Amateure. Katherine V. Forrest
blieb sie stehen. »Schließen alle leitenden Angestellten die Tür ab, wenn sie ihr Büro verlassen?«
»Normalerweise nur nach Feierabend. Ich schließe allerdings die Tür auch ab, wenn ich mal während der Arbeitszeit mein Büro verlasse, weil dort vertrauliche Personalunterlagen liegen. Wenn die anderen leitenden Angestellten an etwas Vertraulichem arbeiten, schließen sie natürlich ebenfalls die Tür ab, wenn sie ihr Büro verlassen.«
»Was könnte das zum Beispiel sein?«
»Oh, Gehaltsunterlagen, unter anderem. Ich glaube nicht, dass viele tatsächlich ihre Tür abschließen, wenn sie nach Hause gehen. Ich erinnere Guy ständig daran, dass er seine Tür zumachen und abschließen soll, gerade gestern habe ich ihn deswegen wieder zur Schnecke gemacht. Sein Büro ist das einzige, in dem es wirklich etwas Wertvolles gibt. Aber die Fahrstühle und das Treppenhaus sind nachts gesichert, und die Putzfrauen sind sehr zuverlässig, bis jetzt ist hier überhaupt noch nichts weggekommen.«
»Ich verstehe. Was –« Sie brach ab. In dem Büro, das neben Gail Freemans lag, sah sie eine Frau mit schulterlangen, welligen braunen Haaren. Sie hatte ihren Drehstuhl herumgedreht, ihr Blick war offenbar auf die grauen Hochhäuser der Innenstadt von Los Angeles gerichtet. Kate nahm Gail Freemans Arm und führte ihn ein paar Schritte den Korridor hinunter. »Wer war das?«
»Ellen O’Neil, meine neue Assistentin. Sie hat den – nun, das wissen Sie natürlich. Wie Sie sich vorstellen können, ist sie ziemlich durcheinander.«
»Ja. Detective Taylor erwähnte, dass Sie Mrs. Parker benachrichtigt haben. Wie hat sie die Nachricht aufgenommen?«
Freeman räusperte sich. »Nun, es war natürlich ein Schock für sie.« Er sah Kate abschätzend an und sagte dann: »Sie sagte, das Erste, was sie machen würde, wäre, ihre Kinder anzurufen und sie nach Hause kommen zu lassen. Dann sagte sie, sie hätte haufenweise schwarze Sachen, seit ihrer Heirat mit Fergus Parker hätte sie hauptsächlich Schwarz getragen. Dann goss sie sich ein großes Glas Scotch ein, ohne Wasser, ohne Eis. Dann fragte die trauernde Witwe, wie hoch die Lebensversicherungssumme meiner Meinung nach sei.«
Kate schaffte es nicht, ihr Lächeln zu unterdrücken. »Und wie hoch ist sie?«
»Die Hauptverwaltung wird ihr die genaue Summe mitteilen. Aber bei seinem Gehalt müsste es automatisch mindestens eine Viertelmillion sein, würde ich sagen, wenn er eine der Zusatzversicherungen abgeschlossen hat, noch mehr. Die Witwe Parker müsste sorgenfrei leben können. Sie könnte sich vielleicht sogar ein rotes Kleid kaufen.«
»Tatsächlich. Mr. Freeman, ich möchte Sie bitten, uns eine vollständige Liste aller zurzeit bei Ihnen Beschäftigten mit Angabe der Adresse zur Verfügung zu stellen sowie eine Liste aller Beschäftigten, die innerhalb des Zeitraums, in dem das Opfer hier in diesem Büro gearbeitet hat, versetzt wurden oder gekündigt haben.«
»Wir können die Liste ohne Schwierigkeiten vom Computer ausdrucken lassen.«
»Sind die Personalakten hier oder in Philadelphia?«
»Hier.«
»Wir werden diese Akten einsehen müssen.«
Freeman runzelte leicht die Stirn. »Ich denke, da werde ich mich erst an unsere Anwälte in Philly wenden müssen.«
»Wie Sie wollen. Ich nehme an, ein einfacher Durchsuchungsbefehl wird ausreichen, um sie zufriedenzustellen. Springen Sie für Mr. Parker ein, da es ja noch keinen bestellten Nachfolger gibt?«
»Wir haben beschlossen, dass zwei von uns das machen werden. Ich und Fred Grayson.«
Kate zog ihre Skizze zu Rate. »Verkaufsleiter, südöstliches Eckbüro.«
»Das ist er. Von den leitenden Angestellten hat er die höchste Position. Alles, was mit der Administration des Büros und dem Personal zu tun hat, ist normalerweise mein Amtsbereich. Wenn Sie dazu Fragen haben, wenden Sie sich an mich.«
»Gut. Ich würde mich jetzt gern mit Miss O’Neil unterhalten. Würden Sie sie bitte in den Konferenzraum schicken?«
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