Seewölfe - Piraten der Weltmeere 397. Roy Palmer

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 397 - Roy Palmer


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wurde die ganze Sache allmählich etwas unheimlich. Zwar hatte er schon wieder die Koje mit der Queen geteilt, aber sie hatte sich seit ihrer schweren Verletzung, die ihr El Tiburón zugefügt hatte, merklich verändert. Das behagte ihm nicht, aber er hütete sich, es sich anmerken zu lassen. Oft genug hatte sie ihn auf drastische Art gemaßregelt und zurechtgewiesen. Auch davon hatte er die Nase voll.

      Jetzt hatte sie wieder einen Plan. Aus schmalen Augen beobachtete sie die Zweimastschaluppe, die zwischen einigen größeren Fischerbooten an der Pier vertäut lag.

      Wenn sie schon zunächst mit „stinkenden Fischerbooten“, wie sie sie nannte, vorlieb nehmen mußte – in Ermangelung besserer Gelegenheiten –, dann wollte sie sich wenigstens den besten Kahn von allen aussuchen. Der Zweimaster war das richtige Fahrzeug für sie, sie wollte ihn haben, koste es, was es wolle.

      „Auf dem Kahn ist einiges los“, murmelte einer ihrer Begleiter. „Er muß so eine Art Handelssegler sein.“

      „Im Küstenverkehr“, sagte die Queen. „Stimmt.“

      Sie verfolgten, wie die schnatternden Frauen und der lachende, tanzende Kreole ihren Standort allmählich auf die Pier verlagerten. Immer mehr Ware wechselte ihren Besitzer, zunächst die Tuchballen, dann auch die Werkzeuge, die Netze, Angelruten und Haken. Auch die Männer von Cabanas nahmen mittlerweile an dem regen Handel teil, und viele Piaster und Reales wanderten in die Schatulle von Orlando Romano.

      „Seht ihr das?“ zischte die Queen. „Da wird dick kassiert! Wir müssen auch die Schatulle haben, verstanden?“

      „Ja, Queen“, erwiderten die Kerle.

      „Der Kahn sieht seetüchtig, stabil und gesund aus“, murmelte sie. „Es fragt sich jetzt nur, ob er nach dem Markt, der da abgehalten wird, gleich weitersegelt oder über Nacht an der Pier bleibt.“

      „Er bleibt“, brummte einer der vier. „Die Besatzung will sich noch ordentlich vollaufen lassen.“

      „Ich hoffe, daß du recht behältst“, sagte sie zynisch. „In deinem eigenen Interesse.“

      Er biß sich auf die Unterlippe. Hatte er zuviel gesagt? Fast bereute er, überhaupt den Mund geöffnet zu haben. Konnte man in ihrer Gegenwart nicht einmal mehr seine Meinung kundtun oder eine Vermutung äußern? Es hatte den Anschein. Was war los mit ihr? Sie hatte sich in eine blindwütige Fanatikerin verwandelt. Sie war unausstehlich und gereizt und zeigte bei jeder nur erdenklichen Gelegenheit die Krallen.

      Die Stunden verstrichen, die Zeit des Ausharrens im Mangrovendickicht wurde unendlich lang. Im Einsetzen der Abenddämmerung und beim Dunkelwerden stellte sich jedoch heraus, daß das Warten nicht umsonst gewesen war – und die Laune der Black Queen besserte sich wieder etwas.

      Die Zweimastschaluppe lief nicht aus, sie blieb an der Pier liegen. Deutlich genug konnten die fünf Piraten noch verfolgen, wie sich der Kapitän und die Mannschaft in Richtung auf die Hafenkneipe entfernten. Die Schatulle mit dem Geld war vorher unter Deck verschwunden, auch das hatte die Queen beobachten können.

      Nur ein Seemann blieb als Wache an Bord des Zweimasters zurück. Er gehörte zu der Gruppe, die sich bereits seit dem Morgen in der Kneipe aufgehalten hatte, während der Kreole Durango mit dem Verkauf der Ladung beschäftigt gewesen war.

      Der Mann – er hieß Santino – war inzwischen wieder halbwegs nüchtern. Romano wußte, daß er sich auf ihn verlassen konnte. Mit einem Überfall auf den Zweimaster rechnete er nicht – nicht im Hafen von Cabanas, wo noch nie etwas Derartiges geschehen war.

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