füllen. Und er tut es – ohne Maß und unendlich großzügig. Und auf einmal wird alles wieder ruhig in mir. Gott ist nicht fern, er spricht zu seinen Töchtern und möchte auch dir seine Liebe zeigen, damit du von innen heraus schön, strahlend und anziehend wirst.

      Fragen zum Nachdenken

      Wie voll ist dein Liebestank gerade?

      Versuchst du deinen Liebestank manchmal auch mit Dingen zu füllen, die ihn gar nicht wirklich füllen können? Was sind das für Dinge?

      Kennst du das Gefühl, dass der Tank nie voll genug ist?

      Tipps für den Alltag

      Schließ einmal deine Augen und stell dir für einen Moment einen dich liebenden Gott vor. Und dann sag ihm: »Bitte fülle meinen Liebestank. Füll ihn bis ganz oben hin und noch weiter, damit ich überfließen kann von deiner Liebe. Amen.«

      Malia und Natasha wurden 2014 von einem amerikanischen


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