Oooh, Dicker, mein Dicker .... Jamo Mantam
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Jamo Mantam
OOOH, DICKER, MEIN DICKER …
Geschichten vom Blödhammel aus Brummelbach
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2015
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Copyright (2015) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015
IN MEMORIAM
Inge R.
Wolfgang R.
Roswitha R.
Werner R.
Ihr hättet euch ruhig noch etwas Zeit lassen können.
Elli T.
Erich T.
Ihr seid keinesfalls vergessen.
INHALT
Gebrochene Knochen – und eine Bewerbung
Ein Brief an die Staatsanwaltschaft
Nüsse schlachten und Löffelkram
PROLOG
Mein liebes, kleines Dickerchen!
Danke, danke, danke für all deine Liebe und alle deine Schrullen und Eigenheiten, Danke für deinen Dickschädel und deine verqueren Verrücktheiten, Danke für deinen gelebten Irrsinn und liebevoll gepflegten Wahnsinn, mit dem du, mich an der Hand, durchs Leben taumelst.
Danke für all dies, was dieses schöne Büchlein erst möglich gemacht hat.
Und glaube mir eines: den Rest schaffen wir auch noch.
In herzlicher Zuneigung (wenn auch bisweilen von blankem Grausen geschüttelt)
Deine Kleenä!
ALLES AUF START
So. Also. Da wäre ich nun. Stehe am Start und soll anfangen. Kauere hier in meinen Startlöchern und fühle mich bemüßigt, drauflos zu preschen. In Richtung dieses Es-Ist. Doch je mehr ich über dieses Es-Ist, also über die Gegenwart, genauer spekuliere, umso ärger beschleicht mich der Verdacht, dass dies vielleicht die verkehrte Richtung ist, die ich einzuschlagen gedenke. So rum geht das nämlich nicht. So herum komme ich in Erklärungsnot. Denn wenn ich dieses gegenwärtige Es-Ist direkt aufgreife und hier beginne, dann wird der geneigte Leser spätestens nach fünf Seiten dieser expliziten Lektüre davon überzeugt sein, es mit dem krausen Werke einer waschechten Psychopathin zu tun zu haben. Was ich aber nicht bin. Genauer gesagt, noch nicht. Der Prozess meiner Wandelung in Richtung Geschlossene Anstalt ist noch im Wachsen begriffen. Im Reifen sozusagen. Er hat begonnen, dieser Prozess, und ich schätze mal, es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis ich es zu drei Mal täglich Essen umsonst geschafft habe. Aber bevor ich unweigerlich dort lande, wohin ich derzeit stark tendiere, habe ich noch etwas zu erledigen. Das muss ich noch machen, ehe mein letztes Restchen geistiger Gesundheit unwiderruflich auf der Strecke bleibt. Und dazu stehe ich jetzt hier. Auf Start.
Denn jemand hat mir mal während meines endlosen Jammerns und Wehklagens einen Stift in die Hand gedrückt und einen Block vor mir auf den Tisch geschmissen und gesagt: „Schreib’s auf! Schreib das alles mal auf und sieh zu, dass du deine Psychosen in den Griff kriegst! Schreibe der Traumabewältigung wegen! Schreibe, um dein Herz zu erleichtern! Schreibe, um all dies Elend durch die Tinte hindurch gereinigt zu Papier zu bringen! Schreibe einfach! Schreibe, schreibe – aber HÖR ENDLICH AUF ZU HEULEN!“
Tja, und somit stehe ich also auf Start, bereit, mich auf die Suche zu machen durch dieses Tal meiner ganz speziellen Tränen, und erneut steht da die ganz vage Ahnung, die falsche Richtung einzuschlagen, wenn ich nun einfach losrenne. Nein, ich kann das so nicht machen. Sonst kann ich gleich losziehen, klingeln gehen