Aktiv leben mit Arthrose. Petra Plaum

Aktiv leben mit Arthrose - Petra Plaum


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mehr damit anfangen. Doch erfahrene Skifahrer, die die Bewegungsabläufe verinnerlicht haben, müssen keinesfalls im Tal bleiben. Experten betonen: Mit fortgeschrittener Arthrose, ja selbst mit einem künstlichen Hüftgelenk, ist das Skifahren prinzipiell möglich. Achten Sie aber auf gute Vorbereitung – bauen Sie Ihre Muskulatur und Kondition gezielt auf. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Physiotherapeuten ab, was Sie noch tun können, um das betroffene Gelenk zu entlasten. Mehr zu Sport bei Arthrose verrät das Kapitel 4 ab S. 86 und mehr zum Gelenkersatz erfahren Sie in Kapitel 7 ab S. 153.

      Manchmal schwillt mein Knie richtig stark an und tut sehr weh. Ist Schonung da nicht das Beste?

      Tatsächlich sind die Wochen mit einer aktivierten Arthrose eine Zeit, in der Schonung sinnvoll ist. Denn jetzt ist Ihre Gelenkinnenhaut entzündet, vielleicht hat sich im Gelenk zusätzlich ein Erguss gebildet, zusätzlicher Druck würde die Heilung verzögern (mehr dazu: Kapitel 1, S. 35). Das Gebot der Stunde heißt also: Schonung, Kühlung, Entzündungshemmung (beispielsweise mit Schmerzmitteln aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika oder auch einer Schmerzspritze vom Arzt, siehe Kapitel 6 ab S. 131). Aber denken Sie daran: Sobald es Ihnen besser geht, tut Bewegung Ihren Gelenken ausgesprochen gut! Und auch im Sitzen können Sie Ihren Körper dehnen und kräftigen (Übungen dazu finden Sie in Kapitel 4 ab S. 92).

      Meine Physiotherapeutin hat mir empfohlen, auf Fleisch zu verzichten. Hilft das wirklich bei einer Arthrose?

      Tatsächlich machen viele Menschen, die von einer Arthrose betroffen sind, gute Erfahrungen damit, ganz oder teilweise auf Fleisch und Wurstwaren zu verzichten. Fleisch, vor allem Schweinefleisch, enthält nämlich viel Arachidonsäure. Diese Omega-6-Fettsäure fördert, im Übermaß konsumiert, Entzündungen und trägt zum Verschleiß der Gelenke bei. Allerdings lässt sich mit einer ins -gesamt entzündungshemmenden Ernährung (mit ausreichend Omega-3-Fettsäuren und viel pflanzlicher Kost) ebenfalls viel erreichen – lesen Sie dazu Kapitel 5, ab S. 111. Dort finden Sie auch Tipps zum Abnehmen, denn wer Übergewicht reduziert, tut damit aktiv etwas gegen Arthroseschmerzen.

      Bei akuten Schmerzen möchte ich nicht immer gleich Medikamente nehmen. Gibt es noch etwas anderes, das ich tun kann?

      Zum Glück führen bei Arthrose viele Wege zur Schmerzlinderung – zum Beispiel Kälte- oder Wärmeanwendungen, Kohlwickel, Quarkpackungen, Akupunktur, Reizstrom und Blutegel. Viele Patienten finden zudem mit der Zeit heraus, welche Dehn- und Kräftigungsübungen, die trotz der Schmerzen möglich sind, bei ihnen bestimmte Beschwerden effektiv lindern. In den Kapiteln 3 und 4 sind zahlreiche nicht-medikamentöse Behandlungsansätze beschrieben, die sich bewährt haben. Einige können Sie zu Hause ausprobieren, andere sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Physiotherapeutin besprechen.

      Ich habe gehört, dass Hyaluronsäurespritzen wahre Wunder vollbringen sollen. Stimmt das?

      Leider nein. Zwar sind viele Patienten dadurch tatsächlich einige Monate lang schmerzfrei, denn Hyaluronsäure ist von Natur aus in der Gelenkschmiere enthalten. Die Injektion hilft, den Restknorpel zu schmieren und seine Zerstörung zu bremsen. Doch Ihr Körper baut die Hyaluronsäure wieder ab und sobald dies geschehen ist, kehren die Beschwerden zurück. Ebenfalls gut zu wissen: Ist die Arthrose bereits fortgeschritten und der Knorpel fast oder ganz abgetragen, kommt die Behandlung zu spät. Wenn Sie es wagen möchten, noch genug Knorpel haben und die Kosten von 250 bis 300 Euro nicht scheuen, sollten Sie unbedingt einen Arzt auswählen, der viel Erfahrung mit dieser Behandlung hat.

