Raumkrieger im Wurmloch: 6 Science Fiction Abenteuer auf 1660 Seiten. Mara Laue
Karalaitis seine Männer an.
"Das gibt ein schönes Feuerwerk, Sir!", meinte Abdul.
Karalaitis nickte grimmig.
Er klappte sein Helmvisier herunter und aktivierte den Kampfanzug.
Er legte den mit Explosivgeschossen geladenen Multikarabiner an, zielte auf das offene Schott eines Kampfgleiters.
Eine Sekunde verstrich.
Karalaitis feuerte.
Das Explosivgeschoss traf genau.
Seine Wucht riss einem der Trageroboter den Kopf vom Rumpf. Einen Sekundenbruchteil später verwandelte sich der Gleiter in eine Explosionshölle.
Abdul, Andy und Jay feuerten ihre Multikarabiner nur Sekundenbruchteile später ab. Außerdem wurde jetzt auch vom Waldrand aus geschossen. Innerhalb weniger Augenblicke explodierte ein Gleiter nach dem anderen. Mörderische Druck- und Hitzewellen schossen aus den geöffneten Schotts der getroffenen Gleiter heraus und erfassten sowohl die Roboter als auch die Kelradan.
Wie Puppen wurden einige von ihnen durch die Luft geschleudert. Die Detonationen verursachten einen ohrenbetäubenden Lärm.
Innerhalb kürzester Zeit waren nur noch zwei Gleiter funktionsfähig.
Ihre Schotts waren geschlossen gewesen. Einer von ihnen startete.
Er flog einen Bogen.
Der zweite aktivierte gerade die Antigravaggregate.
"Al-Zia! Einen Schneidbrenner!", rief Karalaitis. Über Helmfunk bekam Abdul Al-Zia diese Worte in die Ohren gedröhnt.
Er verstand sofort.
Abdul schaltete den Multikarabiner auf konzentriertes Blasterfeuer um.
Ein äußerst energiereicher Strahl traf den gerade startenden Gleiter am Heck. Die Panzerung der Außenhülle war jedoch sehr hartnäckig. Der Gleiter erhob sich, während Abdul ihn mit seiner Zielerfassung verfolgte und ein handgroßes Loch in die Außenhülle brannte.
Jannis Karalaitis zielte ebenfalls.
Er feuerte ein Explosionsgeschoss durch die entstandene Öffnung.
Der Gleiter explodierte.
Die Sichtscheiben platzten aus ihren Halterungen heraus. Der Gleiter trudelte zu Boden und begrub einige Kelradan und ihre Kampfroboter unter sich. Schreie gellten durch den Explosionslärm.
Jener Gleiter, der sich bereits in der Luft befand, flog zunächst in Richtung des Doppelkugelraumers, der noch immer seinen Platz neben dem Wrack der SPECTRAL auf dem Landefeld des zerstörten Vorpostens innehatte.
Inzwischen hatten die Gardisten das Feuer auf die Roboter eröffnet. Sie wurden mit Blasterstrahlen beschossen. Die Trefferquote war hoch. Die Gardisten schalteten eine Kampfmaschine nach der anderen aus.
Hier und da starb auch ein Kelradan unter dem konzentrierten Strahlenbeschuss von Karalaitis' Leuten.
Diejenigen, die überlebt hatten, gingen in Deckung.
Von den Robotern schaffte es kaum ein halbes Dutzend diesen Angriff funktionstüchtig zu überstehen. Für die Kelradan bedeutete dies eine nachhaltige Schwächung.
Inzwischen kam der Gleiter wieder heran.
Eine schimmernde Aura umgab ihn.
Offenbar war sein Schutzschirm aktiviert.
Im Tiefflug kam er heran.
Punktgenau zischten die Blasterstrahlen aus den seitlich angebrachten, schwenkbaren Geschützbatterien heraus. Der Boden wurde buchstäblich versengt. Sträucher und Gras fingen Feuer, ein verbrannter Geruch hing in der Luft.
Ohne einen gepanzerten Schutzanzug wie die Soldaten der schwarzen Garde ihn besaßen, konnte man einen derartigen Angriff selbst dann nicht überleben, wenn der Blasterstrahl einen gar nicht getroffen hatte.
