Schnelleinstieg in das SAP-Controlling (CO) – 2., erweiterte Auflage. Martin Munzel
Im Kapitel 5 stellen wir die »Ergebnis- und Marktsegmentrechnung« vor und gehen grob auf die Auftragsabrechnung ein. Im Verlauf des Kapitels werden nicht nur Umsatz und Absatz, sondern ebenfalls die direkten und indirekten Kosten für ein Produkt im Rahmen einer »Deckungsbeitragsrechnung« zusammengeführt. Im abschließenden Kapitel 6 erhalten Sie Einblick in die »Profitcenter-Rechnung«. Sie ermöglicht es, Unternehmen in ergebnisverantwortliche Teilbereiche aufzuteilen, für die jeweils getrennt eine GuV erstellt werden kann. Die Profitcenter-Rechnung selbst ist dabei ein internes Controllinginstrument, um einzelne Unternehmensbereiche genauer zu betrachten.
Wir hoffen, dass wir durch die Darstellung vom Allgemeinen (Gemeinkostencontrolling) hin zum Besonderen (Ergebnis-, Profitcenter-Rechnung) sowohl für Neulinge im Controlling als auch für etwas erfahrenere Anwender einen guten Überblick über die Möglichkeiten des SAP CO geben und wünschen Ihnen schon jetzt den einen oder anderen Erkenntnisgewinn.
Danksagung
Andreas Unkelbach: Als mich Martin Munzel das erste Mal auf die Idee zu diesem Buch ansprach, war mir noch vollkommen unklar, in welche Richtung sich das entwickeln würde. Gerade der Austausch mit ihm, aber noch mehr mit der Lektorin Anja Achilles, hat mich immer wieder begeistert. Für viele Hinweise und manche fruchtbare Diskussion bin ich immer noch dankbar und blicke voller Freude zurück auf die gemeinsame Arbeit. Ebenfalls erwähnen mag ich die Geduld und Unterstützung meiner Frau Claudia, die mir auch sonst im Leben hilft, manch gordischen Knoten aufzulösen. Ein besonderer Dank gilt darüber hinaus meinem Kollegen Jürgen Ross, der mir den Einstieg in SAP ermöglichte und noch immer ein wertvoller Ansprechpartner in Fragen bzgl. SAP und dem Rest der Hochschulwelt ist.
Martin Munzel: Auch ich danke Andreas Unkelbach für den stets konstruktiven Austausch bei der Entstehung des Buches, vor allem bei Themen, zu denen wir unterschiedliche Auffassungen vertraten. Anja Achilles hat wie immer einen super Job dabei gemacht, so manchen verqueren Gedanken wieder auf die Spur zu bringen. Oder, wie es mein Autorenkollege Claus Wild einmal so schön formulierte: »Sie hat mein Gequatsche perfekt getuned.«
Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, im Vorwort meiner Bücher eine Anekdote aus dem Leben mit meinen Kindern zum Besten zu geben, und die soll auch hier nicht fehlen. Mein Sohn Vincent, 14, war vor Kurzem auf der Suche nach einem Unternehmen für den alljährlich stattfindenden Zukunftstag, an dem Schülerinnen und Schüler ihre potenziellen späteren Berufe kennenlernen können. Die Idee, bei Espresso Tutorials reinzuschnuppern, lehnte er von vornherein als vollkommen abwegig ab, weil ihm meine tägliche Arbeit als so langweilig und öde vorkommt, dass er es sich im Leben nicht vorstellen kann, Autor oder Verleger zu werden.
Vincent widme ich dieses Buch in der Hoffnung, dass er einen interessanteren und erfüllenderen Beruf als den meinen findet.
Im Text verwenden wir Kästen, um wichtige Informationen besonders hervorzuheben. Jeder Kasten ist zusätzlich mit einem Piktogramm versehen, das diesen genauer klassifiziert:
Hinweis
Hinweise bieten praktische Tipps zum Umgang mit dem jeweiligen Thema.
Beispiel
Beispiele dienen dazu, ein Thema besser zu illustrieren.
Warnung
Warnungen weisen auf mögliche Fehlerquellen oder Stolpersteine im Zusammenhang mit einem Thema hin.
Gender-Anmerkung
Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, wird im vorliegenden Buch bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen zwar nur die gewohnte männliche Sprachform verwendet, stets aber die weibliche Form gleichermaßen mitgemeint.
