Das große Still-Kompendium. Andrew Taylor Still

Das große Still-Kompendium - Andrew Taylor Still


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Freundin,

      ich schicke dieses Sendschreiben an Dich, um Dir mitzuteilen,

      dass ich mich entschlossen habe, mich mit der Osteopathie zu vermählen.

      Schlag jetzt nicht Deine Hände zusammen und sage: ‚Sie hat ihren Verstand verloren!‘ Wenn ich Dir die ganze Geschichte erzählt habe, wird Dein Urteil sicher freundlicher ausfallen.

      Als ich während der vergangenen Jahre zuerst im Griff eines brennenden Schmerzes war, da sehnte ich mich nach einem starken Arm, mir zu helfen, um seine Klammer zu lösen.

      Die Wissenschaft (?) der Allopathie machte höchst süße Versprechen,

      so verband ich mich mit ihr im Herzen

      – ich hatte scheinbar einen Partner getroffen –

      Die höchst produktive Vereinigung ging mit Pflastern, Schlaftränken und Pillen vor sich; und vermehrte meine Beschwerden, Schmerzen und Krankheiten gewaltig.

      Diese Hochzeit war nicht im Himmel geschlossen worden und ich musste mich retten, musste die Fesseln der Ratespiele zerbrechen und so dem Grab entkommen.

      Ohne Sanktion des Gesetzes schied ich,

      gab der Homöopathie meine Hand. Doch auch sie zeigte sich als Fluch.

      Denn die kleinen gezuckerten süßen Pillen mit dem giftigen Aconitum,

      brachten größeres Unheil in mein Leben als tödliches Dynamit.

      So entschloss ich mich von dieser neuen Liebe schnell Abstand zu nehmen. Doch wo sollte ich nun einen sicheren Ort finden, um mein Herz zur Ruhe zu bringen?

      Die Hydropathie trat vor und machte mir Avancen,

      die einigermaßen fruchtbare Hochzeit fand in einer durchaus wässrigen Frucht statt.

      Ich weichte in Bädern mit kaltem und heißem Wasser auf,

      bis meine Gelenke nach hilfreichem Öl quietschten.

      Danach vermählte ich mit der Hygiene, ihren Früchten und ihrem Vollkornbrot, ihren maschinell unterstützten schwedischen Bewegungen – bis ich fast tot war.

      Ihre Ausrichtung erlaubt keinen Salzgeschmack im Essen,

      bis meine vergossenen Tränen frisch sind – ich schwöre es wahrhaftig.

      Erneut war die Scheidung meine Rettung, doch ich trauerte noch,

      der vielen Gehilfen wegen, die ich in Anspruch nahm, ohne Erleichterung zu erlangen.

      Tief drinnen in Schmerz und Weh erschien mir.

      Das Gerücht von einer neuen Wissenschaft, der Großen, Redlichen Osteopathie.

      Diese Wissenschaft macht keine Angebote; sie muss gesucht und erlangt werden.

      Ich verschrieb ihr Herz und Hand, schon war es geschehen.

      Jetzt sind wir fest vermählt für den Rest des Lebens.

      Um die Frucht der Gesundheit und Liebe zu gebären und Schmerz wie Furcht zu bannen.

      Jeder Osteopath steht seinen Eisenbahningenieur

      und beherrscht seine Maschine, den sterblichen Menschen, mit treuer, irrtumsfreier Hand.

      Mit meisterhaftem Tastsinn passt er alle Teile der Maschine an –

      Nerven, Muskeln, Knochen und Bänder, dazu sogar das klopfende Herz.

      Es ist eine exakte Wissenschaft und in Übereinstimmung mit ihrem Gesetz.

       Jedes Organ wird neu belebt und funktioniert ohne Fehler.

      Sie verschafft dem Menschen Fleisch, Stärke und Gesundheit, dient ihm als Jugendbrunnen.

      Das großartige Ergebnis wird ohne Medikamente erreicht, wahrlich!

      Darauf, meine neu gefundene Liebe, werde ich vertrauen und fest stehen.

      Und niemals werde ich mich von der Osteopathie scheiden lassen.

      Diese Verbindung, ich bin ganz gewiss, ist göttlichen Ursprungs.

      Und jetzt erwarte ich Deine besten Wünsche – für immer bin ich Dein.

      Und hoffe, dass Du treu den Weg verfolgst, der mich zur Freude führte.

