Ganz da. Richard Rohr

Ganz da - Richard Rohr


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rel="nofollow" href="#u297f8fc6-25b1-4e83-a3ba-0ac07e69b0d3">Training in Machtlosigkeit

       Das Gerümpel entsorgen

       Drei: LEID TRAGEN

       Verwandeln oder weitergeben

       Ein fröhlicher Abstieg

       Das universelle Muster

       Versöhnung statt Versühnung

       Gott ist kein Mathematiker

       Alles Recyceln

       Notwendiges Leid

       Hoffnung und Leid

       Wissen und Nichtwissen

       In die Fülle fallen

       Am Weinstock bleiben

       Das wahre Selbst erleben

       Sterben, bevor wir sterben

       Vier: ANSTÖSSE UND ANLEITUNGEN

       1. Sehen

       2. Die Achtsamkeit des Herzens pflegen

       3. Die Furien wahrnehmen

       4. Auf den Atem achten

       5. Nach „Schadprogrammen“ scannen

       6. Schweigen

       7. Wachsam sein

       8. Das Willkommensgebet

       9. Achtsamkeit üben

       10. Boote, die flussabwärts gleiten, und das Gebet der Sammlung

       11. Freiwillige Des-Identifikation

       12. Seitenwechsel

       Anmerkungen

      Geleitwort

      EIN GANZ

       BESONDERES BUCH

      Richard Rohr hat in den letzten Jahren unendlich viele Bücher geschrieben, die meisten davon sind auch auf Deutsch erschienen. Aber nie hat er so prägnant und kompakt auf den Punkt gebracht, was sein Herzensanliegen ist, das sich wie ein roter Faden durch alle seine mündlichen wie schriftlichen Veröffentlichungen zieht.

      Heute ist viel von „Kontemplation“ oder „kontemplativem Gebet“ die Rede. Aber es gibt nicht viele Autoren, die so verständlich, einfühlsam und bündig erklären können, was damit gemeint ist, und die uns gleichsam an die Hand nehmen und uns ganz praktisch in diese uralte Weise des Betens einführen. Es gibt sie in allen Religionen, und auch im Christentum wird sie seit den Tagen der frühen Wüstenväter und -mütter geübt, wenn auch lange Zeit nur von wenigen. In den letzten Jahrzehnten hat der spirituelle Hunger auch bei uns zugenommen, aber in den Kirchen gibt es wenig kompetente Lehrerinnen und Lehrer, die ihn zu stillen vermögen. Das ist einer der Gründe, warum viele Zeitgenossinnen und Zeitgenossen anderswo, sei es in der Esoterik, sei es in fernöstlichen Meditationsformen, Orientierung und Anleitung suchen.

      Richard Rohrs Begriff von Kontemplation umfasst nicht nur Meditation und Gebet, auch wenn sie ein wesentlicher Faktor dieser Spiritualität sind. Es geht ihm vielmehr um eine bestimmte und umfassende Weise des Da-Seins, die das gesamte Leben nährt und prägt. Sie unterscheidet sich von traditioneller Religiosität und ihren Formen, auch wenn sie auch in ihnen viel Wertvolles entdeckt und neu und tiefer versteht.

      Gott offenbart sich am Berg Horeb Mose mit dem Namen „Ich bin da!“. Und diese Begegnung ruft den Flüchtling und Totschläger ebenfalls ins „Da-Sein“, in eine neue Art von Präsenz, aus der heraus der Lebenssinn und die spezifische Berufung und Lebensaufgabe dieses Mannes klar wird.

      Richard Rohr ruft auch uns, seine Leserinnen und Leser, zum Da-Sein. Er tut dies in drei Schritten. In der ausführlichen Einleitung dieses Buches klärt er, was Kontemplation bedeutet. In den Kapiteln 1 bis 3 beleuchtet er einzelne Aspekte dieses spirituellen Weges. Und im 4. Kapitel bietet er zwölf praktische Übungen für den Alltag an, die dazu beitragen können, dass das alles kein interessantes geistiges Konzept bleibt, sondern den Weg vom Kopf ins Herz, in den Körper und hinaus in die Welt findet.

      Es empfiehlt sich, die Einleitung relativ zügig zu lesen, um eine Vorstellung zu bekommen, worum es insgesamt geht.

      Die 50 kurzen Abschnitte der Kapitel 1 bis 3 hingegen eignen sich hervorragend für tägliche Meditationen. Es erscheint mir sinnvoll, diese Texte nicht zu verschlingen wie einen Roman, sondern jeden Tag nur einen Abschnitt mehrmals, langsam und „kontemplativ“ zu lesen und einsinken zu lassen. Schon Martin Luther, der täglich zwei Stunden lang die Bibel meditierte, sagt: „Viele Bücher machen nicht gelehrt, viel lesen auch nicht, sondern gute Dinge und oft lesen, wie wenig es auch ist, das macht gelehrt in der Schrift und fromm dazu.“

      Die zwölf Übungsanleitungen in Kapitel 4 wiederum können die Lektüre unterstützen und mit Leben füllen, indem man zum Beispiel jede Woche eine dieser Übungen täglich „ausprobiert“. Das alles kann man alleine tun oder noch besser gemeinsam, etwa in einem Hauskreis oder zusammen mit anderen, die ebenfalls lernen wollen, kontemplativ zu beten und zu leben – auch wenn kein versierter Anleiter und keine weise Lehrerin zur Verfügung stehen.

      Dieses kleine Buch hat es in sich. Ich bin überzeugt, dass es Menschen nachhaltig inspirieren und verändern kann. Die einzigen Bedingungen dafür sind die Sehnsucht nach einer vertieften Spiritualität und etwas Disziplin, um täglich tatsächlich 15 bis 20 Minuten zu üben. Wer damit beginnt, wird diese Zeit schon bald nicht mehr missen wollen. Ich wünsche diesem Buch und allen, die es lesen und durchleben, Freude und himmlischen Segen.

       Andreas Ebert

      Einleitung

      STAUNEN UND HINGABE


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