.
Schöpfer ab, er untersteht den Gesetzen der Schöpfung und den sittlichen Normen, die den Gebrauch der Freiheit regeln” (KKK 396).
Die Trennung des Menschen von der Lebensgemeinschaft mit Gott geschah nicht sofort. Die Versuchung vollzog sich in mehreren Etappen. Zuerst kam es zum Bruch der Einheit im Erkennen und Denken mit Gott. Der Mensch missachtete das Gebot Gottes: „Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben” (Gen 2, 16-17). Diese Worte enthalten nicht nur ein Verbot, sondern auch eine Belehrung über die Konsequenzen einer Verletzung des göttlichen Gebotes – den Tod. Aber der Mensch ignorierte diese Belehrung und ließ sich auf einen Dialog mit dem Teufel ein, der sagte: „Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse” (Gen 3, 4-5).
Der erste Mensch, der so viele göttliche Wohltaten erfahren hatte, zweifelte daran, dass Gott sein Bestes will, und damit zweifelte er auch daran, dass Gott ihn liebt. Dadurch kam es zum größten Drama in der Geschichte der Menschheit. Der Mensch wandte sich freiwillig und in gewissem Sinne gewusst von Gott ab und verlor dadurch die Freundschaft und Gemeinschaft des Lebens mit Ihm.
2.2. Das Wesen der Ursünde – der Abbruch der Freundschaft des Menschen mit Gott
Die Sünde „bestand im Abbruch der Verbundenheit mit Gott als Schöpfer und Erlöser sowie mit den Mitmenschen und der gesamten anthropogenetischen Welt. Dies führte zu einer Beleidigung Gottes und zum Schaden für den Menschen und den Rest der Schöpfung”3. Die Folgen betrafen nicht nur den ersten Menschen, sondern gingen auf das gesamte Menschengeschlecht über.
„Die Schrift zeigt die verhängnisvollen Folgen dieses ersten Ungehorsams. Adam und Eva verlieren sogleich die Gnade der ursprünglichen Heiligkeit (vgl. Gen 3, 23). Sie fürchten sich vor Gott (vgl. Gen 3, 9-10), von dem sie sich das Zerrbild eines Gottes gemacht haben, der auf seine Vorrechte eifersüchtig bedacht ist (vgl. Gen 3, 5)” (KKK 399).
Zerstört wurde die Harmonie mit der Schöpfung, die Einheit von Mann und Frau litt unter Spannungen und ihre Beziehungen waren von Begierde und Machtwillen gekennzeichnet. In letzter Konsequenz wurde die Einheit mit Gott zerrissen. Der Mensch wandte sich von Gott ab, entfernte sich von Ihm und geriet in die Gefangenschaft des Teufels.
Illustration 6
Der Abbruch der Freundschaft mit Gott 4
A. Illustrierende Funktion
a) Die Abtrennung des kleinen Dreiecks (das den Menschen symbolisiert) von der „oberen Struktur” (dem in den Kreis eingeschriebenen gleichseitigen Dreieck), welche den Dreieinigen Gott bedeutet, illustriert die Folgen der Ursünde: den Abbruch der Einheit mit Gott und die Entfernung von ihm; die Trennung von der Fülle des Lebens, die allein in Gott existiert; den Beginn des „Schreckens des physischen Todes” und den geistlichen Tod, dessen Verursacher der Teufel ist.
b) Die Verbindung des kleinen Dreiecks (des Menschen) mit der „unteren Struktur”, die das Reich des Satans bedeutet, veranschaulicht den Zustand des ersten Menschen, der durch den Abbruch der Freundschaft mit Gott unter die Knechtschaft des Bösen geriet, d.h. den Tod erlitt.
B. Didaktisch-korrigierende Funktion
a) Eine Definition der Ursünde einzig im legalistischen Verständnis, als „Sünde des Ungehorsams”, erfasst weder ihr Wesen noch ihre Folgen vollständig.
b) Die Illustration korrigiert das falsche Verständnis der Sünde in rein legalistischen Kategorien.
c) Die Loslösung von Gott und der Bruch der Einheit mit Ihm illustriert die ganze Tragik jeder Todsünde, durch die der Mensch die Verbindung mit Gott verliert, dem einzigen Quell aller Güter.
d) Dabei muss unterstrichen werden, dass es keinen Dauerzustand zwischen Gott und Teufel gibt.
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