Das Baustellenhandbuch für den Innenausbau. Brigitte Hallschmid

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einer Kopfnaht (Quelle: Hallschmid)

      Profile, Leisten und Stoßkanten

      Sockel {Sockelleiste}- und Deckleisten {Deckleiste}

      Sockel- und Deckleisten aus Holz, Metall und Hart-PVC sowie flexible Sockel- und Deckleisten sind an Wänden durch Kleben oder Nageln stoffgerecht dauerhaft zu befestigen und an Stößen und Ecken entweder auf Gehrung zu schneiden oder stoffgerecht anzupassen und zu stoßen. Die Befestigung von Sockelsystemen mit Schrauben und Dübeln ist eine Besondere Leistung.

      Der Befestigungsabstand sollte abhängig von der Sockelleiste nicht größer als 60 cm sein. Sind Sockelleisten anzusetzen, sollte dies mit mindestens 20 cm langen Leisten vor der Raumecke erfolgen. Mehrfachstückelungen sind nicht zulässig und sollten nur in Abstimmung mit dem Auftraggeber erfolgen. Die Ebenheit von Estrich und Wand muss mindestens der DIN 18202:2019-07, Tabelle 3, Zeile 3 und Zeile 6 entsprechen. Als Besondere Leistung sind eventuell vorhandene Tapeten zu entfernen.

      Spaltbildungen zwischen Bodenbelag, Sockelleiste und Wandanschluss oder Fugenmassen ergeben sich im Randbereich durch Absenken der Fußbodenkonstruktion. Dies stellt keinen Mangel dar, wenn vor der Belegung der Feuchtegehalt geprüft wurde und dieser innerhalb der zulässigen Werte lag.

      Treppenstoßkanten und andere Stoßkanten {Stoßkante}

      Treppenstoßkanten aus Natur- und Synthesekautschuk oder Kunststoff müssen höhengleich bündig am Übergang zum Bodenbelag abschließen und sind nur auf den Trittstufen durch Kleben zu befestigen. Andernfalls sind Materialbrüche zu erwarten, wenn dies nicht beachtet wird. Im Allgemeinen werden starre Treppenkanten durch Schrauben, Nageln und/oder Kleben befestigt.

      Bodenbeläge in Sporthallen

      Für die Ausführung von Bodenbelägen in Sporthallen ist die DIN V 18032-2 zu berücksichtigen.

      Die ATV DIN 18365 bezieht sich nicht mehr auf Bodenbeläge in Sporthallen.

      Sportbodenarten {Sportboden} werden wie folgt unterschieden:

flächenelastischer Sportboden aus elastischer Schicht oder Konstruktion, biegesteifer Lastverteilungsschicht und Oberbelag
punktelastischer Sportboden aus elastischer Schicht und Oberbelag
kombiniert elastischer Sportboden aus elastischer Schicht oder Konstruktion, biegesteifer Lastverteilungsschicht, oberer elastischer Schicht und Oberbelag
mischelastischer Sportboden aus elastischer Schicht, in die elastische Schicht integrierter flächenversteifender Komponente oder mittelsteifer Lastverteilungsschicht und Oberbelag

      Durch die Einpflege darf das Gleitverhalten nicht beeinträchtigt werden. Der Gleitreibungsbeiwert muss zwischen 0,4 und 0,6 liegen.

      Markierungslinien sind als Besondere Leistung gesondert zu vereinbaren und auszuführen.

      Brandverhalten der Baustoffe {Brandschutz, Bodenbeläge}

      Alle als Fußbodenbaustoff eingesetzten Materialien müssen in Deutschland mindestens der Baustoffklasse B2 entsprechen.