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      Arthrose – kein Schreckgespenst!

      Arthrose mag zu Einschränkungen führen, aber Sie haben der Krankheit allerhand entgegenzusetzen. Für Sie gilt es nun, die Ursachen und verstärkenden Einflüsse zu erkennen und Ihren Lebensstil aktiv anzupassen.

      image Ob im Knie, der Hüfte, einem oder mehreren Fingern, im Fuß, der Schulter oder in einzelnen Abschnitten der Wirbelsäule: Die Diagnose Arthrose löst oft viele Unsicherheiten und Befürchtungen aus. Schließlich entsteht sie unter anderem durch Verschleiß, und Verschleiß klingt nach: altersschwach, abgenutzt, nicht mehr fit. Ganz so ist es aber nicht! Mit beginnender Arthrose halten Sie die Zügel noch in der Hand und können mit einer gezielten Veränderung Ihres Lebensstils sogar bewirken, dass die Schmerzen wieder verschwinden. Vielen geht es nach einiger Zeit sogar besser als vor der Diagnose, weil Muskeln aufgebaut sowie Entzündungen im Körper abgebaut werden und sie bewusster durch den Alltag gehen. Auch in den späteren Stadien der Arthrose gibt es Möglichkeiten, die Beschwerden zu bekämpfen und die Lebensqualität zu steigern. Selbst der operative Gelenkersatz, der heute gängige Praxis ist, hat seine Schrecken verloren. Es bieten sich Ihnen viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie Sie Ihren ganz persönlichen Weg mit der Erkrankung gestalten können.

      Was ist Arthrose genau?

      Arthrose kann verschiedene Ursachen haben, die oft komplex ineinandergreifen. Sie zu verstehen, kann Ihnen helfen, den Gelenkverschleiß zu bremsen.

      image Der Begriff Arthrose setzt sich zusammen aus dem griechischen arthron (Gelenk) und der Endung -ose, die in der Medizin für eine nicht entzündliche, dauerhafte Zustandsveränderung steht. Arthrose geht mit dem Verschleiß des Gelenkknorpels einher und wird daher auch als degenerative (also durch Verschleiß bedingte) Erkrankung bezeichnet. Obwohl Arthrose an sich keine entzündliche Erkrankung ist, spielen schmerzhafte Entzündungen doch eine große Rolle. Im Krankheitsverlauf kommt es oft zu Entzündungen der Gelenkinnenhaut, und bestehende Entzündungen an anderen Stellen im Körper können das Voranschreiten der Arthrose begünstigen. Gerade im Bereich der Entzündungen können Sie jedoch viel tun, um sich nachhaltig Linderung zu verschaffen.

      Welche Gelenke können von Arthrose betroffen sein?

      Arthrose kann an allen beweglichen Gelenken entstehen. Davon finden sich in Ihrem Körper mehr als hundert. Während Arthrose im Kiefergelenk eher selten vorkommt, sind andere Gelenke sehr häufig betroffen. So können Kniegelenkarthrose (fachsprachlich Gonarthrose), Hüftarthrose (Coxarthrose) oder die Polyarthrose (Arthrose verschiedener Gelenke in den Händen) durchaus als Volkskrankheiten bezeichnet werden. Das liegt nicht nur daran, dass wir Menschen ein immer höheres Alter erreichen und wir größer und schwerer werden, sodass Knie und Hüften höhere Lasten tragen müssen, sondern auch an unserer zum Teil ungesunden Lebensweise. Zusätzlich haben immer mehr Menschen Berufe, die mit einseitiger oder zu wenig Bewegung einhergehen. Kommt noch eine genetische Neigung dazu, entsteht irgendwann eine Arthrose. Mit ihr leben aktuell etwa 5 bis 12 Millionen Menschen allein in Deutschland.

      Wenn die Knochen zu eng zusammenrücken

      Um zu verstehen, wie es dazu kommen kann, lohnt sich der Blick auf den Aufbau eines Gelenks. Im Idealfall ist alles rund, glatt und geschmeidig – zwei Knochen bilden eine Einheit, ohne aneinanderzureiben. Denn jedes Knochenende ist mit Knorpel überzogen,


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