Zucchero. Massimo Cotto

Zucchero - Massimo Cotto


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      Aus dem Italienischen von

      Claudia Pfurtscheller

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       www.editionkoch.at

      Impressum

      Der Autor: Massimo Cotto

      Deutsche Erstausgabe 2011

      Titel der Originalausgabe:

      „Incontri con il diavolo e l`aqua santa“ © 2007 by Massimo Cotto

      ISBN: 978-8874242986

      Coverfoto: © Morena Brengola/Kontributor by Getty Images

      Coverdesign: bürosüd°, München

      Layout und Satz: Thomas Auer, www.buchsatz.com

      Übersetzung: Claudia Pfurtscheller

      Lektorat und Korrektorat: Aulo Verlagsservice

      © 2011 by Edition KOCH

      Edition KOCH, ein Imprint der KOCH International GmbH,

      A-6604 Höfen

      www.editionkoch.at

      ISBN 978-3-7081-0514-7

      Auch als Paperback erhältlich: ISBN 978-3-7081-0513-0

      Hinweis für den Leser:

      Kein Teil dieses Buchs darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, digitale Kopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden. Der Autor hat sich mit größter Sorgfalt darum bemüht, nur zutreffende Informationen in dieses Buch aufzunehmen. Es kann jedoch keinerlei Gewähr dafür übernommen werden, dass die Informationen in diesem Buch vollständig, wirksam und zutreffend sind. Der Verlag und der Autor übernehmen weder die Garantie noch die juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für Schäden jeglicher Art, die durch den Gebrauch von in diesem Buch enthaltenen Informationen verursacht werden können. Alle durch dieses Buch berührten Urheberrechte, sonstigen Schutzrechte und in diesem Buch erwähnten oder in Bezug genommenen Rechte hinsichtlich Eigennamen oder der Bezeichnung von Produkten und handelnden Personen stehen deren jeweiligen Inhabern zu.

       Vorwort

       Zuccheros Reich

      Kapitel 1

       Truthähne und Rock ’n’ Roll

      Kapitel 2

       Das Leben ist die Kunst der Begegnung

      Kapitel 3

       Gesetzesbrecher, Polizisten und Stricher

      Kapitel 4

       Erinnerungen

      Kapitel 5

       In einer Träne und der Sonne entgegen

      Kapitel 6

       Ich brauche Liebe, Herrgott nochmal

      Kapitel 7

       Kettenkarussell

      Kapitel 8

       Das Lied des Soul

      Kapitel 9

       Nur eine gesunde und bewusste Lüsternheit

       Zuccheros Karriere

       Biografie Massimo Cotto

       Danksagung

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      Alte Hure, Fressmaschine, überdimensioniertes Etwas, Hurenbock – wie kann man das nur sagen?

      Mülleimer, widerliche, ekelerregende Absteige.

      Auf YouTube gibt es ein Video, das von einem örtlichen Fernsehsender gemacht wurde und auf dem ein bärtiger Zucchero – äußerlich ruhig und friedfertig, aber innerlich ein Vulkan – wie eine Furie auf eine Dame einschimpft, die, anstatt seinem Konzert zu lauschen, damit beschäftigt ist, zu essen und auf ihrem Handy herumzutippen. Wir befinden uns im edelsten, aber unauthentischsten Teil Sardiniens. Hotel Cala di Volpe, 850 geladene Gäste, die mehr als 1 000 Euro pro Person für Abendessen und Konzert bezahlt haben. Sugar ist rückfällig geworden, denn er kehrt fünf Jahre nach dem ersten Mal erneut an den Ort des Verbrechens zurück, wo er damals schon seine Darbietung mit Beleidigungen und Grimassen in Richtung der nicht mehr ganz jugendlichen Zuhörerschaft gewürzt hatte. Er kehrt nach einer »halben« Ewigkeit zurück, tut, als ob nichts gewesen wäre – und macht schließlich dort weiter, wo er einst aufgehört hat: »Cala di Volpe, möge Gott euch segnen und vergeben.« Und dann, gleich darauf: »Ich bin nur wegen des Geldes hier, denn ihr geht mir auf die Nerven.« Musik, Lieder, Blues, bewusste Lüsternheiten. Aber auch Unaufmerksamkeit. Wie kann das angehen bei Leuten, die mehr als zwei Millionen gute alte Lire ausgegeben haben?

      Er, der wenig beachtete Zucchero, geht in die Luft: »Ich sehe jene Dame, die fortlaufend simst. Die mich nicht einmal ansieht, die unbeeindruckt mit ihrem Getippe fortfährt. Bis ich es an einem gewissen Punkt leid war und es ihr gesagt habe. Bitte, lass dieses Handy in Ruhe. Es war ein snobistisches Verhalten, wie soll ich es anders ausdrücken? Und sie hat mir als einzige Antwort den Stinkefinger gezeigt. Fuck you. An diesem Punkt bin auch ich wütend geworden und habe gesagt, was mir einfiel. Wenn Beppe Grillo es gesagt hätte, hätten wahrscheinlich alle gelacht. Stattdessen ist ihr Begleiter aufgesprungen und hat mit einer Zitrone oder mit einer Flasche geworfen, in der Aufregung erinnere ich mich nicht mehr genau an die Reihenfolge der geworfenen Gegenstände, und ich habe es ebenso gemacht.« Mit einer Bierflasche. Einer leeren, so scheint es.

      Ab jenem Moment bricht ein kleines Inferno los. Sugar beruhigt sich nicht und lässt Sätze los, die in ihrer Substanz zensurbedürftig, aber in ihrer Form, offen gesagt, unwiderstehlich sind: »Ihr reichen Frauen mittleren Alters, die ihr stinkt wie Heringe …«, »Ohrfeigt euch gegenseitig, wenn ihr nicht wisst, wie ihr euch vergnügen sollt …«, »Leckt mich am A …, ihr hässlichen Dummköpfe …«, »Geht mir nicht auf den Sack, bewegt euren Hintern …« und ein: »Ihr Reichen seid doch innerlich tot, und heute Abend habt ihr nur Scheiße gegessen …«, das wiederum die Küchenchefs erzürnt.

      Eine Rauferei und dann wieder Musik, Maestro.

      Am folgenden Tag findet sich alles in der Zeitung. Zucchero gibt Edmondo Berselli gegenüber zu, »ein wenig übertrieben zu haben«, aber er habe auch mildernde Umstände geltend zu machen: »Ich komme schließlich von der Straße, alle wissen das. Unter Freunden verwenden wir Schimpfwörter praktisch liebevoll: ›Komm her, du Stück Scheiße‹,


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