NLP - das WorkBook. Joseph O'Connor
Bescheidenheit bedeutet, sich nicht mit dem zu brüsten, was man tatsächlich kann. Rühmen Sie sich nicht Ihrer vermeintlichen Grenzen.
Mit negativen Aussagen stecken Sie sich selbst in die Zwangsjacke Ihrer eingebildeten Grenzen. Jedes Mal, wenn Sie sich bei solchen Gedanken ertappen, ergänzen Sie das Wörtchen „noch“. Dann sind Sie wieder realistisch.
Sie sollten sich weder im Voraus entschuldigen noch sollten Sie mildernde Umstände geltend machen. Denn in solchen Fällen werden Sie diese Entschuldigung auch brauchen! Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre Ziele. Es mag zahlreiche gute Gründe geben, warum Sie sie nicht erreichen, aber wenn Sie sich im Voraus entschuldigen, dann programmieren Sie sich geradewegs auf das Versagen.
Selbstwert
Verdienen Sie es, Ihre Ziele zu erreichen? – Nur Sie können diese Frage beantworten, aber warum sollten Sie es nicht verdienen?
NLP bewertet nicht, ob Ziele moralisch oder ethisch richtig sind, es gibt Ihnen einfach ein Instrument an die Hand, das Ihnen hilft, sie zu erreichen. Beim Ökologie-Check treten moralische oder ethische Bedenken in der Regel zutage. Und nur Sie können entscheiden, wie Sie ein etwaiges Dilemma lösen.
Nachdem Sie Ihre Ziele nach den Kriterien der Wohlgeformtheit durchgearbeitet haben, treten Sie in den Prozess „Vom Glauben zum Tun“ ein. Sagen Sie sich für jedes einzelne Ziel:
„Dieses Ziel ist erreichbar.“
„Ich kann dieses Ziel erreichen.“
„Ich verdiene es, dieses Ziel zu erreichen.“
Achten Sie auf etwaiges Unbehagen. Es weist auf Hindernisse und Selbstzweifel hin.
Halten Sie jetzt Ausschau nach möglichen Hindernissen. Was könnte Sie bremsen? Führen Sie den Gedanken „Ich werde mein Ziel nicht erreichen, weil …“ zu Ende und notieren Sie alle möglichen Gründe, die Ihnen einfallen. Die Hindernisse lassen sich in fünf Kategorien unterteilen:
1.Sie haben nicht die erforderlichen Ressourcen – Menschen, Ausrüstung, Zeit und Raum.
2.Sie haben zwar die Ressourcen, wissen aber nicht, was Sie tun müssen.
3.Sie wissen, was Sie zu tun müssen, glauben aber, es nicht zu können.
4.Sie haben die Fähigkeit, aber das Ziel scheint sich nicht zu lohnen.
5.Es lohnt sich zwar, aber irgendwie „passt“ es nicht zu Ihnen.
Sobald Sie Ihre Einwände ermittelt haben, analysieren Sie, welche davon wirkliche Hindernisse und welche davon Glaubenssätze sind.
Hier gibt es drei Möglichkeiten:
•Wirkliche Hindernisse werden es Ihnen unmöglich machen, das Ziel zu erreichen. – Geben Sie das Ziel in diesem Fall auf. Dann ist es Zeitverschwendung, jetzt darauf hinzuarbeiten (– wenn sich die Situation auch ändern kann).
•Es handelt sich um echte Hindernisse, die Sie aber überwinden könnten, falls Sie die notwendige Mühe und Zeit aufbringen wollten. – Entscheiden Sie in diesem Fall, ob Ihnen das Ziel so wichtig ist, dass Sie die Zeit und Energie investieren. Falls ja – wunderbar! Falls nein, dann geben Sie das Ziel auf.
Die Schlüssel zum Erfolg
•Die Hindernisse sind Überzeugungen über Sie selbst oder andere Menschen und Sie wissen nicht genau, ob diese zutreffen. – Überlegen Sie in diesem Fall, wie Sie diese Überzeugung überprüfen können. Existiert ein Hindernis nur in Ihrem Kopf? Wie real ist es? Nach dieser Überprüfung passt es in eine der beiden ersten Kategorien.
Durch dieses Vorgehen übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre Ziele. Sie entscheiden.
Affirmationen
Affirmationen können Sie dabei unterstützen, Ihre Ziele zu erreichen. Eine Affirmation ist eine kraftvolle Aussage über Ihr Ziel, die es für möglich und erreichbar hält und Ihren Fokus darauf lenkt.
