Noch mehr Lächeln auf vier Beinen. Группа авторов

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ihn hingebungsvoll zu kraulen und zu streicheln, nebenbei versuche ich ihn mit sanfter Stimme (guuuuuuter Huuuuuund, braaaaaaaaaver Huuuuuuuund, liiiiiieeeeeeber Huuuund) in einen hypnoseähnlichen Zustand zu versetzen. Als die Atmung merklich langsamer und ruhiger wird und die Äugelein zufallen, fange ich vorsichtig mit dem Bürstvorgang an. So schnell kann ich gar nicht gucken, wie die Augen wieder offen und schreckensgeweitet sind und Aibo natürlich genervt abhaut. Ich muss wohl zu drastischeren Mitteln greifen …

       Plan D – Festgebunden

      Ich leine Aibo am Geschirr an und binde ihn mithilfe der Leine relativ kurz auf der Terrasse an eine Betonsäule an. Problem: Ich kann ihm schlecht die Hinterbeine festbinden, also hüpft er wie ein Ziegenbock auf Ecstasy mit dem Hintern voran rund um die Säule. Das und der Umstand, dass sich ein Geschirr zum Kämmen ebenfalls nicht eignet, lässt mich den Plan sofort wieder verwerfen.

       Plan E – Eingeklemmt

      Ich klemme mir Aibo zwischen die Beine und versuche ihm auf diese Weise das hartnäckige Plüschfell auszukämmen. Aibo windet sich natürlich zwischen meinen Beinen durch und weg ist er. Aber der Ansatz gefällt mir, also gibt’s eine Änderung im Plan.

       Plan E2 – Eingeklemmt 2.0

      Das Gleiche wie Plan E, nur dass ich mir die Leine um ein Bein schlinge. Jetzt beim Schreiben merke ich erst, dass das von Anfang an keine gute Idee war …

       Plan F – Zwei gegen Einen

      So, aus. Ich gebe auf und mit einem genervten »SCHAAAAAAAATZ!!!!! Hilf mir mal!« wird der Mann des Hauses mit eingeteilt. Christian, der natürlich der Stärkere von uns beiden ist, muss Aibo festhalten und ihm gleichzeitig Extrawurst ins Maul stopfen, während ich anfange wie wild zu bürsten, sodass die Unterwolle nur so herumfliegt. Juhuu, es schneit, und juhuuu, Aibo lässt sich kämmen. Naja, mehr oder weniger …

      Aber das kann doch unmöglich die Endlösung sein, denke ich mir. Also hole ich mir professionellen Rat und besuche mit Aibo einen Hundesalon. »Einmal Unterwolle auskämmen bitte!« Ich habe der Frisörin genau zugeschaut und das Lustige dabei war, dass Aibo die ganze Zeit stillgestanden hat – kein Jammern, kein Hüpfen. Gefallen hat es ihm nicht, aber er ließ die Prozedur brav über sich ergehen.

      Wieder daheim, ein paar Tage später: Aibo lässt sich bürsten! Ohne Anbinden, ohne Futter. Wahrscheinlich hat er doch gemerkt, dass es nicht ganz so schlimm ist wie befürchtet … Oder er hat einfach Angst, dass ich ihn wieder zum Frisör schicke, wenn er nicht brav ist – keine Ahnung, das ist mir aber auch egal. Hauptsache, es klappt!

      von Heinz Penndorf

       Nein, nein, ich schreibe keine Abhandlung über ein Werk Mozarts – bin doch kein Musikologe. Ich schreibe über unsere Akitahündin Tsubaki Hime.

       Was soll dann die Überschrift?

       Bitte um mehr akitanische Geduld. Nehmen Sie sich ein Beispiel an unseren Japanern. Hektik ist denen fremd.

      Man behauptet, dass man mit dem Älterwerden weniger Schlaf braucht als ein junger Mensch. Reziprok: Ich werde jeden Tag jünger, denn von Jahr zu Jahr schlafe ich mehr, nicht weniger. So ging ich auch gestern wieder vor der besten aller Ehefrauen zu Bett; wie so oft begleitete mich Tsubaki Hime, unsere Hündin, und legte sich auf den Teppich neben mir.

      Nach einem nasskalten Arbeitstag in frischer Luft schlief ich rasch ein. Es dauerte nicht lange, da weckte mich ein seltsames Geräusch. »Quiek«, dann erneut »Quiek, quiek, quiek«. Noch schlaftrunken wunderte ich mich. Was war das? Schon wieder eine rasche Folge Quieks. Jetzt war ich richtig wach und sah im fahlen Mondlicht unsere süße Hime andächtig musizieren. Musste sie sich dazu ausgerechnet die Schlafenszeit aussuchen und ihren Quietschekong?

