Seewölfe - Piraten der Weltmeere 83. Roy Palmer

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 83 - Roy Palmer


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nicht groß nach dem Warum, vielleicht schwante ihr auch schon etwas. Jedenfalls scheuchte sie sofort Juan und den Boston-Mann los, und die kehrten nach wenigen Minuten mit völlig verstörten Mienen wieder auf das Achterdeck zurück und erstatteten ihr Meldung.

      Was sie sagten, konnte Hasard nicht verstehen. Aber er vernahm kurz darauf, was Siri-Tong ihm zurief.

      „Alles hinüber, Hasard! Verfault! Was hat das zu bedeuten?“

      Er erklärte es ihr in einem Satz, dann fügte er hinzu: „Wir müssen unseren Kurs ändern, es bleibt uns nichts anderes übrig.“

      Sie lachte gezwungen, ganz wohl war ihr plötzlich auch nicht mehr.

      „Du hast das Kommando. Wir folgen dir!“

      Hasard winkte ihr zu, danach enterte er auf das Achterdeck ab und versammelte Ben, Shane, Ferris und Old O’Flynn um sich und die Crew auf dem Quarterdeck.

      „Da gibt es nur eins“, sagte er. „Wir müssen in den sauren Apfel beißen und das Amazonasdelta anlaufen. Irgendwie müssen wir Nachschub für den verdorbenen Proviant heranschaffen, das ist klar. Das Mündungsgebiet des großen Flusses scheint mir am besten dafür geeignet, Eßbares und Trinkwasser zu finden. Inseln gibt es hier in der Umgebung meines Wissens nicht.“

      „Was ist das für eine Gegend?“ erkundigte sich Carberry.

      Hasard hob die Augenbrauen. „Was erwartest du, Ed?“

      „Urwald.“

      „Na also, warum fragst du dann?“

      „Himmelarsch, ich hab noch von Guayana genug.“

      „Profos“, sagte der Seewolf scharf. „Hast du vielleicht einen besseren Vorschlag?“

      „Ich – nein, Sir.“

      „Dann halt gefälligst den Rand und stinke nicht dauernd gegen meine Anordnungen an“, entgegnete Hasard scharf. „Sonst lasse ich dich vielleicht noch wegen Aufmüpfigkeit ein paar Stunden ins Vordeck sperren.“

      Das saß. Carberry duckte sich wie unter Peitschenhieben. Er war zutiefst verletzt, aber er hörte auch mit seinem Gefluche und seiner Mäkelei auf. Wenigstens für die nächste Stunde. Und ganz tief in seinem Inneren sah er ja ein, daß hier nur einer das Sagen hatte: der Seewolf.

      Hasard wandte sich an Ben. „Ich wollte ursprünglich das Amazonasdelta um jeden Preis meiden, aber jetzt habe ich keine andere Wahl. Verflixt, und dabei hatte ich mir eingebildet, ohne weiteren Aufenthalt an der Küste der Neuen Welt entlang bis nach Kap Horn segeln zu können.“

      „Du meinst, wir seien vom Pech verfolgt?“ fragte Ben Brighton vorsichtig.

      „Nicht unken, Ben.“

      Hasard ließ wieder zum schwarzen Schiff hinübersignalisieren. Wenig später übernahm die „Isabella VIII.“ die Führung. Siri-Tong äußerte keine Einwände an Hasards Vorhaben, denn sie hatte von dem Augenblick an, in dem Juan und der Boston-Mann ihr die Hiobsbotschaft überbracht hatten, den Ernst und die Tragweite der Lage in vollem Umfang erfaßt.

      Beide Schiffe fielen ab. Sie nahmen Kurs nach Südwesten und gelangten nun relativ schnell, zur Küste, weil sie platt vor dem aus Nordosten wehenden, immer noch handigen Wind hersegeln konnten.

      Carberry blickte finster zu Bill hinüber. Schließlich marschierte er über das leicht schwankende Deck der Kuhl auf den Jungen zu. Bill traf Anstalten, die Flucht anzutreten, aber der Profos sagte nur: „Weißt du was? Der einzige Glückspilz bei der ganzen Schweinerei bist du, Söhnchen.“

      „Wieso denn?“

      „Weil du um die Äquatortaufe herumkommst, du Schlingel.“

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