Seewölfe - Piraten der Weltmeere 432. Roy Palmer

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Schimpansen drohend an. Arwenack schien in sich zusammenzukriechen und wurde sehr klein.

      „Geh in die Ecke und schäm dich, du Affenarsch!“ fuhr Carberry ihn an – und Arwenack kroch in den dunkelsten Winkel der Kombüse und deckte sein Gesicht mit den Händen zu. Araua mußte an sich halten – fast wäre sie in ein prustendes Gelächter ausgebrochen.

      Jetzt erschienen auch die Zwillinge, und Hasard junior fragte: „Was ist hier denn los?“

      „Ein Affen-Theater um Kräuter-Eier“, erwiderte Araua. „Dabei wußte ich gar nicht, daß Schimpansen Eier mögen.“

      „Wir auch nicht“, sagte Philip junior. „Plymmie hat für die Eier jedenfalls nichts übrig.“

      „Vielleicht aber für die Hühner“, sagte Mac Pellew. „Ich an eurer Stelle würde vorsichtig sein.“

      „Überhaupt ist es besser, wenn die Hühner von unserem Viehzeug nicht gestört werden“, sagte Carberry. „Was mich betrifft, ich drehe Sir John den Hals um, wenn er auch nur wagt, seinen dusseligen Kopf in den Verschlag zu stecken.“ Er wandte sich zum Gehen, blieb aber noch einmal stehen und deutete auf die Pfanne. „Gebt das Zeug erst mal Arwenack zum Probieren, dann merkt ihr, ob es was taugt. Wenn er heute abend noch am Leben ist, kann meinetwegen auch die Crew einen Schlag davon empfangen. Sonst nicht.“

      „Das ist unerhört!“ sagte Araua aufgebracht. „Ich empfinde das als eine Beleidigung!“

      Carberry grinste schief. „Ich meine es ja nur gut.“

      „Mit wem?“ fragte der Kutscher.

      „Mit der Crew. Und zum Mittagessen gibt es Eier mit Speck, verstanden?“ Damit begab sich der Profos auf die Kuhl zurück und stauchte erst einmal wieder kräftig die Crew zusammen.

      Araua schüttelte den Kopf. „So was! Dabei sind Truthahneier mit Kräutern bei meinem Stamm ein Leckerbissen.“

      Philip junior grinste. „Wir Engländer haben für exotische Kochkunst nicht viel übrig, das weißt du doch. Aber mach dir keine Sorgen, wir essen deine Mahlzeit bestimmt.“

      Auf dem Achterdeck sahen sich Hasard, Ribault, die Brighton-Brüder, Karl von Hutten, Pater David, Ferris Tucker und Big Old Shane untereinander mit amüsierten Mienen an. Das meiste von dem, was in der Kombüse gesprochen worden war, hatten sie verstehen können.

      „Ich wußte gar nicht, daß man über Hühnereier so heftig diskutieren kann“, sagte Hasard.

      „Stellt euch mal vor, die Dons hätten auch noch Schweine an Bord gehabt“, sagte Karl von Hutten lachend. „Das hätte vielleicht ein Hickhack gegeben, wegen der Zubereitung, meine ich.“

      „Aber Schweine legen keine Eier“, sagte Ribault mit todernster Miene. „Und sie geben auch keine Milch. Man kann nur ihr Fleisch in der Pfanne brutzeln, beispielsweise mit einer feinen Kräutermischung aus Oregano, Salbei, Rosmarin, Thymian und Basilikum, wie man sie in Südfrankreich …“

      „Was?“ brüllte Carberry. „Mister Ribault, wie kann man ein schönes Schweinekotelett bloß so versauen?“

      Die Männer brachen in ein lautes Gelächter aus, und Hasard sagte: „Hört auf, das ist ja nicht mehr auszuhalten.“ Er schüttelte den Kopf. „Wenn ihr noch bis nach Potosi vom Essen redet, kann einem ja schlecht werden!“

      In der Tat, bis nach Potosi, ihrem eigentlichen Ziel, war es noch ein weiter Weg. Sie hatten einige Zeit verloren, besonders in Guayaquil. Daß aber dennoch Gold und Silber fast zum Greifen nahe waren, ahnten sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Erst als Trujillo gesichtet wurde, war ihre Aufmerksamkeit geweckt – und die Dinge entwickelten sich sehr rasch völlig anders, als Hasard sich das vorgestellt hatte.

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