Bin kaum da, muss schon fort. Sabine Herold

Bin kaum da, muss schon fort - Sabine Herold


Скачать книгу
erschöpft. So suchte ich am 14. September notgedrungen den Arzt auf, denn ich spürte, dass es so nicht mehr weitergehen konnte. Der Arzt begriff sofort, in welchem Zustand ich mich befand. Er kannte mich schließlich schon ziemlich gut. Er ließ mich sofort krankschreiben. Ich befände mich in einer Depression und sollte meine Ängste noch vor der Geburt in den Griff bekommen. Ansonsten wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass es nach der Geburt noch schlimmer würde und ich postnatale Depressionen bekäme. Ich war völlig niedergeschlagen. Bereits bei Levi, unserem zweiten Kind, hatte ich eine Schwangerschaftsdepression gehabt, und nun schon wieder? Das hatte ich nicht gewollt. Ich hatte mich bisher heftig dagegen gewehrt, sonst hätte ich die ersten Anzeichen viel früher ernst genommen (denn Anzeichen einer Depression waren schon lange vorhanden). Bei dieser außerordentlichen Untersuchung machte der Arzt zu meiner Beruhigung noch einen Ultraschall. Das Baby war wohlauf, schien zufrieden und munter.

      Da ich nun ab sofort nicht mehr unterrichten musste, hatte ich Freiraum gewonnen und Zeit, mich meiner Depression voll und ganz zu stellen. Ich ging nun jede Woche zu einer speziell ausgebildeten Hebamme (wie bereits bei Levi) und versuchte, mit ihr das Ganze aufzuarbeiten. Sie hatte früher viele Jahre lang als Hebamme gearbeitet und betreute nun Frauen mit Problemen während und nach der Schwangerschaft. Diese Treffen waren immer sehr intensiv, oft schmerzlich und mit Tränen verbunden. Im Gespräch wurde viel aufgedeckt und ans Licht gebracht. So musste ich feststellen, dass ich mich aus Angst und Misstrauen noch kaum auf das Kind gefreut hatte. Dabei hatte ich mir eine weitere Schwangerschaft so schön vorgestellt. Ich wollte glücklich sein und mich freuen. Was hatte ich bloß aus dieser Schwangerschaft gemacht? Ich machte mir riesige Vorwürfe und hatte ein schlechtes Gewissen dem ungeborenen Kind gegenüber. Ich liebte es ja bereits aus vollem Herzen, doch wie musste sich dieses Kind bei meinen instabilen Gemütszuständen fühlen? Eine solche Mutter hatte es nun wirklich nicht verdient!

      Allmählich ging es mir besser. Ich kam wieder zu Kräften und spürte, wie ein Druck von mir wich. Ich versuchte, positiv zu denken und mich zu freuen. Das gelang mir mal mehr, mal weniger. Auch versuchte ich nun, mehr Kontakt mit dem Kind aufzunehmen. Bisher hatte ich sehr wenig mit ihm gesprochen, den Bauch selten gestreichelt. Ich wollte, dass es spürte, dass ich da war und mich freute! Dabei versuchte ich, die Buben mit einzubeziehen. Sie sangen dem Baby Lieder vor, redeten mit ihm und beteten. Solche Momente waren berührend und schön. Levi massierte mir zwischendurch sogar den Bauch.

      Am 12. November 2004 kam dann unsere Tochter Mia Noeme zur Welt. Die Geburt verlief reibungslos und so gut wie noch nie. Mia ist ein gesundes, munteres und total süßes Kind. Sie ist pflegeleicht und macht uns viel Freude. Ich bin sehr glücklich und denke manchmal, dass mich Gott jetzt für viel Durchgestandenes belohnt. Ich bin ihm von Herzen dankbar und bin sicher, dass alles seinen Sinn hat! Ich weiß nicht, ob ich so denken würde, wenn ich nicht mehr schwanger geworden wäre. Vielleicht wäre ich jetzt verbittert. Ich schätze mich sehr glücklich und hoffe, dass viele Frauen mit einer Fehlgeburt ein ebenso glückliches Ende erfahren dürfen!

       Andrea Berger, Burgdorf, CH

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAMCAgMCAgMDAwMEAwMEBQgFBQQEBQoHBwYIDAoMDAsK CwsNDhIQDQ4RDgsLEBYQERMUFRUVDA8XGBYUGBIUFRT/2wBDAQMEBAUEBQkFBQkUDQsNFBQUFBQU FBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBT/wAARCAE7AMgDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwA+wTkZ EZYeoo/s+4/55NXd+F9PS/tApXLDOK9Ds/gvqV94a/tqJrQxGKSdbVpiLho0bazhcYIB9+49RX17 lGPxM+QSctEjwH+z7j/nk1H9n3H/ADyavX/+ELnEcsn2SXZEQJG2nCZOBk9uaF8F3DSxxCzmaWTI RAhJbHXA79DVaC17HkH9n3H/ADyaj+z7j/nk1e2an8NLzSmiDwictbxXD+RufyRIMor8fKx449xW efCMikg27jGc5B7dfypJpq6Y2mnZo8j/ALPuP+eTUf2fcf8APJq9X/4Rpf7lH/CNL/cqrE3PKP7P uP8Ank1H9n3H/PJq9X/4Rpf7lH/CNL/cosFzyj+z7

Скачать книгу