Viva la carpa! Als die Mafia den Aischgründer Spiegelkarpfen haben wollte. Werner Rosenzweig
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Werner Rosenzweig
VIVA LA CARPA!
Als die Mafia den Aischgründer Spiegelkarpfen haben wollte
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2016
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie, detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar.
Handlung und Personen sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen
wären rein zufällig und unbeabsichtigt.
Titelfotos: Werner Rosenzweig
(von links oben im Uhrzeigersinn)
1. Antoniuskapelle auf dem Lauberberg
2. Sterpersdorfer Mühle
3. Blick auf Röttenbach
4. Rathaus in Neustadt an der Aisch
Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Lektorat: Barbara Lösel, www.wortvergnügen.de
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2016
Inhalt
An dieser Stelle noch ein paar Hinweise für die verehrte Leserschaft
VORWORT I
Die beiden Heldinnen unserer Geschichte sind Kunigunde Holzmann und Margarethe Bauer, zwei Witwen, welche die achtzig längst überschritten haben. Seit ihrer Kindheit leben sie in der beschaulichen mittelfränkischen Gemeinde Röttenbach, ein typisch fränkisches Dorf, etwa zwölf Kilometer nordwestlich der Universitätsstadt Erlangen. Röttenbach zählt knapp fünftausend Einwohner und ist geprägt von den vielen Weiherketten, welche sich hauptsächlich von Nord nach Süd durch die Ortschaft ziehen. Obwohl etwas abseits des Flüsschens Aisch gelegen, sagt man dennoch: Röttenbach liegt im Aischgrund. Der Aischgrund ist heute eines der größten zusammenhängenden Karpfenzuchtgebiete Mitteleuropas. Mehr als siebentausend Weiher wurden in den wasserstauenden Tonschichten der Region von Menschenhand angelegt. Ihre Geschichte geht teils bis in das frühe Mittelalter zurück. Nahezu zwölfhundert Teichwirte züchten hier den hochrückigen Aischgründer Spiegelkarpfen, das kulinarische Zugpferd der sanft hügeligen Landschaft, mit ihren Schlössern, Burgen und Kirchen, historischen Mühlen und liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern.
In dieser wunderschönen Landschaft leben unsere beiden Witwen. In ihrem Heimatdorf sind sie als die Kunni und die Retta allseits bekannt. Ihre Ehemänner hat der Herrgott schon vor Jahren zu sich geholt. Auf dramatische Weise: Kunnis Ehemann stürzte bei der Ernte vom garteneigenen Kirschbaum und brach sich das Genick. »Ja verreck …«, waren seine letzten Worte, als er – seinen Eimer voller Kirschen fest in der Hand haltend – durch die Äste rauschte. »Was muss der alte Dackl auch noch auf den Bam naufkrabbln«, hatte Kunni damals gesagt, als ihr Schorsch am Küchenfenster vorbeiflog.
Auch die Retta war von einem ähnlichen Schicksalsschlag nicht verschont geblieben. Ihr Reser meinte, er müsse in seinem Alter noch unbedingt Brennholz aus dem