Das große Still-Kompendium. Andrew Taylor Still

Das große Still-Kompendium - Andrew Taylor Still


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es über allen anderen medizinischen Professionen in der Heilbehandlung steht.

      Unterschrieben und vor mir beschworen am 14. Januar 1893. Meine Zulassung endet am 5. September 1895.

      (Siegel) William T. Porter, öffentlicher Notar

      Die in der Meinung dieser Gentlemen über die Osteopathie eingenommene Position ist in vollem Umfang zu erkennen. Ohne Zweifel würden sie vor Scham erröten, wenn sie ihre Namen mit etwas in Zusammenhang gebracht wüssten, was inkonsistent mit der von ihnen beschworenen Wahrheit wäre oder im Widerspruch zu ihr stünde. Es ist zu beachten, dass Allopathie, Homöopathie, Eklektizismus und Chirurgie der Öffnungen im Besonderen deutlich vermieden werden – und sie sich sicherlich nicht dazu erniedrigen ließen, unsere Wissenschaft durch eine Vermischung oder Verbindung mit diesen schwindenden Wissenschaften der Vergangenheit zu schmälern. An Euch richtet sich der Appell, in der Praxis der gewählten Profession gleichermaßen zu verfahren. Erinnert Euch daran, dass keine Kraft von irgendeiner Wirkung ist, wenn sie nicht von dem Gesetz der irrtumsfreien Gottheit geleitet ist, deren unveränderlichen Gesetzen wir gehorchen müssen, wenn wir den Kampf des Lebens gewinnen wollen.

      Die Osteopathie soll der Leuchtturm sein, auf den sich Eure Augen permanent richten. In ihrem Studium werdet Ihr Raum finden für jeden Gedanken, einen Platz für jede Idee und Trost bei jeder Angst. Neue und schwierige Fälle werden Euch zur Anpassung vorgelegt werden, aber haltet Euch an die Osteopathie! Trübt Euren Intellekt nicht und befleckt den guten Namen dieser Schule nicht durch das Streben nach anderen Göttern. Behaltet immer im Kopf, dass die Osteopathie ihre Arbeit verrichtet, wenn sie richtig angewendet wird, und dass alles andere unnatürlich, unvernünftig und damit falsch ist und nicht durch einen Studenten oder Graduierten angewendet werden sollte, der das Gehirn besitzt, die entwickeltste und fortschrittlichste Wissenschaft des 19. Jahrhunderts in ihrer Gänze zu erfassen.

      Wenn die Osteopathie in sich nicht vollständig ist, ist sie nichts. Sie geht nur mit den Gesetzen der Natur Hand in Hand und nur aus diesem Grund hat sie den größten Fortschritt in der Geschichte wissenschaftlicher Forschung getan und wird durch den natürlichen Verstand so vollständig verstanden, wie die Vergoldung der Abendzeit im Goldenen Westen. Hört mich an! Ihr seid die einzigen tapferen und wahren Soldaten in der großen Armee der Freiheit, kämpft für die Befreiung der geketteten Körper. Auf Eurer gewissenhaften Arbeit ruht der Dank des Menschen. Lebt für die große Sache der Osteopathie und lasst niemanden am Wegesrand liegen. Hebt in Sympathie und Liebe den leidenden Bruder aus der Tiefe der Krankheiten und Medikamente. Lasst euer Licht so vor dem Menschen leuchten99, dass die Welt weiß, Ihr seid ein reiner und einfacher Osteopath. Kein stolzerer Titel kann einem Namen folgen.100 Steht zur ‚alten Flagge‘ der Osteopathie, in deren flatternden Falten in glänzenden Goldbuchstaben geschrieben steht:

      „Eine Wissenschaft, ein Herr, ein Glaube, eine Taufe.“ 101

      KAPITEL XXVI

      Ansprache anlässlich des 21. Geburtstages der Entdeckung der Osteopathie, 22. Juni 1895 – König Alkohol – Den Menschen für seinen Lebensweg ausstatten – Der Hebel, der das Fieber kontrolliert – Die große Weisheit kennt keinen Irrtum – Warum ‚Osteopathie‘ für diese Wissenschaft gewählt wurde – Gallensteine und Heilung

      Meine Damen und Herren: Ich glaube, so beginnt man üblicherweise eine Rede. Ich bin von so schüchterner Natur, sodass ich kaum weiß, wie ich meinen Vortrag beginnen soll und ich werde es tun, indem ich einen Drink (Wasser) nehmen werde, da ich mich ganz ausgetrocknet fühle.102

      ‚Ich fühle mich ganz ausgetrocknet‘ ist ein so alter Ausspruch wie ‚Hört vom Grab den traurigen Klang‘, denn viele Menschen haben dieses Schlaflied gesungen.

      Wie oft hören wir: „Ich bin gewaltig trocken, meine Zähne sind wund, mein Gaumen ist geschwollen, meine Gelenke schmerzen“ und so weiter, ohne Ende. Diese schmerzhaften Wirkungen wurden durch den Einsatz von Gummigutt, Aloe, Rizinusöl und ähnlicher schwarzer Engel der Erholung verursacht. Diese Engel umstanden uns oft in der Vergangenheit, unter ihnen befand sich einer, der oft nicht im Blick der Nachbarn war, einer der normalerweise im Keller lebt, ein kurznackiger Engel, genannt König – König Alkohol.

