Big Ideas. Das Film-Buch. John Farndon

Big Ideas. Das Film-Buch - John  Farndon


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Serie großer Filmrollen, u. a. in Haben und Nichthaben, Tote schlafen fest sowie Gangster in Key Largo (1944) an der Seite seiner Frau Lauren Bacall. Für African Queen gewann Bogart 1951 seinen einzigen Oscar als bester Hauptdarsteller. In seiner 30-jährigen Karriere spielte er in über 75 Filmen. 1957 starb er mit 57 Jahren.

       Wichtige Filme

      1941 Die Spur des Falken

      1944 Haben und Nichthaben

      1946 Tote schlafen fest

      1951 African Queen

      Ebenfalls sehenswert: SOS – Feuer an Bord (1939) image Die Spur des Falken (1941) image Haben und Nichthaben (1944) image Begegnung (1945) image Berüchtigt (1946) image Gangster in Key Largo (1948) image Charade (1963) image Mach’s noch einmal, Sam (1972)

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      SIE NENNEN MICH SCHMIERENKOMÖDIANT?

      SEIN ODER NICHTSEIN / 1942

       IM KONTEXT

      GENRE

       Kriegskomödie

      REGIE

       Ernst Lubitsch

      DREHBUCH

       Melchior Lengyel, Edwin Justus Mayer

      STARS

       Jack Benny, Carole Lombard, Robert Stack

      FRÜHER

      1940 Lubitschs erfolgreiche romantische Komödie Rendezvous nach Ladenschluß spielt ebenfalls im Europa vor dem Zweiten Weltkrieg.

      SPÄTER

      1943 Nach dem Flop von Sein oder Nichtsein kehrt Lubitsch mit Ein himmlischer Sünder zu konventionelleren Komödien zurück.

      1983 Sein oder Nichtsein wird mit dem »Komiker-Ehepaar« Mel Brooks und Anne Bancroft neu verfilmt.

      Aus heutiger Sicht erstaunt es, dass Ernst Lubitschs komische Satire über die Nazis 1941 in Produktion ging, als die USA noch neutral und nicht in den Zweiten Weltkrieg eingetreten waren. Der gebürtige Deutsche Lubitsch stellte diese Neutralität infrage. Da er wusste, welches politische Risiko er einging, nahm er sich erstmals in seiner Karriere aus dem Studiosystem heraus und unterschrieb einen Vertrag mit United Artists. Dadurch verdiente er weniger als gewohnt, ihm oblag aber die künstlerische Leitung.

      Der Film basiert, was ungewöhnlich für Lubitsch ist, nicht auf einer Vorlage. Er schrieb das Drehbuch mit zwei Autoren, dem Ungarn Melchior Lengyel und dem Amerikaner Edwin Justus Mayer, selbst.

       Schauspielerische Eitelkeit

      Ausgangspunkt der Geschichte war die Eitelkeit der Schauspieler, die Lubitsch während seiner Jahre auf der Berliner Bühne beobachtet hatte, sowie die Feststellung, dass Schauspieler Schauspieler bleiben, wo immer sie sind. Bald jedoch wurde die Handlung wesentlich ernster. Die Geschichte spielt im polnischen Warschau des Jahres 1939, kurz vor dem deutschen Überfall auf Polen. Die angespannten Mitglieder einer Theatertruppe proben tagsüber unter der Leitung von Joseph Tura (Jack Benny) und seiner Frau, der Hauptdarstellerin Maria (Carole Lombard), eine Nazi-Parodie, führen aber abends Shakespeares Hamlet auf. Maria wird von ihrem schmucken jungen Bewunderer, Pilot Leutnant Stanislav Sobinski (Robert Stack) in Pläne hineingezogen, einen deutschen Spion zu entlarven, der das Netzwerk polnischer Widerstandskämpfer gefährdet. In einer schnell eskalierenden Farce nutzen die Schauspieler (viele davon Juden) ihre Verkleidungskünste, um die einfallenden Nazis zu täuschen.

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      Die Filmpremiere im März 1942 war von einer Tragödie überschattet: Carole Lombard war während der Postproduktion des Films bei einem Flugzeugabsturz gestorben.

       Schwarze Komödie

      Das klingt wie der Vorspann eines düsteren Spionagethrillers oder einer leichten romantischen Komödie, für die Lubitsch bekannt war – und genau das wollte der Regisseur: eine satirische Komödie mit ernsten Absichten. Lubitsch wollte sich von zwei Komödientraditionen befreien: »dem Drama mit befreiender Komik und der Komik mit befreiendem Drama. Ich hatte beschlossen, einen Film zu machen, der nicht versucht, irgendjemanden von irgendetwas irgendwann zu befreien.« Es gelingt dem Werk, sowohl antifaschistisches Traktat als auch Showbusiness-Satire zu sein (der egozentrische Tura tröstet sich mit dem Gedanken, dass ein Zuschauer, der während seines Hamlet-Monologs den Zuschauerraum verlässt, wohl einen Herzinfarkt erlitt). Der Krieg liefert den ernüchternden Gegenpart zur Komödie: Menschen sterben. Die verschlüsselte Nachricht, die Sobinski Maria unwissentlich über einen Doppelagenten zukommen lässt, ist zweideutig: »Sein oder Nichtsein«, lautet sie, und während die Turas mutig ihre Theatertruppe in einem tödlichen Doppelspiel anführen, ist klar, dass Lubitsch mit Hamlets berühmter Zeile die selbstzufriedenen USA herausfordert. Kämpfen oder Nichtkämpfen und die Nazis gewähren lassen? Für Lubitsch stand die Antwort fest. image

      »Ich weiß nicht, er ist nicht überzeugend. Für mich ist er nur ein Mann mit einem kleinen Schnurrbart.«

       Inspizient / Sein oder Nichtsein

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      Der jüdische Schauspieler Bronski (Tom Dugan) und die anderen Mitglieder von Turas Truppe täuschen die Deutschen, indem sie sich als Hitler und seine Entourage verkleiden.

      Ernst Lubitsch Regisseur

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      Ernst Lubitsch, 1892 in Berlin geboren, kam 1911 zum Deutschen Theater. Zwei Jahre später hatte er sein Leinwanddebüt in Die ideale Gattin, begann aber 1920 Regie zu führen. 1922 drehte er in den USA den Filmerfolg Rosita mit Mary Pickford und widmete sich dem Tonfilm. In Ärger im Paradies (1935) fand er Wege, Anzüglichkeiten geschickt vor Zensur zu bewahren, ein Trick, der als »Lubitsch Touch« bekannt wurde und der Komödien wie Ninotschka (1939) prägte. 1947 starb er im Alter von 55 Jahren.

       Wichtige Filme

      1940 Rendezvous nach Ladenschluß

      1942 Sein oder Nichtsein

      Ebenfalls sehenswert: Ärger im Paradies (1932) Скачать книгу