Affirmationen sind wie ausgesprochene Glaubenssätze – sie können wirkungsvoll sein, müssen aber sorgfältig formuliert werden. Wählen Sie bei Affirmationen zur persönlichen Entwicklung die Wörter so, als fände die Veränderung jetzt gerade statt. Ein Beispiel: Falls Sie insgesamt lockerer werden wollen, wäre ein geeigneter Satz beispielsweise: „Ich lasse immer mehr los und fühle mich zunehmend wohler mit mir.“
Formulieren Sie Aussagen zur persönlichen Entwicklung nicht so, als wären sie bereits eingetreten, etwa: „Ich bin entspannter. Ich fühle mich wohler mit mir.“ Das stimmt noch nicht – deshalb wird Ihr Unbewusstes Ihnen zuflüstern: „Nein, du bist nicht entspannt. Du kannst niemanden zum Narren halten.“
Setzen Sie sich bei Affirmationen zur persönlichen Entwicklung auch keine genauen Termine, zum Beispiel: „In drei Monaten bin ich entspannter.“ Denn erstens kann es schneller gehen oder länger dauern. Und zweitens wird Ihnen Ihr Unbewusstes zuraunen: „Gut, dann müssen wir ja jetzt im Augenblick nichts machen, oder?“
Affirmationen sollten nur dann eine genaue Zeit und ein genaues Datum enthalten, wenn es um bestimmte Unternehmungen geht, zum Beispiel: „Am Montag, dem 22. Januar, werde ich ins Fitness-Studio gehen und eine Stunde lang trainieren.“ Oder: „Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich doppelt so viel verdienen wie jetzt.“
Denken Sie Ihre Affirmationen nicht nur, sondern schreiben Sie sie auf! (Diesem Satz liegt im Englischen ein Wortspiel zugrunde: Don’t just think it, ink it! Ink = Tinte bildet die Brücke zum Schreiben. Anm. d. Ü.)
Schreiben Sie Ihre Ziele sowie Ihre Affirmationen auf. Notieren Sie sie auf qualitativ hochwertigem Papier in Ihrer Sonntagsschrift und sagen Sie sie mehrmals täglich vor sich hin. Dadurch bleiben sie Ihnen im Gedächtnis und Sie beginnen Gelegenheiten wahrzunehmen, die Ihnen sonst nie aufgefallen wären.
Wenn Sie Ihre Ziele erreicht haben, speichern Sie sie sicher in einer Schublade oder einer Sammlung mit dem Etikett „Erfolgsstorys“. Wann immer Ihr Vertrauen schwindet, holen Sie diese Geschichten wieder hervor und genießen das Gefühl Ihrer Leistungsfähigkeit erneut.
Zum Ausprobieren und Üben
1.Notieren Sie mindestens zehn Ziele, die Sie nächste Woche erreichen wollen.
2.Schreiben Sie Ihre Ziele alle sechs Monate auf. Formulieren Sie mindestens zwei Ziele für jede der folgenden Kategorien:
•Beruf
•Gesundheit
•Beziehungen
•Finanzen/Geld
•Persönliche Entwicklung
•Spiritualität
Beschreiben Sie jedes Ziel so detailliert, wie Sie möchten. Bewahren Sie diese Liste an einem Ort auf, an dem Sie sie immer wieder anschauen können. Nehmen Sie sich die Liste nach Ablauf der sechs Monate wieder vor und erneuern Sie sie für das nächste halbe Jahr. Dabei ersetzen Sie die Ziele, die Sie erreicht haben, durch neue. Schreiben Sie sie mit der Hand oder mit dem Computer sorgfältig auf. Ihr Unbewusstes wird achtlos auf ein Schmierpapier notierten Zielen keinen Wert beimessen. Schreiben Sie sie auf wie etwas Wichtiges. Denn sie sind es. Verfolgen Sie sie, als könnten sie Ihr Leben verändern. Denn das werden sie.
3.Notieren Sie drei HUGGs.
4.Schauen Sie sich den Film Die Verurteilten (Originaltitel The Shawshank Redemption) auf Video an, falls Sie ihn noch nicht gesehen haben. Was war für den Helden, den Tim Robbins spielt, im Gefängnis die entscheidende Ressource?
5.Achten Sie genau auf die Anlässe, bei denen Sie Ihr Licht unter den Scheffel stellen, mit Ihrem Versagen prahlen oder anderen erzählen, dass Sie etwas nicht können. Die anderen könnten das tatsächlich glauben. Glauben