Hinweis zum Urheberrecht
Sämtliche in diesem Buch abgedruckten Screenshots unterliegen dem Copyright der SAP SE. Alle Rechte an den Screenshots hält die SAP SE. Der Einfachheit halber haben wir im Rest des Buches darauf verzichtet, dies unter jedem Screenshot gesondert auszuweisen.
1 SAP CO oder die Vorzüge eines Gemeinkostencontrollings
Wir bieten Ihnen zunächst einen kurzen Einstieg in SAP, um anschließend direkt auf Grundfragen des Gemeinkostencontrollings überzuleiten. Im weiteren Verlauf des Kapitels werden wir die Stammdaten der Komponenten »Kostenartenrechnung« und »Kostenstellenrechnung« darstellen und das Zusammenspiel zwischen Finanzbuchhaltung und Controlling anhand der Mitbuchtechnik vorstellen. Zum Abschluss lernen Sie die Möglichkeit der Kostenumbuchung innerhalb des Moduls CO kennen. Als veranschaulichendes Beispiel dient im Weiteren der fiktive Verlag »Neue Medien«, der neben Büchern auch Schulungsvideos und E-Books erstellt sowie eine größere Onlineplattform betreibt.
Felix Buchmacher sitzt im Büro seines neu gegründeten Verlags »Neue Medien« und sollte eigentlich glücklich sein. Vor einigen Monaten ist sein großer Traum in Erfüllung gegangen: Der Wechsel von einer Kanzlei zum eigenen Buchverlag ist geglückt, und die Geschäfte laufen bereits recht gut. Doch er muss sich aktuell mit der wichtigen Frage beschäftigen, wie sich diese positive Entwicklung des Unternehmens auch in Zukunft fortführen lässt. Zwar ist ihm durchaus das Zitat »Planung ersetzt den Zufall durch Irrtum« bekannt, aber ein wenig Voraussicht, der Blick auf das gesamte Verlagsgeschehen wie auch die Lage des Unternehmens im Einzelnen sind ihm ebenfalls sehr wichtig.
Zur Darstellung aller Geschäftsprozesse hat sich der Verlag für die Firmen-Software der SAP SE entschieden, die als ERP-System (Enterprise Resource Planning oder Unternehmens-Informationssystem) alle für den Unternehmenszweck vorhandenen Ressourcen (wie Kapital, Personal, Betriebsmittel …) darstellen soll. Sie ist modular aufgebaut, sodass aus verschiedenen Anwendungsbereichen nach Art eines Baukastensystems einzelne Bausteine (Module) ausgewählt werden können. Zu den einzelnen Abteilungen (Funktionen) eines Unternehmens wie Finanzbuchhaltung, Einkauf, Produktion oder Personalwesen gibt es entsprechende Module, die untereinander kombinierbar sind. Als Standardsoftware für diesen Bereich bietet SAP ERP den Vorteil, dass viele Unternehmensprozesse bereits im System in einer Grundversion abgebildet sind. Somit kann jedes Unternehmen auf betriebswirtschaftliche Strukturen zurückgreifen und diese wiederum durch Customizing an seine lokalen/spezifischen Bedürfnisse anpassen. Lassen Sie uns gemeinsam anschauen, wie diese Anforderungen von SAP grundsätzlich umgesetzt sind.
Sobald Sie sich am SAP-System anmelden, gelangen Sie direkt in das Anwendungsmenü. Sollte stattdessen das Benutzermenü erscheinen, können Sie über die Schaltfläche
bzw. über die Tasten Strg und F11 dorthin wechseln. Innerhalb des Anwendungsmenüs erhalten Sie Zugriff auf die einzelnen Module und deren Komponenten, die sich in Teilkomponenten (Teilmodule) gliedern können. Als Beispiel sei hier das Modul Controlling (CO) mit seinen Komponenten zum Gemeinkostencontrolling (CO-OM) genannt. Die Komponente CO-OM ist in Teilkomponenten wie die Kostenartenrechnung (CO-OM-CEL) oder die Kostenstellenrechnung (CO-OM-CCA) differenziert. Im folgenden Text sind diese Zugriffe jeweils als Pfad im Anwendungsmenü angegeben.Auch wenn dieses Buch einen Einstieg bieten soll, wird teilweise auf Einstellungen im Customizing eingegangen. Um dorthin zu gelangen, starten Sie die Transaktion SPRO und können dann über die Schaltfläche
auf das Customizing zugreifen. Auch auf die einzelnen Pfade innerhalb des SAP Customizing Einführungsleitfadens verweisen wir im Text.Customizing