Seewölfe - Piraten der Weltmeere 476. Burt Frederick
Maultiertreiber konnte zwei und zwei zusammenzählen. Und im Verlauf des Marsches von Havanna bis in das paradiesische Flußtal mußte selbst einem simplen Gemüt so allerlei durch den Kopf gehen. Hatte nicht vielleicht sogar der eine oder andere auch heimlich eine „Stichprobe“ vorgenommen?
Doch es würde wohl nie alles ans Tageslicht dringen, was sich im Zusammenhang mit de Quintanillas Mammutschatz abgespielt hatte.
Ribault und Lutz stellten eine kurze Überschlagsrechnung an und gelangten zu der Feststellung, daß die Laderäume von „Eiliger Drache“ und der „Isabella“ oder der „Caribian Queen“ knapp ausreichen würden, um die gesamten Schatzgüter aufzunehmen.
Auf keinen Fall durften de Escobedo oder sein dicker Amtsvorgänger Nutznießer des gehäuften Reichtums werden. Sie mußten alles daransetzen, die Freunde vom Bund der Korsaren so rasch wie möglich zu verständigen. Dann konnte das Erforderliche in die Wege geleitet werden.
Die beiden Franzosen verließen das Höhlensystem, unterquerten den Wasserfall auf dem Felsensims und begannen, auch die Umgebung zu erkunden. Schweißtreibende Fußmärsche waren erforderlich, um die Erkenntnisse zu sammeln, die für ein Gelingen der geplanten Aktion erforderlich waren.
Am geeignetsten erschien den beiden Männern eine geräumige Bucht, die sich fast genau südlich des Wasserfalls an der Küste befand. Diese Bucht, in der die Schiffe des Bundes zum Ausräumen der Kavernen vor Anker gehen konnten, lag westlich von Batabanó und bot somit die besten Voraussetzungen, bei der Aktion unbemerkt zu bleiben.
Nach der Erkundung kehrten sie noch einmal in das paradiesische Flußtal zurück. Die Kleidung klebte ihnen am Körper, und das Rauschen des Wasserfalls hatte sie geradezu magisch angezogen.
Unterhalb der herabstürzenden Fluten, einen Steinwurf weit entfernt von den weißschäumend aufsteigenden Gischtschwaden, hatte sich ein kleiner See gebildet, ein Anhängsel des Flusses, das mit seiner nahezu glatten Oberfläche dennoch eigenständig war. In dem kristallklaren Wasser war der Grund aus Geröll und Felsen deutlich zu erkennen.
Die Männer entledigten sich ihrer verstaubten und verschwitzten Kleidung und stürzten sich kopfüber in die Fluten. Das Wasser war eisig kalt. Mit kraftvollen Schwimmzügen durchmaßen sie den See, um ihre erhitzten Körper dem Temperaturunterschied anzugleichen. Es war eine Erfrischung, wie sie angenehmer kaum vorstellbar war.
Sie wuschen ihre Kleidung in dem frischen Wasser, wrangen alle Stücke sorgfältig aus und hängten sie zum Trocknen ins Gebüsch. Die Sonne trocknete den Stoff in weniger als einer halben Stunde. Nach einem letzten Sprung in die Fluten kleideten sie sich an und marschierten mit zügigen Schritten zurück in Richtung Havanna, nachdem sie sich überzeugt hatten, daß sie keine Spuren hinterlassen hatten.
Ohnehin stand fest, daß ein „Unbefugter“ das Schatzversteck hinter dem Wasserfall nur aus purem Zufall finden konnte. Abgesehen davon verirrte sich sowieso kaum jemals eine Menschenseele in das abgelegene Flußtal.
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