Keiner der Rekruten, mit denen Jannis Karalaitis sich so weit vorgewagt hatte, war dumm genug, mit Blasterfeuer zu antworten.
Das war reine Energieverschwendung.
Der Schutzschirm absorbierte den Großteil des Blasterstrahls und die Energiemagazine waren dann im nu entleert.
Der Gleiter wandte sich nun dem Waldrand zu, nahm die dort in Stellung gegangenen Gardisten unter Feuer. Wie Blitze zuckten die Energiestrahlen in rascher Folge durch die Luft.
Mächtige Bäume wurden innerhalb kürzester Zeit zu kahlen, rindenlosen Pfählen aus Holzkohle.
Teilweise knickten sie ein. Baumkronen fingen Feuer. Die Flammen loderten kurz auf, ehe sie wieder erstickten, weil sie keine Nahrung mehr fanden.
Zu schnell hatte das Feuer der Blasterbatterien alles versengt.
Karalaitis hörte die Todesschreie seiner Männer herübergellen.
Grimmig umfasste er den Multikarabiner.
Er musste den Kopf einziehen, denn vom anderen Hügel aus wurde der Stoßtrupp jetzt massiv unter Feuer genommen.
Die verbliebenen Kampfroboter sowie die bewaffneten Kelradan schossen buchstäblich aus allen Rohren. Ein wahrer Hagel an Blasterfeuer und Explosionsgeschossen prasselte in Richtung von Karalaitis und seinen drei Begleitern.
Der Balte hörte Andy Caines Todesschrei über Helmfunk.
Ein Blasterstrahl hatte ihn voll erfasst, als er in Stellung gehen wollte, um das Feuer zu erwidern. Wie eine Nadel durchdrang dieser Strahl die Panzerung. Er sank schwer zu Boden, den Multikarabiner hielt er dabei umklammert. Regungslos blieb Andy Caine liegen.
Abdul Al-Zia, Jay Rajav Singh und Karalaitis verteidigten sich so gut es ging.
Sie erwiderten das Feuer.
Einen der Roboter brachte Karalaitis höchstpersönlich mit einem Kopftreffer seines in den Blastermodus geschalteten Multikarabiners zur Strecke.
Bei einem weiteren gelang Abdul Al-Zia dasselbe Kunststück.
Jay robbte inzwischen zu Andy Caine hinüber.
"Für Andy können wir nichts mehr tun!", meldete er über Helmfunk und nahm dem Toten die Waffe ab und hängte sie sich auf den Rücken.
Der Kampfgleiter kehrte inzwischen zurück, kam erneut im Tiefflug heran.
Karalaitis wusste, dass die Besatzung sie abknallen würde wie Hasen. Gegen Angriffe aus der Luft gab es auf Hügelkuppen kaum eine Verteidigung.
"Zielen Sie auf die Koordinaten, die ich Ihnen übermittle!", rief er. "Mit Explosivmunition!"
Die Zielkoordinaten wurden mit einem einfachen Eingabefehl an die Anzeigen in den Helmvisieren der anderen beiden Gardisten weitergegeben.
Die markierte Stelle war hinten am Heck.
Ein Feldprojektor, der durch das Antigravaggregat gespeist wurde.
Zwei Explosivgeschosse wurden punktgenau abgefeuert.
Lediglich Abdul schoss mit Blasterstrahlen. Sein Vorrat an Explosivmunition war aufgebraucht.
Sein Blasterschuss sorgte für eine kurzzeitige Schwächung des Energieschirms. Die Explosion, die Sekundenbruchteile später erfolgte, konnte den Schirm als Ganzes nicht zerstören, drückte ihn jedoch so zusammen, dass der Feldprojektor in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Gleiter trudelte. Ein konzentrierter Strahltreffer in der Nähe des Triebwerks gab ihm den Rest. Das Gefährt knallte zu Boden.
Im nächsten Moment explodierte es.
*
Fünf Mann hatten die am Waldrand in Stellung gegangenen Gardisten verloren.
Gary