Baustoffklasse nach DIN 4102-1Europäische Klasse nach DIN EN 13501-1: 2010-01Bauaufsichtliche Anforderung
AA1A2A1fl (A1)A2fl – s1 (A2 – s1 d0)nichtbrennbare Baustoffe
BB1(A2 – s2 d0/A2 – s3 d0/A2 – s1 d1/A2 – s1 d2/A2 – s3 d2)Bfl – s1(B – s3 d0/B – s1 d1/B – s1 d2/B – s3 d2)Cfl–s1(C – s3, d0/C – s1 d1/C – s1 d2/C – s3 d2)brennbare Baustoffe schwerentflammbare Baustoffe
B2A2fl – s2Bfl – s2Cfl – s2Dfl – s1Dfl – s2(D – s1 d0/D – s2 d0/D – s3 d0/D – s1 d2/D – s2 d2/D – s3, d2)Efl, (E – d2)normalentflammbare Baustoffe
B3Fflleichtentflammbare Baustoffe
Fl: Flooring

      Tab. 15: Rauchentwicklung, Intensitätsstufen: s1, s2 und s3 Klassen für Bodenbeläge, Kennzeichnung (Quellen: DIN 4102-1, DIN EN 13501-1)

      Übersicht der Bodenbeläge gemäß Baustoffklassen

FußbodenbaustoffBaustoffklasseKlassifiziert DIN 4102 Teil 4Prüfung DIN 4102 Teil 1
Elastische Bodenbeläge
Flexplattenauf mineralischem UntergrundB1X
auf beliebigem UntergrundB2X
PVCauf mineralischem UntergrundB1X
auf beliebigem UntergrundB2X
ElastomerbelagB2X
B1Prüfzeugnis
PolyolefinbelagB2Prüfzeugnis
LinoleumB2X
KorkB2Prüfzeugnis
Textile BodenbelägeB2X
Holzfußböden
Parkett nach DIN EN 13226B1X
Parkett, alle HolzartenB2X
B1Prüfzeugnis
HobeldielenB2X
B1Prüfzeugnis
10-mm-MassivparkettB2X
B1Prüfzeugnis
BambusB1Prüfzeugnis
LaminatB2X
B1Prüfzeugnis
HolzpflasterB2X
B1Prüfzeugnis

      Tab. 16: Übersicht der Bodenbeläge gemäß Baustoffklassen, Klassifizierung nach DIN 4102-4 und Prüfung nach DIN 4102-1

      

Bodenbelagarten

       {Bodenbelag, Arten}

      Verwendungsbereiche

      Bei elastischen Bodenbelägen, Laminatböden und Furnierböden kann die Eignung für einen vorgesehenen Verwendungsbereich der Klassifizierung nach DIN EN ISO 10874:2012-04 oder in Anlehnung an die Norm entnommen werden.

      Die erste Ziffer beschreibt den Verwendungsbereich, die zweite Ziffer die Nutzungsintensität.

      Im Verwendungsbereich „Wohnen“ wird zwischen 22: normal/mittel und 22+: normal unterschieden.

Erste Ziffer (Verwendungsbereich)Zweite Ziffer (Nutzungsintensität)
1 (mäßig oder mäßig/gering)
2 (wohnen)2 (normal oder normal/mittel)
3 (gewerblich)3 (stark)
4 (industriell)4 (sehr stark)
z. B. Klasse 21 für Wohnen – mäßige Nutzungsintensität

      Tab. 17: Beanspruchungsklassen nach DIN EN ISO 10874

      

Kunststoffbeläge

       {Kunststoff, Belag}

      Beläge

      Ein- oder mehrschichtige PVC-Beläge (B1/B2/Efl) (DIN EN ISO 10581: 2018-01-Entwurf)

      Diese Beläge sind als Rollen oder Platten in den Klassen 21 bis 43 für die Verschleißgruppen T, P, M und F lieferbar. In Abhängigkeit vom Verwendungszweck liegt die Gesamtdicke zwischen 1,0 und 2,5 mm. Die Nutzschichtdicke entspricht bei homogenen PVC-Belägen der Gesamtdicke, bei heterogenen Belägen liegt sie zwischen mindestens 0,15 mm und 2,0 mm.

      PVC-Beläge mit Rücken aus Jute oder Polyestervlies oder auf Polyestervlies mit Rücken aus PVC (DIN EN 650:2012-12)

      Diese mehrschichtigen PVC-Beläge mit Faserstoffschichten


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