Was hast DU zu verlieren?. John Valcone

Was hast DU zu verlieren? - John Valcone


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egoistisch, zugleich folgten schwere Depressionen und letzten Endes folgten daraus starke Suizid-Gedanken, die täglich größer und immer lauter in meinem Kopf wurden. Meine Anfänge als Spieler gleichen der Mehrheit, ich spielte und gewann auf Anhieb. Ich müsste lügen, um die genaue Anzahl an Freispielen noch wahrheitsgetreu darstellen zu können, aber es war ein Fünfziger Reingewinn, gehen wir davon aus, müssten es in etwa 25 - 35 Freispiele bzw. Money Jumbo-Games gewesen sein. Ich fühlte mich nach dem Gewinn gut, regelrecht glücklich. Das Gefühl etwas zu können, was andere nur bedingt erreichten, machte mich in gewisser Hinsicht sehr stolz. Jahre später kam der Sprung von D-Mark auf Euro und zugleich die erste Phase, der extrem hohen Einsätze. Bevor man die Spielautomaten-Systeme staatlich in die Schranken wies, konnte man an gewissen Automaten pro Walzendrehung bis zu 10 Euro Rundeneinsatz einstellen. Der Gewinn wäre enorm gewesen, aber pro Drehung 10 Euro zu verlieren, bedeutet zugleich, dass das Geld im Sekundentakt sehr viel weniger wird. Nicht nur das Geld auf dem Spielkonto bzw. Automaten, sondern auch auf dem Bankkonto. Ich spielte selten so enorm hoch, aber es kam vor. Trotz dessen spielte ich häufig »nur« auf 40 Cent und lebte in dem Glauben, es würde tatsächlich einen Unterschied machen, wie schnell man Geld verspielt. Mit den ansteigenden Geldsorgen, stieg zunehmend der Stress. Der Stress im Alltag und im Berufsleben.

      Wenn Sie sich im Leben kein Ziel setzen, dann wird auch jeder Weg der Falsche sein. Egal welchen Sie wählen, entweder Sie entscheiden sich, wohin der Weg führen soll, oder man wird zwangsläufig scheitern. Ich hatte mich am Automaten verloren, meine so heiß ersehnten Wünsche, mutierten zu unerreichbaren Träumen. Es wirkte nicht nur so, ich entfernte mich tatsächlich pro Euro, immer etwas weiter von meinen eigenen Zielen. Durch diese Erkenntnis entfernte ich mich jedoch nicht vom Automaten, ganz im Gegenteil, ich verspielte noch mehr, um den Frust darüber verdrängen zu können. Nun, das klingt hauptsächlich unlogisch, aber ich denke, dass etwas wie Logik, bei einer Sucht nach und nach schwindet. Denn sobald Logik überhand ergreifen möchte, verspielt der Spieler gezielt Geld, um sein Fehlverhalten verdrängen zu können. Durch das Spielen lässt sich vieles leichter wahrnehmen, die Einsamkeit wird am Automaten plötzlich Nebensache. Auch das Gefühl von Selbstachtung steigt durch das Spielen. Natürlich bin ich mir sicher, dass Sie dies selbst am besten wissen. Denn immerhin spielt man genau deshalb, um jemand sein zu können, der man im Grunde nicht ist. Am Ende des Tages kommt es nicht darauf an, ob man jemals etwas am Automaten gewonnen hat, es kommt darauf an, ob man damit wirklich glücklich ist. Jeder Nicht-Spieler versucht einen Spieler durch die Logik-Frage zu verunsichern. Er hofft darauf, dass der Spieler einsieht, dass man nicht gewinnen könnte. Doch was ein Nicht-Spieler einfach nicht versteht, ist die Tatsache, dass ein Gewinn im Grunde zur Nebensache wird, sozusagen ein netter Nebeneffekt. Natürlich freut man sich als Spieler, wenn man Geld am Automaten gewinnt, wer würde das nicht tun? Aber der Unterschied liegt darin, dass man als Spieler nur indirekt mit Gewinn rechnet, man stillt einfach nur sein Verlangen. Im Laufe meines Lebens wurde ich oft als dumm betitelt, da ich sehr viel Geld verspielt hatte, dass jeder Mensch, ganz gleich ob intelligent oder nicht, der Nächste sein könnte, versteht niemand, egal wie intelligent jemand zu sein scheint. Ich habe nachweislich einen überdurchschnittlich hohen IQ, ich denke, die Intelligenzfrage sollte noch einmal überdacht werden. Noch heute werde ich oftmals als Schandfleck dargestellt, werde betitelt, als ob meine Ehrlichkeit eine Schwäche sei, obwohl nur ein starker und psychisch stabiler Mensch, so bewusst über seine Gefühle schreiben kann. Sie können mich gerne als Beispiel verwenden, meine Ratschläge wahrnehmen, annehmen und akzeptieren. Aber belehren, richten und gezielt verleumden, ist nicht der Weg, den ich einem Spieler mit auf dem Weg geben möchte. Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, wohin der Weg des Spielers führen wird, nie um den heißen Brei geschrieben. Es ist das Ihre Leben, Ihre Entscheidung und Ihr Geld. Suchen Sie nicht, sondern finden Sie den Auslöser. Es gibt immer Belastungen im Leben, niemand ist vor solchen Situationen vollständig sicher, ABER - viele Menschen neigen dazu, sich unnötig noch mehr Stresssituationen auszuliefern, als es tatsächlich notwendig ist.

