Das Baustellenhandbuch für die Ausführung nach EnEV 2014. H Uske

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Nachtlüftung kann aber auch über eine Lüftungsanlage erfolgen.

      In Gebäuden mit einer Wohnnutzung kann im Normalfall von einer erhöhte Nachtlüftung ausgegangen werden kann. Ist eine Lüftungsanlage im Gebäude vorhanden und ist diese so ausgelegt, dass ein nächtlicher Luftwechsel von min. n ≥ 2 h-1 sichergestellt wird, geht man ebenfalls von einer erhöhten Nachtlüftung aus.

      Bei einer hohen Nachtlüftung geht man von der Möglichkeit aus, dass im kritischen Raum in der Nacht über mehrere Geschosse, wie z.B. angeschlossene Treppenhäuser, Atrium, usw., ein Luftwechsel stattfinden kann. Erfolgt der nächtliche Luftwechsel von min. n ≥ 5 h-1 über eine Lüftungsanlage kann auch hier von einer erhöhten Nachtlüftung ausgegangen werden.

      Der anteilige Sonneneintragskennwert Sx richtet sich nach der Bauart des Gebäudes.

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       Grundflächenbezogener Fensterflächenanteil S2

      Der solarwirksame Flächenanteils fWG wird aus dem Verhältnis der Fensterfläche AW zur Nettogrundfläche AG, wie vorher beschrieben berechnet.

      Die unter S1 (Nachtlüftung) festgesetzten Sonneneintragskennwerten gelten für grundflächenbezogenen Fensterflächenanteile von etwas 25 %. Durch den Wert aus S2 findet eine Korrektur des S1-Wertes statt. Bei Fensterflächen, deren Anteil < 25 % ist, wird S2 positiv, bei einem Fensterflächenanteil > 25 % wird der Wert negativ.

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       Sonnenschutzverglasung S3

      Je kleiner der Energiedurchlassgrad g einer Verglasung ist, desto weniger Sonnenenergie kann in einen Raum einstrahlen.

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      Als gleichwertige Maßnahme gilt i. d. R. eine Sonnenschutzvorrichtung, die die diffuse Strahlung permanent reduziert und deren gtotal < 0,4 erreicht. Hierdurch erhöht sich ebenfalls der sommerliche Wärmeschutz.

      Bei Fensterflächen mit unterschiedlichen Gesamtenergiedurchlassgrad der Verglasung, einschließlich dem Sonnenschutz, gtot ist S3 flächenanteilig zu berechnen.

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       Fensterneigung S4

      Ein weiterer Faktor für die Berechnung des sommerlichen Wärmeschutzes ist die Neigung der Fenster. Von der Neigung ist abhängig, wie viel Sonnenenergie in den Raum eindringen kann. Ist das Fenster weniger als 60° gegenüber der Horizontalen geneigt, wird die Sonneneinstrahlung dadurch erheblich erhöht.

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fneig=AW,neig / AW,gesamt
AW,neig=Fensterfläche mit einer Neigung ≤ 60° gegenüber der Horizontalen
AW,gesamt=Gesamte Fensterfläche

       Orientierung S5

      Bei Fenstern, die nordorientiert oder dauerhaft verschattet sind, darf aufgrund der geringen Sonneneinstrahlung der zulässige Sx-Wert erhöht werden.

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fnord=AW,nord / AW,gesamt
AW,nord=alle nordorientierten oder dauerhaft verschatteten Fenster des Raums
AW,gesamt=gesamte Fensterfläche

      Werden Fenster vom Gebäude selbst verschattet sind FS-Werte für die Verschattung nach DIN V 18599 anzusetzen. Für diese dauernd verschatteten Fenster gilt S5 = 0. Gegebenenfalls können die betreffenden Fenster getrennt ermittelt werden.

       Einsatz passiver Kühlung S6

      Das Raumklima kann durch eine passive Kühlung positiv beeinflusst werden. Bei einer passiven Kühlung kommen Kühlungsgeräte zum Einsatz deren Energie nur zur Förderung des Kühlmediums erforderlich wird. Das Kühlsystem muss entsprechend der Raumsituation ausgelegt sein. Es handelt sich hierbei um

      • Thermisch aktiver Bauteile mit Nutzung eines Sohlplattenkühlers oder Erdwärmetauscher oder

      • Systeme mit Kühlung über indirekte Verdunstung

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       Speichermassen

      Speichermassen sind für den sommerlichen Wärmeschutz, aber auch im Winter zur Einsparung von Primärenergie ein wichtiges Instrument. Im Winter gelangen solare Gewinne bei ausreichender und optimaler Orientierung der Verglasung ins Gebäude und werden in massiven Bauteilen zwischengespeichert – Nachts werden diese dann an den Raum abgegeben. Im Sommer wird durch die wesentlich höhere Sonneneinstrahlung die Wärme von den Speicherbauteilen aufgenommen und zwischengespeichert. Die Räume heizen sich nicht so auf. Die massiven Bauteile können eine große Wärmemenge aufnehmen, ohne sich selber stark zu erwärmen. Durch Nachtlüftung kann die eingelagerte Wärmemenge teilweise wieder abgebaut werden.

      Wirksam sind jedoch nur Schichten von Bauteilen die raumseitig liegen und keine dämmende Wirkung haben.

      Eine gute Speicherfähigkeit besitzen Materialien wie:

      • Granit

      • Beton

      • Sandstein

      • Ziegel

      • Sand

      • Gasbeton

      • Hartholz

      • Weichholz

      

       Beispiele für die Wärmespeicherfähigkeit von Bauteilen

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      Wärmebrücken sind Schwachstellen in der Gebäudehülle, an denen im Vergleich zum ungestörten Bauteil erhöhte Transmissionswärmeverluste auftreten. Wärmebrücken haben gerade bei gedämmten Gebäuden eine große Bedeutung, da der Wärmeverlust an diesen Stellen gegen über dem ungestörten Bauteil prozentual ansteigt. Bei einer nachträglichen Dämmung auf einem Gebäude ist es besonders wichtig, dass eine durchgängige Dämmebene hergestellt wird, um Wärmebrücken zu vermeiden.

       Mindestwärmeschutz, Wärmebrücken § 7

      Bei zu errichtenden Gebäuden sind die Bauteile, die gegen Außenluft, Erdreich oder Gebäudeteile mit wesentlich niedrigeren Innentemperaturen angrenzen, so auszuführen, dass diese dem Mindestwärmeschutz nach den anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Ist


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