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Exot in einer fest gefügten und von Vorurteilen dominierten Umgebung zu bestehen. Er arrangiert sich mit der Situation, versucht die Dinge für sich zum Besseren zu wenden. »Meine Fähigkeit«, meint Hohmann, »mit Schwierigkeiten umzugehen, auf andere zuzugehen, immer nach vorn zu schauen, sie kommt von da.«
Patrick Hohmann bleibt eineinhalb Jahre in Celerina. Als er nach Einsiedeln wechselt, verstärkt sich der Eindruck von Enge. Der Tagesablauf ist streng reglementiert. Die Schüler, die gezwungen sind, eine schwarze Kutte zu tragen, sind praktisch interniert und dürfen das Kloster nicht verlassen. Sogar der Sport findet innerhalb der Klostermauern statt. Für den freiheitsliebenden Jungen, der Karl May liest und von weiten Prärien träumt, der gerne Fußball spielt und Ski läuft, ist Einsiedeln eine Qual. Nun soll er, der eben erst Deutsch gelernt hat, auch noch Latein und Altgriechisch büffeln. »Diese toten Sprachen haben mich nicht interessiert«, so Hohmann. »Ich bin eher der hemdsärmlige Typ.« Als die Leistungen nachlassen, haben die Mutter und die Patres schließlich ein Einsehen und lassen ihn die Schule wechseln. Am Kollegium Schwyz bereitet sich Hohmann auf die Matura Typus C vor, Mathematik, Physik und moderne Sprachen. Das Internatsleben in Schwyz ist ebenfalls katholisch und karg. Roberto Müller, den Hohmann am »Kollegi« kennenlernt und mit dem er bis heute eng befreundet ist, beschreibt es so: »Mehr als hundert ›Zöglinge‹ haben in einem Saal geschlafen, man stelle sich vor, wie das gerochen hat. Geduscht wurde einmal die Woche, fünf Minuten warm, danach auf Zuruf ›Achtung, kalt!‹ kalt. Ausgang hatte man in den unteren Klassen nie! Das Höchste der Gefühle war ein Spaziergang am Sonntagnachmittag, mit dem Vizepräfekten an der Spitze der Kolonne.« Hohmann leidet weniger unter der Hausordnung als sein Freund. Er organisiert sich kleine Freiheiten, indem er ein Mofa besorgt, das er im Gebüsch eines Gartens versteckt. Und natürlich meldet sich Hohmann zum Theaterkurs, denn das ist die Gelegenheit, um mit Mädchen in Kontakt zu kommen. Der charmante Jugendliche hat Erfolg bei den Mädchen, bei mehr Mädchen, als den Patres lieb ist. Eine Freundin, so melden die Patres es der Mutter, sei ja in diesem Alter in Ordnung, aber gleich mehrere gleichzeitig, das gehe zu weit. Die Patres können nicht wissen, dass Patrick Hohmann bald, noch bevor er 1970 die Matura ablegt, jene Frau kennenlernen wird, die bis heute sein Leben teilt.
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