Dantes Inferno II, Das Auge der Hölle. Akron Frey
zu einem wunderbaren bronzenen Teufelskopf aus ineinander verschlungenen Pentagrammen, zwischen dessen Hörnern eine geheimnisvolle weibliche Erscheinung thronte.
„Sei gegrüßt“, sagte Akron ehrerbietig zu der schwebenden Schimäre. „Ich bringe dir den Sünder. Er ist jetzt bereit, dein Geheimnis zu erfahren, um in der Welt Zeugnis abzulegen über deine Kraft und Herrlichkeit. Das gelobt er bei seinem sündigen Leben.“
„Ich freue mich“, antwortete sie ihm, während sich die gleissende Gestalt von der Flamme löste, „daß du mich für diese Aufgaben ausersehen hast, denn ich diene jedem, der nach der Stimulation verlangt, die die eigene Frustration aufbaut!“ Eine Sekunde hatte ich den Eindruck, es wären ihre Worte, die durch das geheimnisvolle Bild sprachen, aber ich mußte mich wohl verhört haben, denn das Ganze war nur eine Malerei auf der Tür zur nächsten Hölle. Sie war als Isis auf dem Horn des Baphomets dargestellt, die mit geöffneten Armen die Sonnenstrahlen empfing, während sie von den Wellen der Lust aus der prallen, glänzenden Eichel unter ihr weit emporgehoben wurde.
„Schau näher hin! Von der Hitze des Begehrens entfacht, steigt das Feuer auf und strömt als heilende Flamme aus dem mittleren Horn des Dämons hervor“, wandte sich Akron zu mir und zeigte mit dem Stab auf die flammende Fackel zwischen den Hörnern des Teufels. „Was siehst du dort?“
Ich folgte seiner Bewegung mit den Augen und bekam einen heftigen Schreck, als ich seine Botschaft verstand, denn das Horn auf dem Bild war mein eigener Phallus, der durch den Schädel des Baphomets in den Tabernakel der Göttin eindrang.
„Mach dir keine Sorgen“, lächelte Akron vergnügt, „der beste Führer in der Skorpion-Hölle ist der eigene Schwanz!“
Mond in Skorpion
Hölle
Der seelische Sumpf emotionaler Übergriffe, Unterwerfung, Schmerz und Pein (der teuflische Zustand psychischer und physischer Erniedrigung)
Sünder
Die Mutter, die ihre Kinder verschlingt (Hydra, Medea, Arachne) oder ihr zwanghafter Sohn, der Mutter-Magus, der sein eigenes Selbstbild im Sinne seiner Abhängigkeit gegenüber seinen weiblichen Anteilen im Bild seiner Mitmenschen schmerzvoll zerstört
Disposition
Der Schattenbereich von Mond im Skorpion und Mond im 8. Haus sowie disharmonische Mond/Pluto-Aspekte
Schuld
Machtlüsternheit, Rachsucht, Unterwerfung (emotionale Forderung nach bedingungsloser Hingabe, physische und psychische Erniedrigung von sich und anderen)
Strafe
Das Eintauchen in diese Hölle führt meistens zu einem Schock. Eine dunkle Wolke aus Angst und Schuldgefühlen entlädt sich über dir wie der schwarze Kübel über der Pechmarie aus dem Märchen „Frau Holle“. Die dunkle Göttin ist ein Aspekt des weiblichen Dämons, der sich aus der Tiefe seiner Seele erhoben hat. Solange du den unerlösten Teil aus Angst vor Verlust zur Wahrung eines verhängnisvollen Gleichgewichts festhältst, befindest du dich mit deinem inneren Dämon in einer „zerstörerischen Harmonie“. Gleichzeitig empfindest du Gefühle von Schmerz, Wut, Trauer und Frust gegen dich selbst. Du opferst deine Identität und existierst nur noch für die Ziele deiner eigenen Unterdrückung. Diese Hingabe lässt dich in der Opferrolle ausharren, um dich dem ungeliebten Schmerz zu verpflichten, denn die Angst vor Schlimmerem lässt dich an deinen „sicheren“ Fesseln festhalten. Hier kommt dir die Aufgabe zu, in den erbarmungslosen Spiegel zu blicken, durch den dir all das bewusst werden kann, was du normalerweise verdrängst: die sieben Todsünden.
Lösung
Wenn die Schlange von Eva abgespalten ist, ist es der beste Weg, den Teufel bei den Hörnern zu packen und den Ängsten ins Auge zu blicken. Gleichzeitig erschließt sich dir damit die Möglichkeit, zu deinem eigentlichen Wesen zurückzufinden, denn nur die Öffnung deiner inneren Hölle erlaubt es dir, dein eigentliches Sein nicht länger zu verdrängen. Ziel ist nicht die Erlösung, sondern die Befreiung von ausgelagerter oder übertragener Schuld – in der Gestalt des von sich selbst abgespaltenen und zurückgekehrten Schattens. So handelt dieser Zustand eigentlich von einer vagen Erinnerung der Seele an ihre eigenen Wurzeln, und du spürst, es wird Zeit, dein ursprüngliches Wesen hinter den Masken tiefer zu ergründen. Wenn du merkst, dass vieles, was schmerzt, seine Voraussetzung nicht in der Gegenwart, sondern in den unaufgearbeiteten Verstrickungen in der Vergangenheit hat, an die dich dein unbewusstes Gedächtnis wieder erinnert, mag es dir auch gelingen, negative Gefühle als Altlasten unverarbeiteter Erlebnisse vergangener Zeiten zu akzeptieren (denn Krankheiten und Schuldgefühle sind oft das Resultat unterdrückter Gefühle, die durch die Projektionen der Seele im Körper abgelagert werden).
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