      Selbstvergessen intonierte sie weiter, immer »quiek, quiek, quiek«. Jetzt war sie der Meinung, dass sie diese Sequenz bereits ausreichend beherrschte, und übte nun verschiedene Rhythmen ein. »Quiek, quiek«, Pause, dann »quiek, quiek, quiek, quiek« und so weiter.

      Eigentlich wollte ich mir die nächtliche Ruhestörung schon energisch verbitten, aber irgendwie war ich neugierig, was noch folgen würde. Ich täuschte mich nicht. »Quiiiiiiek, quiek, quiiiiiek«. Wow, sie hat nicht nur entdeckt, dass man mit Instrumenten einen Rhythmus vorgeben kann, sondern dass auch die Tonlängen variabel gestaltbar sind. Einige Minuten lang übte sie nun ihre erworbenen Fertigkeiten. Außerdem fand das musikalische Mädchen heraus, dass man das Quietschgeräusch der entweichenden Luft per Zubeißdruck variieren kann, mehr noch, dass mit derselben Technik auch das Quietschen der zurückströmenden Luft veränderbar ist.

      So eröffneten sich für sie neue, bisher ungeahnte musikalische Welten und sie erfreute mich und sich selbst noch einige Zeit mit selbst komponierten Melodien. Für eine so prächtige Unterhaltung lässt man sich doch gerne wecken, oder etwa nicht?

      Vielleicht sollte ich sie ermutigen, mit Kiyo im Duett zu spielen; der hat nämlich herausgefunden, dass sich durch das Bewegen der Küchentür das melodische Windspiel darüber zum Klingen bringen lässt. Wäre doch hübsch: »Ouiek, kling, quiiiiek, klong«.

      Heureka, es wird am besten sein, ich melde die beiden zum Musikunterricht an. Vielleicht spielen sie mir ja tatsächlich einmal Mozarts Kleine Nachtmusik vor.

      Jetzt klar, weswegen die Überschrift genau so lauten muss, wie sie lautet?

      Tsubaki Hime

      von Brigitte Zehetgruber

      Als ich mit meiner Akitahündin Buki von der Stadt in unser Häuschen auf dem Land zog, waren diverse Umbauarbeiten und eine neue Möblierung fällig. Auch die Auswahl eines neuen Teppichs in der Stube gehörte dazu. Da sich dieser Teppich an – für meinen Hund – strategisch wichtiger Stelle befand (genau zwischen Küchentür und Esstisch), war die Qual der Wahl groß: Nehme ich einen hellen Teppich, sehe ich zwar keine weißen Hundehaare, aber dafür diverse Spuren von Leckerlis oder schmutzigen Hundepfoten. Nehme ich einen dunkleren, sehe ich zwar keine Schmutzspuren, dafür aber jedes Hundehaar.

      Ich entschied mich für einen wunderschönen dicken dunkelblauen Gabeh, der von Buki sofort nach dem Auflegen in Beschlag genommen wurde. Von dort aus konnte sie mich »unauffällig« bei meinen Tätigkeiten in der Küche beobachten und ganz schnell zur Stelle sein, wenn eventuell etwas zu Boden fiel.

      Dann kam der Tag, an dem ich mich von Buki nach fast taggenau zwölf gemeinsamen Jahren verabschieden musste. Völlig verloren stand ich – nachdem sie im Garten ihren letzten Platz gefunden hatte – in der Gegend herum und versuchte krampfhaft, etwas Sinnvolles zu machen. Da kam ich auf den Gedanken, Bukis »Lieblingsteppich« in die Wäscherei zu bringen – er hatte es doch nötig.

      Beim Abholen übergab mir die Verkäuferin die Rolle mit den Worten »So, jetzt haben Sie wieder einen sauberen Teppich«. »Ja, « meinte ich, »aber leider keinen Hund mehr. Ein nicht so sauberer Teppich und ein noch lebender Hund wären mir bedeutend lieber.« Wir kamen ins Gespräch, ich erzählte von Buki und der Rasse Akita. Sie berichtete, dass sie im Internet Akita-Welpen gesehen hätte, da sie schon seit einiger Zeit einen kleinen Hund für ihren Sohn suchen würde.

      Eigentlich war mir klar, dass ich keinen Welpen haben wollte, da – meiner Meinung nach – ein Welpe in einer Familie aufwachsen sollte, wo immer was los ist und er viel kennenlernen kann. Mir wäre ein etwas älterer Hund aus dem Tierschutz lieber, dem ich mit einem ruhigen Plätzchen, einer gut gefüllten Futterschüssel, vielen Streicheleinheiten und gemütlichen Spaziergängen eine Freude machen könnte.

      Ich habe dann am Abend doch die Internetseite gesucht und auch die genannten Welpen gefunden. Aber ein Klick weiter unten blickten mich ein paar braune Augen etwas neugierig, aber


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