      Die süße Harmonie wird wieder hergestellt und Frieden ohne Schatten.

      Als ich begann, wollte ich nicht so viel schreiben.

      Doch für dieses eine Mal wirst Du mich entschuldigen.

      Deine Freundin, Erfahrung.

      – Teddie

      Ursprünglich geschrieben für das Journal of Osteopathy, 1894.

      KAPITEL XXV 98

      Ansprache an Studenten und Diplomanden, 7. Mai 1894 – Die Osteopathie folgt dem Gesetz der Natur – Beglaubigung durch Doktoren der Medizin – Die Osteopathie kann alles – Alles oder nichts – Bei der alten Flagge bleiben

      Zu Beginn Eurer osteopathischen Pflichten wisst Ihr mit Befriedigung, dass Ihr die praktische Umsetzung einer Wissenschaft beginnt. Durch systematische Orientierung an ihren nie versagenden Gesetzen werdet Ihr Euch selbst zur Ehre gereichen und eine Wohltat für die Menschen sein. Ihr solltet immer daran denken, dass die Osteopathie an die unveränderlichen Gesetze der Natur gebunden ist und eine irrtumsfreie Gottheit ihr Autor ist. So bleibt dem Osteopathen nur, sich an diese Gesetze zu halten, und seine Mühen werden nicht nur mit Erfolg gekrönt sein, sondern ihn durch den Dank seiner Mitmenschen bereichern. Ihr seid wahrlich zu dem glänzenden Titel zu beglückwünschen, den Ihr durch die kürzlich bestandenen Prüfungen erhalten habt.

      Die American School of Osteopathy zeigt sich heute mit allen Evidenzen des Erfolges. Sie hat ihre Höhen erreicht und das, obwohl einfallsreiche Menschen sich Pläne ausdachten, unsere Wissenschaft mit antiquierter Unwissenheit und moderner Dummheit zu verbinden und uns zu zwingen, ein Verhältnis mit allopathischen Medikamenten, homöopathischen Pillen, elektrischen Schlägen, Schwitzbädern und der Chirurgie der Öffnungen einzugehen. Richtig angewendet bringt unsere Wissenschaft mehr Erleichterung für die leidende Menschheit, als alle anderen bekannten Wissenschaften zusammen. Darauf sind wir stolz. Wir sind stolz auf die Wahrheit, durch die wir täglich der leidenden Menschheit Gesundheit und Wohlbefinden, Frieden und Glück, Erlösung von Schmerzen geben.

      Dies ist das einzige Anliegen unserer Schule und wir sollten bestrebt sein, diese fleckenlose Reinheit zu behalten. Keinem allopathischen System mit seinen fatalen Medikamenten sollte erlaubt sein, durch unsere Türen zu treten. Keiner homöopathischen Praxis mit ihren gezuckerten Pillen darf erlaubt sein, unseren Namen zu beschmutzen. Keine Chirurgie der Öffnungen mit ihren Torturen und Enttäuschungen für den Kranken kann einen dauerhaften Platz im Verstand des wahren, qualifizierten Osteopathen finden. Osteopathen bitten nichts und niemanden um Hilfe. Sie können ihr ‚Kanu selber steuern‘ und ihre Arbeit, wenn sie verstanden wurde, eigenständig durchführen. Alles, was von den Gefolgsleuten der Osteopathie erwartet wird, ist ein profundes Wissen über die irrtumsfreien Gesetze, die sie leiten, der Rest liegt an Euch.

      Herausragende Ärzte und Chirurgen der ‚alten Schule‘, die beträchtliche Berühmtheit in ihren jeweiligen Regionen erworben haben und früher Lehrer an dieser Lehranstalt waren, haben freudig Zeugnis von ihrer hohen Meinung über die osteopathische Wissenschaft abgelegt. Wie ihre Schwüre zeigen, steht die Osteopathie über allen anderen Heilmethoden. Sie verbinden sie nicht mit anderen Einfällen zur Erleichterung der menschlichen Leiden, sondern nennen sie die alles absorbierende und fortdauernd bestehende Wissenschaft dieses Zeitalters. So lege ich mit Freuden die folgenden beschworenen Aussagen vor:

      Kirksville, Missouri, 13. Januar 1893.

      Ich bin ein voll ausgebildeter, eingetragener Arzt und Chirurg. Ich besitze eine intime Kenntnis von den Methoden der Krankheitsbehandlung, die als Osteopathie bekannt ist und bei der keine Medikamente


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