      Gott schütze uns vor der Bewachung durch solche Engel! Sie werden durch die Whisky-Ärzte um uns herum verteilt. Ich respektiere die Ärzte als Menschen, gebe ihnen die rechte Hand der Kameradschaftlichkeit. Sie gehören zu meiner Rasse, haben das gleiche allgemeine Aussehen, zwei Augen, zwei Hände, zwei Füße – sie zurückzuweisen ist nicht mein Wunsch.

      Es ist nicht unser Anliegen, uns derart zu benehmen. Wir sind mit dem irrtumsfreien Speer der Wahrheit bewaffnet und bereit, jeden Gegner, Anhänger oder jede medizinische Theorie genauso wie alle anderen zu empfangen. Ich verspüre keinen Wunsch nach einem Krieg mit den Ärzten selbst, ich streite nur gegen ihre trügerischen Theorien. Was tut die Medizin für Euch? Indem sie vorübergehend die Not beschwichtigt, wird sie oft noch schlimmer gemacht und das System mit Gift verseucht. Bei der Anwendung von Medikamenten ist sich der Arzt nie des Ergebnisses sicher und kann nur hilflos dabeistehen und die Entwicklung abwarten, um ein anderes Medikament zu verabreichen, wenn das erste nicht geholfen hat.

      Sie kämpfen mit dem Tod an der Bettkante der eigenen Lieben und rufen in Herzensangst aus: „Gott gebe mir die Intelligenz und Kunstfertigkeit, die Lieben meines Haushaltes zu retten! Herr, hilf mir!“

      So lange aber ihre Methoden nicht auf den irrtumsfreien Gesetzen beruhen, so lange sind ihnen die Hände gebunden und sie können nicht erfolgreich gegen Tod oder Krankheit kämpfen. Ich nehme nicht für mich in Anspruch, Autor der Wissenschaft Osteopathie zu sein. Keine menschliche Hand hat ihre Gesetze geformt. Ich erwarte keine größere Ehre als diejenige sie entdeckt zu haben.

      Ihre Lehren haben mich davon überzeugt, dass der Architekt des Universums weise genug war, den Menschen auf eine Weise zu bauen, dass er vom Maine der Geburt bis zum Kalifornien des Grabes ohne Hilfe durch Medikamente reisen kann. Im Jahre 1849, in der Zeit des Goldfiebers, reisten die Menschen entlang dieser Route über Land. Was taten sie zu Beginn dieser Reise?

      Sie trafen alle notwendigen Vorkehrungen in Form von Proviant, starken Wagen mit 8 Zentimeter dicken Seilen, Ochsenjochs und allem, was sie gegen die Stürme der Ebenen schützte. Weder vergaßen sie ihren Whisky noch ihre Schlangenmedizin. Ohne diese kühlen Vorbereitungen und notwendigen Überzeugungen wäre ihre Reise bereits nahe der Heimat zu Ende gewesen und ihr Ziel wäre unerreicht geblieben.

      Als Gott den Menschen auf die Startlinie der Lebensreise setzte, hat er ihn mit noch größerer Sorgfalt ausgestattet.

      Nichts wurde vergessen: Herz, Gehirn, Muskeln, Bänder, Nerven, Venen, Arterien, alles Notwendige für ein reibungsloses Funktionieren der menschlichen Maschine. Anscheinend zweifelt der Mensch aber daran, dass Gott den Wagen mit allem Notwendigen beladen hat, sodass er zahlreiche Apotheken errichtet, um dem abzuhelfen. Wir haben zirka sieben in der Stadt und sie haben alle eine Menge zu tun; das wird so bleiben, bis die Gesetze des Lebens besser verstanden sind.

      Der Mensch möchte die Zügel des Universums in seine eigenen Hände nehmen. Im Fall von Fieber muss er der Natur mit Brechwurzel und anderen Fiebermitteln beistehen. Mit diesem Verhalten beschuldigt er jedoch Gott der Inkompetenz. Ihr dürft davon überzeugt sein, dass die göttliche Intelligenz es nicht versäumt hat, die menschliche Maschine mit einem Hebel zu versehen, der Fieber kontrolliert. Dem Herrn geht nie das Material aus. Er erschafft Anwälte, Musiker, Mechaniker, Künstler und alle nützlichen Menschen, wobei ich glaube, die Narren werden aus den Überresten gemacht.

      In der Vergangenheit habe ich vier Ärzte beobachtet, die besten, welche die medizinischen Schulen zur Verfügung stellen konnte. Sie kämpften mit allen ihren Möglichkeiten in meiner eigenen Familie gegen die gefürchtete Krankheit Zerebrospinale Meningitis. Gebete, Tränen und Medizin waren machtlos. Der Krieg zwischen Leben und Tod war heftig, doch an seinem Ende blieben drei leblose Körper in meinem traurigen Zuhause zurück.

      In meinem Kummer kam mir der Gedanke, dass die Gottheit das Leben nicht einfach gibt, um es gleich darauf wieder zu zerstören. Solch eine Gottheit wäre nichts


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