Earthing - Heilendes Erden. Martin Zucker

Earthing - Heilendes Erden - Martin  Zucker


Скачать книгу
ist der Boden und er ist es immer schon gewesen!

      Anders ausgedrückt: Ihr Planet ist sozusagen ein Akku mit einer Masse von sechs Trilliarden Tonnen (das ist eine 6 mit 21 Nullen), der ständig neu aufgeladen wird – von der Sonnenstrahlung, von Blitzen und von der Hitze seines geschmolzenen Kerns tief im Inneren. Wie eine Autobatterie den Motor laufen und die Räder sich drehen lässt, so verleiht die rhythmisch pulsierende natürliche Erdenergie, die die Erdoberfläche durchströmt und von ihr ausstrahlt, dem gesamten Leben auf der Erde – zu Wasser und zu Land – Rhythmus und Gleichgewicht. Das betrifft also Menschen, Tiere, Fische, Pflanzen, Bäume, Ungeziefer, Bakterien, Viren ...

      Schon immer in der Geschichte sind die Menschen über die Erde gelaufen, sind auf ihr gesessen oder gestanden und haben auf ihr geschlafen. Dabei berührte die Haut ihres Körpers die „Haut“ der Erde und sie merkten gar nicht, dass ein so einfacher Kontakt ein natürliches elektrisches Signal an den Körper übermittelt.

      Erst in letzter Zeit erforschen und erklären Experten die Zusammenhänge und die Bedeutung dieser Verbindung; es sind Wissenschaftler aus den Fachgebieten Geophysik, Biophysik, Elektrotechnik, Elektrophysiologie und Medizin. Sie teilen uns mit, dass die elektrische Energie der Erde die Ordnung unserer eigenen Körperschwingungen aufrechterhält, etwa so, wie ein Dirigent das Zusammenspiel und den Rhythmus eines Orchesters vorgibt. Wir alle leben und funktionieren elektrisch auf einem elektrischen Planeten. Jede und jeder von uns ist eine Ansammlung dynamischer elektrischer Schaltkreise. In der lebenden ­Matrix unseres komplexen Körpers übermitteln und empfangen Billionen von Zellen ständig Energie im Rahmen ihrer programmierten biochemischen Reaktionen. Stellen Sie sich die Zellen als winzige elektronische Maschinen vor. Elektrische Felder steuern den Transport von Nährstoffen und Wasser in die Zellen hinein und jeder Zelltyp arbeitet in einem bestimmten Schwingungsbereich. Unser Herz, Gehirn, Nervensystem, unsere Muskeln und unser Immunsystem sind die wichtigsten Beispiele für elektrische Subsysteme, die in unserem „bioelektrischen“ Körper tätig sind. Tatsache ist: Elektrizität ermöglicht alle unsere Bewegungen, Verhaltensweisen und Handlungen.

      Unsere verloren gegangene elektrische „Verwurzelung“

      Selbst in unserem „wissenschaftlichen“ Zeitalter sind sich die meisten Menschen ihrer bioelektrischen Natur überhaupt nicht bewusst. Praktisch niemand hat auch nur eine vage Vorstellung von der elektrischen oder energetischen Verbindung zwischen dem eigenen Körper und der Erde. In der Schule lehrt und lernt man nichts darüber. Deshalb weiß niemand, dass wir den Kontakt zur Erde größtenteils verloren haben und von ihr getrennt sind. Besonders in den Industrienationen haben wir im Grunde genommen unsere elektrische „Verwurzelung“ verloren. Unsere nackten Füße mit ihrem weitverzweigten Netz von Nervenenden berühren nur selten den Erdboden. Wir tragen isolierende Schuhe mit Kunststoffsohlen. Wir schlafen in erhöhten Betten aus isolierenden Materialien. Die meisten von uns in der modernen, industrialisierten Welt leben ohne Kontakt mit der Erdoberfläche. Wahrscheinlich haben Sie darüber noch nie nachgedacht, und doch leiden Sie wegen dieser fehlenden Verbindung vielleicht unnötig. Möglicherweise leiden Sie massiv und in mehrfacher Hinsicht, auch wenn Sie sich das überhaupt nicht vorstellen können.

      Stellen Sie sich zum Vergleich eine Glühbirne mit einem „Wackelkontakt“ vor. Die Birne flackert, leuchtet schwach oder gar nicht. Viele Menschen gehen mit einer „flackernden“ oder schwachen, also schlechten Gesundheit durchs Leben.

      Soweit wir wissen, ist dieses Buch das erste, das je über diese natürlichen elektromagnetischen „Schwingungen“ der Erde geschrieben wurde und darüber, wie sie uns gesund erhalten – wenn wir uns mit der Quelle verbinden. Abgekoppelt, abgetrennt erscheint der Körper anfällig für (und neigt zu) Fehlfunktionen, entzündungsbedingten Krankheiten und beschleunigter Alterung – eine spektakuläre Theorie, die in der Wissenschaft gerade erst Fuß fasst. Darum geht es in unserem Buch.

