Der Fremde und die Andere. Friedhelm Zühr

Der Fremde und die Andere - Friedhelm Zühr


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Stöhnen.

      Nur dieser stumme Blick, nicht von der Seite, schielend, sondern immer frontal ihm zugewandt. Rätselhaft für ihn, nicht entschlüsselbar. Sie gab sich ihm hin, unerfahren, instinktiv, ausdauernd. Erst am Morgen ließen sie voneinander.

      Fiona schlich sich nackt aus seiner Kammer, nicht ohne sich noch einmal umzudrehen.

      Sie flüsterte: Er solle bald verschwinden. Es geschähen seltsame Dinge, es liege etwas in der Luft. Er sei in Gefahr, sie spüre es!

      Fiona sah aus dem Fenster. Irgendwo da draußen lagen die Aran-Inseln, verborgen von einer grauen Regenwand.

      „Eine einsame Insel wäre mein Traum.“

      „Ein Dasein wie einst Robinson Crusoe? – Nein, ein Ortswechsel hilft uns nicht aus unserer Haut“, meinte der Fremde reichlich altklug.

      Sie seufzte, zuckte nur mit den Schultern

      „Mach’s gut, Sloth.“ In ihren Augen waren Tränen.

      Fiona war am frühen Morgen verschwunden. Mitten im Regen hatte sie sich davongemacht.

      Der Fremde erkundigte sich nach ihr. Doch die Männer schwiegen.

      Der Fremde ging in seine Kammer, er packte seinen Koffer, er hatte hier nichts mehr zu suchen.

      Am nächsten Morgen wollte er aufbrechen.

      Er legte sich auf sein Bett, unruhig, voller Vorahnungen.

      Er hörte in der Nacht durch den rauschenden sintflutartigen Regen hindurch dumpfe Hammerschläge. Sie kamen aus Richtung der baufälligen Scheune, die schon längst hätte abgerissen werden müssen. Dann vernahm er helle Hammerschläge auf dem Hof, so als würden Nägel in Holz getrieben. Was war da los?

      Am Morgen mühte er sich schlaftrunken die Treppe herunter. Er stand in der Küche.

      Da standen sie, die drei erwachsenen Männer, der Farmer mit seinen Söhnen.

      Sie bildeten ihm ehrfurchtsvoll Spalier.

      Der Fremde erschrak. In der Küche stand der Pfarrer Lynch mit dem Schafgesicht, er murmelte irgendwelche Worte vor sich hin. Worte wie Erlösung, Kreuzigung, Sünden.

      Was will der denn plötzlich hier? Was ist hier los?

      Die Männer machten Platz, verhöhnten den Fremden, spotteten, bespien ihn.

      Wie einst römische Soldaten den Heiland Jesus Christus.

      Und dann ging der Fremde mit unsicheren Schritten durch das Spalier zum Fenster.

      Von der Scheune war nur noch ein Skelett geblieben, ohne Dach, ohne Wände.

      Die Männer hatte Balken und Bretter herausgerissen, um das Kreuz aufzurichten.

      Seine Kreuzigung war vorbereitet!

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