Das Baustellenhandbuch für den Garten- und Landschaftsbau. Thomas Bauer
Tab. 18: Bodentransport, maximale Transportmenge {Transportmenge pro Lkw} pro Lkw
In der folgenden Tabelle sind die Lademengen {Lkw-Lademengen} aufgeführt, die ein Lkw an Boden aufnehmen kann. Dabei handelt es sich um ungefähre Richtwerte, da die tatsächlichen Mengen von der jeweiligen Bodenart abhängig sind.
Lkw | lose Masse Umrechnungsfaktor t/m³ = 1,6–1,7 |
Züge | 16 m³ = ca. 27,0 t |
4-Achser Mulde | 14 m³ = ca. 23,0 t |
4-Achser | 12 m³ = ca. 20,0 t |
3-Achser | 9 m³ = ca. 15,0 t |
Tab. 19: Lkw-Lademengen Boden in m³ (ungefähre Werte)
Bodenart | Auflockerung in % nach dem Lösen |
Grobschluff | 5–20 |
Lehm | 15–25 |
Ton | 20–30 |
Sand | 15–25 |
Kies | 25–30 |
Kies-Sand-Gemische | 20–25 |
steinige Böden mit Feinkornanteilen < 0,06 mm | 0–15 |
Schluffstein, Tonstein, Mergelstein | 25–30 |
Kalkstein, Sandstein, Granit u. a. | 35– 60 |
Tab. 20: Auflockerung verschiedener Böden nach dem Lösen
Bodenart | Umrechnungsfaktor Tonne (t) in Kubikmeter (m3) |
Ton, halbfest | 2,1–2,2 |
Ton, steif | 2,8 |
Ton, weich | 1,8 |
Sand-Ton-Gemische, steif oder fest | 2,2 |
Sand-Ton-Gemische, weich | 2,1 |
Schluff, steif oder fest | 2 |
Schluff, weich | 1,9 |
Schluffe, Tone, schwach organisch | 1,7 |
Schluffe, Tone, stark organisch | 1,5 |
Oberboden (abhängig von der Bindigkeit) | 1,7–1,8 |
Tab. 21: Umrechnungstabelle für Böden von t in m3
{Bodenvoruntersuchungen}
Böden sind vor Beginn von Baumaßnahmen nicht nur auf ihre Eignung als Baugrund und Baustoff auf die geplante Nutzung hin zu untersuchen. Ebenso ist insbesondere für vegetationstechnische Zwecke zu prüfen, ob das Risiko besteht, dass der anstehende Boden durch die Bearbeitung zeitweise oder auf Dauer in seinem Gefüge gestört werden könnte und ob Maßnahmen zur Verhinderung bzw. Beseitigung ergriffen werden müssen.
Folgende auf der Baustelle einfach durchzuführende Feldversuche lassen gute Rückschlüsse auf die Bodenbearbeitbarkeit zu:
• | für die Korngrößenverteilung: Fingerproben (Knetversuch, Reibeversuch, Schneidversuch) |
• | für die Plastizität und Konsistenz: Ausrollversuch |
• | für die Wasserdurchlässigkeit: Zeigerpflanzen z. B. Schachtelhalm; Binsen (geht nur bei ungestörten Böden) |
• | für den Gehalt an organischer Substanz: Farbansprache, Riechversuch |
• | für den pH-Wert: Zeigerpflanzen, Teststreifen, pH-Meter |
• | für den Nährstoffvorrat: Zeigerpflanzen |
Grundsätzlich gilt: Boden darf für vegetationstechnische Zwecke nur im festen Zustand bearbeitet werden, d. h. die Bodenprobe krümelt.
Zeigerpflanzen {Zeigerpflanzen} nach DIN 18915
Folgende Zeigerpflanzen deuten auf verschiedene Bodeneigenschaften hin:
sehr niedriger ph-Wert (stark sauer):
Spergula arvensis, Sceranthus anuus, Sleranthus perennis, Trifolium arvense, Rumex acetosella
niedriger pH-Wert (mäßig sauer):
Chrysanthemum segetum, Anthemis arvensis, Spergularia rubra, Nardus stricta
ph-Wert im mittleren Bereich (schwach-sauer bis neutral):
Matricaria chamomilla, Sinapis arvensis, Achemilla vulgaris, Ranunculus arvensis, Fumaria officinalis, Alopecurus myo-suroides, Avena fatua, Apera spica-venti
hoher ph-Wert (neutral-schwach alkalisch):
Gallium tricornutum, Adonis flammea, Anagallis arvensis
hoher Nährstoffvorrat:
Urtica dioica, Urtica urens, Fumaria officinalis, Stellaria media, Atriplex sp., Chenopodium sp.
Nährstoffarmut, oft auch versauertes Ackerland:
Teesdalia nudicaulis, Trifolium arvense, Acinos arvensis, Rumex acetosella, Equisetum arvense. Auch Versauerung im Öd- und Brachland: Festuca ovina, Calluna vulgaris, Spergula vernalis, Nardus strica
Vernässung durch Verdichtung:
Agrostis stolonifera, Potentilla anserina, Poa trivalis, Tussilago farfara, Ranunculus repens, Juncus bufonius, Sagina procumbens, Deschampsia caespitosa
• | Die vorhandene Vegetation muss vor dem Bodenabtrag beseitigt werden. |
• | Dieser erfolgt stets getrennt nach Ober- und Unterboden. Unterboden, der später als Oberboden verwendet werden soll, wird wie ein Oberboden behandelt und gelagert. |
• | Bei Oberboden, der mehr als 40 cm Dicke beträgt, wird die intensiver belebte Schicht getrennt abgetragen und auch gelagert. |
• | Im Wurzelbereich von Bäumen (Kronenbereich) zzgl. 1,5 m darf grundsätzlich kein Boden abgetragen werden. |
• | Soll eine Fläche dauerhaft befestigt werden, so wird der Oberboden abgetragen. |
• | Das Bodengefüge ist beim Abtrag, bei der Zwischenlagerung und beim Wiedereinbau stets zu schonen z. B. durch geringe Schütthöhen, Witterungsschutz durch Abdecken. Die Grenzen der Befahrbarkeit und Bearbeitbarkeit gemischt- und feinkörniger Böden nach Tabelle 2 sind zu beachten. |
• | Die Lagerung des Bodens erfolgt in Mieten auf einem möglichst durchlässigen Untergrund. |
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Die Mieten sollten nach Möglichkeit nicht vernässen, weil dadurch schädigende anaerobe Verhältnissen entstehen. Zur Verhinderung dienen folgende Maßnahmen:
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