Seewölfe - Piraten der Weltmeere 355. Roy Palmer

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 355 - Roy Palmer


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und Mardengo hatte aufgehorcht.

      Der Haß gegen den „Bastard“, Philip Hasard Killigrew, verbündete sie. Sie hatten Burgfrieden miteinander geschlossen und waren Partner in Sachen Rache und Vergeltung, Mord und Totschlag. Mardengo wußte, welche Unmenge an Schatzbeute die „Isabella“ geladen hatte. Duvalier hingegen war sicher, daß die Seewölfe zum Mississippi zurückkehren würden, wo sie eine Galeone und ein Hausboot voller „roter und schwarzer Hunde“ zurückgelassen hatten, um deren Wohlergehen sie sehr besorgt zu sein schienen.

      Lange würde der Pakt, den die beiden Männer besiegelt hatten, nicht andauern, aber vorerst hielten sie miteinander Frieden. Das schloß nicht aus, daß sie sich gegenseitig belauerten, doch weder Mardengo noch Duvalier waren jetzt darauf aus, einen Streit vom Zaun zu brechen, der die Crew im Handumdrehen vermindern würde.

      Sie brauchten jeden Mann, jede Waffe. Sie würden wie die Teufel kämpfen, um den Gegner zu vernichten, aber sie wußten, daß er in der Übermacht war. Klugheit und List mußten ihr Handeln bestimmen, wenn sie den Mississippi erreichten und dort wie geplant auf ihren gemeinsamen Feind stießen.

      Mardengo fühlte sich an Bord der Karavelle wie zu Hause. Endlich hatte er wieder ein Schiff – ein Gefühl, das ihm neues Selbstvertrauen und Zuversicht verlieh. In übertriebener Jovialität hieb er Duvalier auf die Schulter und führte das große Wort.

      „Ein feines Schiff!“ rief er. „Und eine gute Crew! Es wäre doch gelacht, wenn wir diese Hurensöhne nicht erwischen und einen nach dem anderen niedermetzeln würden! Für den englischen Hundesohn habe ich mir etwas Besonderes ausgedacht: Wir werden ihn mit Tampen prügeln, bis er vor uns herumkriecht. Er soll sein Leben langsam aushauchen, ein schnelles Ende wäre viel zu gnädig.“

      „Noch haben wir ihn nicht“, sagte Duvalier zurückhaltend. „Er ist gerissen wie ein Dutzend Füchse, vielleicht spielt er uns wieder einen seiner üblen Streiche.“

      „Irrtum“, sagte Mardengo. „Diesmal haben wir ihn in der Hand. Wenn wir seine Freunde, die roten Kanaillen und die schwarzen Bastarde, gefunden haben, nehmen wir sie gefangen und quetschen sie aus. Sie werden uns verraten, wo er steckt. Hast du etwa Zweifel daran?“

      „Ja“, gab Duvalier offen zu.

      „Aber du bist doch sicher, daß die spanische Galeone mit den Indianern an Bord und das Hausboot der Schwarzen das Mississippi-Delta nicht verlassen haben, oder?“

      „Das allerdings. Ich bin ja später Killigrew allein begegnet, als er gegen die Spanier kämpfte.“

      „Ja, ja, das hast du mir erzählt“, sagte Mardengo ungeduldig. „Und ich habe in Pensacola auch einiges über Killigrew erfahren. Alles reimt sich zusammen. Er spielt sich als Retter und Helfer der Sklaven und Unterdrückten auf. Er versucht, sie vor den Spaniern in Sicherheit zu bringen.“ Zornig lachte er auf. „Das rührt mich zu Tränen! Seine Schützlinge haben sich irgendwo in den Bayous am Lake Pontchartrain verkrochen, anders kann es nicht sein.“

      „Ja“, sagte Duvalier. „Selbst wenn sie vorgehabt hätten auszulaufen, hat der Hurrikan sie bestimmt daran gehindert.“

      „Und Killigrew kehrt zu ihnen zurück, um sich erneut treusorgend um sie zu kümmern“, sagte Mardengo höhnisch. „Vielleicht ist er schon bei ihnen. Hölle, gib deine Bedenken auf, Duvalier. Der Abstecher zum Mississippi lohnt sich für uns alle, das habe ich dir schon hundertmal gesagt. Zusammen sind wir eine Streitmacht, und wenn wir die Satansbande in der Nacht angreifen, haben wir alle Chancen, sie auch wirklich zu besiegen.“

      „Ja, du hast recht. Ich sollte nicht zu skeptisch sein.“

      „Denk doch daran, welchen Trumpf du in Händen hältst“, sagte Mardengo. „Du kennst dich in den Sümpfen am Mississippi aus, keiner kann dich dort in einen Hinterhalt locken. Das nutzen wir aus.“

      „Ja“, sagte Duvalier. Aber er war immer noch nicht mit endgültiger Sicherheit davon überzeugt, daß er dieses Mal wirklich der Sieger sein würde. Seine Ortskenntnisse im Umland des großen Stromes und auf dem Lake Pontchartrain hatten ihm bei seiner ersten Begegnung mit den Seewölfen wahrlich nicht viel eingebracht.

      Und bei dem zweiten Zusammentreffen nördlich von Corpus Christi? Nun, auch dort hatten er und seine Kerle heftige Prügel bezogen. Am Ende hatten sie noch froh sein können, daß Killigrew sie ausgesetzt und nicht getötet hatte.

      Duvalier dachte jedoch nicht daran, dem Seewolf für diese Fairneß dankbar zu sein. Er wollte seine Rache – und voll grimmiger Entschlossenheit blickte er jetzt dem entgegen, was sie am Mississippi erwartete.

      Noch vor dem Hereinbrechen der Dunkelheit sollte die Karavelle das Mündungsdelta erreichen. Duvalier berechnete die Distanz, die sie noch von ihrem Ziel trennte, anhand der Karten und mit Hilfe eines Jakobsstabs und Astrolabs. Siebzig Meilen!

      Die Piraten setzten alles daran, diese Entfernung so schnell wie möglich zu überbrücken, sie segelten mit vollem Preß. Der frische Wind aus Süden, der mit anhaltender Stärke wehte und nicht die geringsten Anzeichen eines Schwächerwerdens zeigte, begünstigte ihr Vorhaben. Prall spannten sich die Lateinersegel an den langen Gaffelruten. Mit mehr als sechs Knoten Fahrt bewegte sich das Schiff nach Norden.

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