Moritz von Sachsen (1521-1553). Johannes Herrmann

Moritz von Sachsen (1521-1553) - Johannes Herrmann


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ich bin der grossen herren dinst fast mudt vnd beger nit mer als Rug vndt frid.

      Eigenhändig schreibt Moritz März 1551: herzliebes weib ich hab dein treuherzig schreiben empfangen und alles inhalts gelesen. Das ist zwar eine unter bürgerlichen Eheleuten dieser Zeit übliche Anrede, doch Moritz verwendet diese nicht immer, und sie hat damit hier größeres Gewicht.58 Als er einmal erfährt, dass er die Saujagd lieber haben solle als Agnes, wie diese ihm schreibt, verfasst er selbst eigenhändig einen wütenden Brief.59 Er fällt in seinem Zorn aus der üblichen Grammatik: das du (dir) solchs durch vorlogen meuler mus angetzeiget sein. Die kurzen Sätze zeigen Erregung. Zum Ende des Briefes aber schreibt er selbstkritisch: ich will den abschit halden und dich auf den neuen bau (das Schloss in Dresden) erfordern. Das du begerest da ich nit bey dir wer das ich deyner im hertzen nit vorgesen wolt, bin ich gantz geneiget allein weis ich nit ob ich nue mer in dem glauben kegen dir stehe hie mit got befohlen.

      Moritz hatte volles Vertrauen zu Agnes. In ihrer Truhe im Schlafzimmer ließ er die für ihn wichtigen Akten, die geheim bleiben sollten, verwahren: Die wollen E. L. In ihre Trohne legen vnd darinnen wolvorwart behalten.60 Noch sein allerletzter Brief gilt dieser Geheimhaltung: sich aber im veld leichtlich ein vnrath mit brieuen zutragen kann, So haben wir dieselbigen Inn ein paketh zueinander machen lassen … vnnd begerend E. L. wolle dieselbigen brieffe also versecretiert bei sich in gutter verwahrung behaltenn, vnnd die niemand zustellenn wir schreiben E. L. Dan mit eigen handen vnterzaichent.61

      1 Paul Schreckenbach und Franz Neubert: Martin Luther, ein Bild seines Lebens und Wirkens. Leipzig 1921, S. 169.

      2 PKMS 1, S. 72 Nr. 63, 6.7.1540, Hz.in Elisabeth an Lg. Philipp. Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfürsten Moritz von Sachsen Bd. 1: Bis zum Ende des Jahres 1543/hrsg. von Erich Brandenburg. Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1900/mit einem Vorwort von Johannes Herrmann und Günther Wartenberg. Berlin 1982. Bd. 2: Bis zum Ende des Jahres 1546/hrsg. von Erich Brandenburg. Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1904/mit einem Vorwort von Johannes Herrmann und Günther Wartenberg. Berlin 1983. Bd. 3: 1. Januar 1547 – 25. Mai 1548/bearb. von Johannes Herrmann und Günther Wartenberg. Berlin 1978. Bd. 4: 26. Mai 1548 – 8. Januar 1551/bearb. von Johannes Herrmann und Günther Wartenberg. Berlin 1992. Bd. 5: 9. Jan. 1551 – 1. Mai 1552/bearb. von J. Herrmann, G. Wartenberg und Christian Winter. Berlin 1998. Bd. 6: 2. Mai 1552 – August 1553/bearb. von Johannes Herrmann, Günther Wartenberg und Christian Winter. Berlin 2006 (alle Bde. zitiert: PKMS 1–6).

      3 Simon Ißleib: Aufsätze und Beiträge zu Kurfürst Moritz von Sachsen (1877–1907), mit einem Vorwort sowie Personen- und Ortsregister von Reiner Groß, 2 Bde. Köln–Wien 1989, Bd. 1, S. 174.

      4 Friedrich Albert von Langenn: Moritz, Herzog und Churfürst zu Sachsen, eine Darstellung aus dem Zeitalter der Reformation 1. Leipzig 1841, S. 51.

      5 PKMS 4, S. 763 Nr. 667, Auszüge aus den Anweisungen Lg. Philipps.

      6 PKMS 1, S. 489 f. Nr. 400; PKMS 5, S. 412 Nr. 207, Hessisches Protokoll der Lochauer Verhandlungen; PKMS 6, S. 136 Nr. 100, 1.6.1552.

      7 PKMS 6, zu 12.7.1553, Hz. Johann Albrecht an Kf. Joachim – : Wolfenbüttel 13.7.1553, Christoph von Karlowitz an Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg.

      8 Günther Wartenberg: Landesherrschaft und Reformation, Moritz von Sachsen und die albertinische Kirchenpolitik bis 1546. Weimar 1988, S. 103 (Wartenberg: Landesherrschaft).

      9 Ebd.

      10 PKMS 1, S. 5 f. Nr. 1, Januar 1529. Bohunka von Pernstein, verehel. Ungnad von Sonneck († 1548).

      11 PKMS 1, S. 7 f. Nr. 4, 3.3.1533.

      12 PKMS 1, S. 196 Nr. 201.

      13 PKMS 1, S. 6 Nr. 2.

      14 PKMS 4, S. 456 Nr. 402, Dresden 21.7.1549.

      15 PKMS 1, S. 7 Nr. 3, Januar 1533.

      16 Oswald Artur Hecker: Schriften Dr. Melchiors von Osse. Berlin 1922, S. 112: also ist die Keis Mjt. Von danne nach Turgau, do dan das haus I. Mjt. wolgefallen. (Hecker: Ossa).