       Dauerstress

      Mit dem alltäglich stattfindenden beruflichen Stress, erzwingen viele Menschen noch höhere Leistungen. Dadurch neigt man dazu, dass aus Stress ein dauerhaftes Befinden wird, der Körper kann sich nach einer Weile nicht mehr vollständig entspannen und solche Dinge, sind höchst gefährlich. Schlaganfall, Herzinfarkt, aber auch andere Dinge wie Tinnitus, Magenschmerzen etc. können dadurch entstehen. Man ist sich darüber gar nicht bewusst, aber selbst in einem Beruf, wo das Denken bzw. die Konzentration enorm wichtig ist, verliert man durch den Dauerstress einen Teil seiner Konzentration. Man möchte zwar mehr Leistung erbringen, aber im Grunde schadet man sich selbst und erwirkt letzten Endes nahezu immer das genaue Gegenteil.

      Kann man Dauerstress entgegenwirken? Ja, im Grunde kann man das. Die richtige Ernährung wäre ein Anfang. Eine vitaminreiche Ernährung ist nicht nur gesund, sondern auch äußerst hilfreich, wenn es um das Abbauen von Stress geht. Auch Sport hilft gegen Stress, man baut dadurch das Stresshormon Adrenalin ab, wichtig ist jedoch auch, dass man sich eine Sportart aussucht, die einen selbst entspannt. Ein langer und regelmäßiger Schlaf ist ebenfalls für den Stressabbau notwendig. Deshalb hilft es auf keinen Fall, wenn man übermüdet nahezu immer 110 Prozent geben möchte. Man sollte sich selbst davon überzeugen, dass man auch einmal auf sich selbst achten muss. Man kann es nicht jedem Menschen recht machen. Und ganz ehrlich, das muss man auch gar nicht. Wer sich keine Pausen gönnt, ist bald ausgebrannt. Planen Sie deshalb ganz bewusst Auszeiten in Ihren Tagesablauf mit ein. Faustregel: Jede Stunde etwa fünf Minuten.

       Daily Hassles

      Wir Menschen grübeln und zerbrechen uns den Kopf über alltägliche Sorgen. Das kann soweit führen, dass die Gedanken darüber einen genauso oder sogar noch mehr belasten, als die Situation selbst.

      Auch hier kann man entgegenwirken. Im Fachjargon sprechen wir hier von »Wahrnehmungslenkung«. Grübelnde Menschen versteifen sich zumal auf eine einzige Situation, diese belastet zweifach bzw. doppelt. Einmal durch die Gedanken und einmal durch die tatsächliche Situation. Denken Sie während dessen mehr an vergangene Dinge, an den letzten Urlaub, oder einfach an etwas Schönes. Natürlich behebt es die Situation nicht wirklich, aber es lässt Sie die Stresssituation anders wahrnehmen. Plötzlich wirkt eine doppelt schwere Last, nur noch als halbe Last, die definitiv Meisterbar wird. Positives Denken ist im Grunde die falsche Betitlung, es müsste rationales Denken lauten. Denn genau das muss vollbracht werden.

       Arbeitskollegen

      Oft entstehen Depressionen am Arbeitsplatz nicht wegen der direkten Arbeit, sondern durch Arbeitskollegen, Vorgesetzte und hin und wieder sogar durch den Chef.

      Hier kann man die Situation folgendermaßen unter Kontrolle bringen. Man sollte sich von Kollegen auch Helfen lassen, diese müssen nicht als Konkurrenten wahrgenommen werden, sondern als zusätzliche Bereicherung. Sie haben weniger Arbeit, durch deren Unterstützung. Notfalls muss jedoch auch eine drastische Veränderung in Erwägung gezogen werden. Niemand muss sich Mobben lassen, hier kann der Arbeitsplatzwechsel eine Lösung sein, oder auch die Aussprache mit besagten Personen. Man sollte sich niemals, wirklich niemals psychisch fertigmachen lassen. Notfalls muss eine gerichtliche Entscheidung herbeigeführt werden. Denn eines ist klar, wenn Depressionen die Überhand ergreifen, muss etwas geändert werden.

       Zukunftsängste

      Was könnte als nächstes geschehen? Wir wagen es nicht, daran zu denken. Dadurch können wir unsere Fähigkeiten nicht voll entfalten. Auch die ständigen Gedanken um bereits geschehene Ereignisse, die wir ohnehin nicht mehr ändern können, sind nicht gerade hilfreich. Das jahrelange Spielen kann eine generalisierte Angststörung hervorgerufen haben. Man fühlt sich der Befürchtung ausgeliefert und die Gedanken drehen sich täglich wie ein Karussell um mögliche Gefahren und Bedrohungen.

      Doch man kann eine Besserung herbeiführen. Als Spieler in der Gesundungsphase hat man Angst, noch einmal die Kontrolle zu verlieren. Alles ungewisse, wie die Zukunft, besitzt bis zum Eintreffen noch keine Kontrolle, aber dadurch sollte man erkennen, dass es Dinge im Leben gibt, die erst beim Eintreffen eine Kontrolle erfordern. Man sollte sich von dieser Angst nicht beherrschen lassen. Konzentrieren Sie sich mehr auf


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