Takkos langer Weg zurück (Kidschi Poseidon und Neptuns Takko, Band 2). Siegrid Graunke Gruel
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Siegrid Graunke Gruel
Kidschi Poseidon
und
Neptuns Takko
Zweiter Teil
Takkos langer Weg zurück
Zum Lesen, Vorlesen und Betrachten,
für Mädchen und Jungen von fünf bis hundert
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Illustrationen: Siegrid Graunke Gruel
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
Inhalt
Rettung im ruhigen Schnellflug
Ein ‚halb so schlimmer‘ Nachttrunk
1
Viele Sprechworte
Nach einer langen Fahrt mit der Eisenbahn kommen Takko, Sonja und Henry endlich an – in Travemünde. Das ist ein hübscher kleiner Ort direkt an der Ostsee. Takko hat den Namen immerzu wiederholt, damit er ihn sich merken kann, ohne nachzufragen.
„Es ist nicht weit von hier zu unserem Haus“, sagt Sonja. „Wir gehen jetzt zu Fuß dahin, Takko.“
Sie steigen also nicht wieder in ein Taxi um, welches ein Autu ist, wie es Sonja Takko erklärt hat – und nicht etwa ein kleiner Strandlandwagen. Henry aber sagt gar nichts mehr zu Takko. Er schaut ihn bloß ab und zu mal argwöhnisch an und sieht dann schnell wieder weg. Es ist ihm wohl nicht mehr geheuer, mit einem Verrückten wie Takko unterwegs zu sein.
„Hast du deine Sprechworte verloren?“, fragt Takko ihn deshalb auf dem Weg, vorbei an den vielen kleinen und größeren Häusern und den Blumengärten, als es schon dunkel wird.
„Ja“, sagt Henry ihm aber nur kurz als eine Antwort und dann gleich zu Sonja: „Wir haben nichts zu essen im Haus. Ich habe Hunger!“
Was nur ist Hunger?, fragt sich Takko, aber sagt es dennoch nicht – denn sein silbernes Herz fühlt bereits, dass Henry ihn nicht mehr gut findet … und vielleicht nun nicht mehr sein Freund sein will.
Sie besorgen sich Lebensmittel in einer großen Halle, die innen mit Licht erhellt und angefüllt mit bunten Dingen zum Essen und Trinken ist.
Ja, so nennen die Menschen also ihre Speisen. Und Takko wiederholt auch dieses Wort ein paar Mal, um es sich zu merken. Bald darauf geht es in ein gelbes Haus, das aus eckigen, vielen Hunderten Steinen aufgetürmt wurde. Es geht durch einen Gangweg, vorbei an stacheligen Pflanzenblumen – mit einzig wunderbarem Geruch allerdings.
Im Haus dann geht es gleich in eine Küche, die so ähnlich aussieht wie die in dem Gästehaus, wo sie zusammen die Ferien verbracht haben. Sonja und Henry legen gleich alle Lebensmittel auf den Tisch – dazu noch drei flache Schalen, die sie Teller nennen, und gießen Getränke aus hohen Pappschachteln in bunte Eisgläser.
„Setz dich doch, Takko“, sagt Sonja freundlich zu ihm und legt kurz ihren Arm über seine Schultern, an seinem hinteren Kopf entlang. Da wird es Takko aber gleich wieder fremdartig warm in seiner Blutbahn und er zuckt dabei einmal etwas zusammen.
„So, wir essen jetzt erst mal, nicht Takko? Und dabei wollen Henry und ich mit dir über etwas reden“, sagt sie, während Takko sich nun auf einen ‚Schtuhl‘ setzt. Er bekommt jetzt ein großes gelbes Eisglas mit Kaviarmixlimo vor sich hingestellt.
„Gern“, sagt Takko, „und guten Dank dafür. Wenn Henry seine Sprechworte für mich wiederhat, so ist auch das gut. Und es freut mich dann.“
Da macht Henry einen tiefen Seufzer und schluckt dann einmal so, als würde etwas in seinem Hals stecken geblieben sein, denn nun hat er Gewissensbisse.
„Hör mal, Takko“, sagt er zu ihm. „Es … tut mir leid, okay? Sonny und ich, wir – wir mögen dich doch gern. Mensch, Alter! Komm, nimm erst mal diesen Pfannkuchen – also diesen leckeren Wrap hier.“
Er legt ihm eine gedrehte Pfannkuchenrolle auf seinen Teller, die man also Wrap nennt.
„Aber wir machen uns Sorgen um dich, Takko“, fährt Sonja fort.
„Weißt du, du brauchst uns keine Storys erzählen von einem Meerreich in der Unterwasserwelt oder einem Vater, der Neptun sein soll. Wir mögen dich, so wie du bist.“
Da schaut Takko sie ziemlich verdutzt mit großen Augen an.
„Es ist so, Takko“, fährt Henry mit seinen wiedergefundenen Sprechworten fort. „Sag uns doch einfach, wo du wirklich herkommst. Du brauchst dich doch deswegen nicht ‚schenieren‘.
Ich war selber auch mal in einer ‚Psüchatri‘ …“
Takko überlegt jetzt, ob