      17 PKMS 1, S. 35 Nr. 30, 16.3.1539; PKMS 1, S. 37 Nr. 33, 26.3.1539.

      18 PKMS 1, S. 16 f. Nr. 14, 1.5.1538.

      19 PKMS 1, S. 28 Anm. 4, 26.11.1538, Hz.in Elisabeth an Lgf. Philipp.

      20 PKMS 1, S. 26 Nr. 21, 18.11.1538, Georg von Karlowitz an Hz.in Elisabeth.

      21 PKMS 1, S. 27 Nr. 21, 23.11.1538, Hz.in Elisabeth an Kf. Johann Friedrich.

      22 Erich Brandenburg: Moritz von Sachsen, Bd. 1: Bis zur Wittenberger Kapitulation. Leipzig 1898, S. 32.

      23 PKMS 1, S. 32–35 Nr. 27–30.

      24 PKMS 1, S. 36 Nr. 32, 21.3.1539, Hz. Moritz an Georg von Karlowitz.

      25 PKMS 1, S. 29 Nr. 24, 28.2.1539, Hz. Elisabeth an Hz. Moritz.

      26 PKMS 1, S. 28 f. Nr. 24, 28.2.1539, Hz.in Elisabeth an Hz. Moritz.

      27 PKMS 1, S. 29 Nr. 25, 6.3.1539, Moritz an Elisabeth.

      28 Friedrich Albert von Langenn: Moritz, Herzog und Churfürst von Sachsen: eine Darstellung aus dem XVI. Jahrhundert. Leipzig 1854, Bd. 2, S. 192 f. (Langenn 2).

      29 PKMS 2, S. 132 f. Nr. 640.

      30 PKMS 1, S. 48 Nr. 43, 13.12.1539, Hz.in Elisabeth an Lg. Philipp.

      31 Langenn 2, S. 195, Moritz an die Räte in Leipzig, 12.1.1541. PKMS 1, S. 89 Nr. 86.

      32 PKMS 1, S. 49 Nr. 43, 13.12.1539, Hz.in Elisabeth an Lg. Philipp.

      33 PKMS 1, S. 55 Nr. 49 Anm. 1.

      34 PKMS 1, S. 51 Nr. 45 Anm. 1.

      35 PKMS 1, S. 51 Nr. 45, Hz.in Elisabeth an Lg. Philipp Anm. 1.

      36 PKMS 1, S. 62 Nr. 53.

      37 Langenn 2, S. 193, 10.1.1541, Lg. Philipp an Hz.in Katharina.

      38 PKMS 1, S. 80 Nr. 69.

      39 PKMS 1, S. 81 Nr. 69, Anm. 1, Beilage des Hans von Schönfeld, 2.11.1540, zum Brief des Hz. Moritz an Lg. Philipp.

      40 PKMS 1, S. 78–80 Nr. 68.

      41 PKMS 1, S. 67 Nr. 62, 2.7.1540, Moritz an Lg. Philipp.

      42 Langenn 2, S. 186. Dieser und die folgenden Briefe sind in PKMS 1 nur als Überschrift ohne Text notiert, deshalb ist auf den Text in Langenn verwiesen.

      43 Langenn 2, S. 189 f.

      44 Langenn 2, S. 190.

      45 Langenn 2, S. 190 f.

      46 Langenn 2, S. 197, 13.1.1541, Lg. Philipp an Hz.in Elisabeth.

      47 PKMS 1, S. 87 Nr. 83, Marburg 10.1.1541, Hz. Moritz an Hz.in Katharina.

      48 Langenn 2, S. 192–194, 10.1.1541.

      49 PKMS 1, S. 149 f. Nr. 164

      50 Langenn 2, S. 191 f.

      51 PKMS 6, Nr. 605, 20.6.1553, Kf. Moritz an Kf.in Agnes.

      52 PKMS 4, S. 617 Nr. 537, 27.4.1550, Lg. Philipp an Kf.in Agnes.

      53 Staatsarchiv Weimar D 224, Reg. D pag. 149, Bl. 5ab, 5.7.1550, Hz.in Katharina von Mecklenburg an Kf.in Agnes.

      54 Staatsarchiv Weimar, ebd. Bl. 18a-22a, Weimar 26.10.1555, Hz. Johann Friedrich d. M. an Lg. Philipp.

      55 Chussen = Kissen, d. h. wenn die Birne sich im Feuer aufbläht, soll das Kernhaus herausgenommen werden? Oder steckt hinter dem chussen das Küssen? Was wird dann ausgenommen?

      56 PKMS 5, S. 106 f. Nr. 42, Calbe 12.3.1551.

      57 PKMS 5, S. 877 Nr. 531, Linz 28.4.1552. Handelt es sich dabei um den Frühling in den Schlossgärten? Oder ist Forbrig so etwas wie Bäuchlein heutzutage?

      58 PKMS 4, S. 106 Nr. 42, Calbe 12.3.1551, Kf. Moritz an Kf.in Agnes.

      59 PKMS 4, S. 206 Nr. 159, Colditz 13.11.1551,


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