      Die natürlichen Schwingungen oder Frequenzen der Erde, von denen wir hier sprechen, sind Energiewellen, hervorgerufen durch die Bewegungen subatomarer Teilchen, die man als freie Elektronen bezeichnet. Niemand hat schon einmal ein Elektron gesehen, doch Sie können sich Elektronen vor der Kulisse eines Bienenstocks vorstellen: Die Bienen, die um den Bienenstock summen, gleichen den Elektronen, die sich in einer „Energiewolke“ um den Atomkern bewegen. Eine andere, im Laufe der Jahre immer wieder benutzte Analogie ist die von Planeten, die um die Sonne kreisen. Der Atomkern enthält Protonen (Teilchen mit positiver Ladung), und Neutronen, die, wie ihr Name besagt, keine Ladung tragen. Elektronen sind negativ geladen.

      Die elektrische Leitfähigkeit unseres Körpers

      Um die grundlegende Beziehung zwischen Ihren bioelektrischen Eigenschaften und der elektrischen Qualität Ihres Planeten zu verstehen, führen Sie sich bitte kurz drei Klassen von Materialien vor Augen, die im Zusammenhang mit Elektrizität verwendet werden: Leiter, Nichtleiter und Halbleiter. Ein Beispiel für einen Leiter ist metallener Kupferdraht in den Wänden Ihres Hauses oder im Stromkabel eines Gerätes, das Sie an die Steckdose anschließen. In Leitern werden die äußeren Elektronen nur so lose zusammengehalten, dass sie sich leicht zwischen den Atomen bewegen – sie entsprechen damit, vereinfacht ausgedrückt, den Bienen, die ganz außen um den Bienenstock fliegen, oder den Planeten, die in großer Entfernung um die Sonne kreisen. Sie bilden eine Art Gas um die Atome und „fließen“ frei durch das feste, leitfähige Material. Deshalb bezeichnet man sie als freie Elektronen. Stellen Sie sie sich gewissermaßen als Freigeister vor, die mit keinem Atom, das das feste Material ausmacht, in fester Beziehung stehen.

      In Nichtleitern haben die Atome ihre Elektronen fest im Griff. Es gibt keine freien Elektronen, deshalb kann in diesen Materialien kein Strom fließen. Beispiele für Nichtleiter sind unter anderem Plastik, Gummi, Glas und Holz. Jetzt erkennen Sie, inwiefern Sie die meiste Zeit von der Erde getrennt sind: Ihre Schuhsohlen sind meist aus Plastik oder Gummi gefertigt. Ihr Haus besteht zum größten Teil aus Holz. Und viele Teile unserer Häuser bestehen aus Holz oder Glas … Halbleiter stehen dazwischen: Mal sind sie Leiter, mal sind sie es nicht. Ihre Leitfähigkeit ist nicht so gut wie die eines Leiters, aber auch nicht so schlecht wie die eines Nichtleiters. Halbleiter sind wichtige Bestandteile moderner elektronischer Geräte, weil sich ihre Leitfähigkeit mit einem elektrischen Feld steuern lässt.

      Wie die Erde besteht auch unser Körper überwiegend aus Wasser und Mineralien – beide sind hervorragende elektrische Leiter. Die freien Elektronen pulsieren unaufhörlich an der Oberfläche der leitfähigen Erde, gespeist von natürlichen Phänomenen, nämlich von der Sonnenstrahlung, von Tausenden ­Blitzeinschlägen pro Minute und von der Energie, die der Kern des Planeten erzeugt. Solange unsere Haut direkten Kontakt mit dem Erdboden hat, gelangen diese freien Elektronen leicht zu unserem Körper und in ihn hinein und verteilen sich dort.

      Davon hatte der Homo erectus vor etwa hunderttausend Jahren keine Ahnung. Ebenso wenig die Sammler und Jäger, die ihm entwicklungsgeschichtlich folgten; genauso wenig die Zivilisationen, die vor etwa 400 Generationen das Land bestellten, und auch die Angehörigen des industriellen Zeitalters nicht. Selbst in der heutigen „drahtlosen“, elektronisch geprägten Zeit wissen nur wenige um das übersprudelnde Reservoir der Erde an freien Elektronen.

      Im späten 19. Jahrhundert maßen Wissenschaftler die feinen Erdströme an verschiedenen Orten der Welt und beschrieben sie mit Begriffen wie „ruhig“ und „unauffällig“. Wissenschaftler von heute bezeichnen sie als tellurische Ströme und erkennen sie als Teil eines größeren Systems, das als globaler elektrischer Kreislauf bezeichnet wird und die Wolken und die gesamte Atmosphäre mit einschließt. Nach Ansicht der Geophysiker wird dieser Vorrat an fast unerschöpflicher Energie ständig mit freien Elektronen aufgefüllt, und zwar durch etwa 5000 Blitzeinschläge pro Minute, die unablässig rund um den Planeten auftreffen. Ohne allzu technisch zu werden, lässt sich sagen: Die elektrische Spannung an der Erdoberfläche steigt und fällt mit der Position der Sonne. Tagsüber ist sie stärker positiv und energiereicher und unterstützt so Ihre täglichen Aktivitäten vom Aufwachen bis zum Schlafengehen. In den Nachtstunden ist sie weniger positiv und energieärmer, sodass sie den Schlaf fördert. Dieses tägliche Hoch-tief-Muster initiiert und organisiert im Körper Prozesse, die den Schlaf-wach-Rhythmus und die Hormonproduktion steuern und die Gesundheit aufrechterhalten.


Скачать книгу