Pläne sind zum Ändern da. Dorina Kasten
Hochzeitstag hat er auch vergessen. Ich habe mit dem Essen gewartet, und er war angeblich bei einem Kaiserschnitt. Von Jana weiß ich, dass sein Auto vorm Haus der Hundemutter, also der Bredenbrick, stand, die aber wiederum nur Rüden hat. Verstehst du das?“ „Nee, aber, wenn ich Bredenbrick höre, schrillen bei mir alle Alarmglocken“, empörte sich Sanne. „Weißt du nicht mehr, wie sie der Frau vom Bauunternehmer Höffer den Mann ausgespannt hat? Sie hatte dauernd was zu bauen an ihrer Villa. Und der Dussel hat gebaut und gebaut, bis sie ihn im Bett und dann im Grab hatte.“
„Ach, das glaub ich nicht.“ Nora wedelte mit der Hand, als wolle sie die Verdächtigung verscheuchen wie eine lästige Fliege. „Ralf macht sich eigentlich immer lustig über sie.“ „Nora, du bist einfach zu blauäugig! Statistisch gesehen geht jeder zweite Mann fremd. Ich wäre jedenfalls skeptisch. Du musst ihn ans Bett fesseln, damit er nicht auf dumme Gedanken kommt.“
„Wenn das so einfach wäre. Entweder er kommt nach Hause, wenn ich schon schlafe, oder er geht vor mir ins Bett. Die Versuche, die ich sonst noch in letzter Zeit gestartet habe, sind jedenfalls ins Leere gelaufen.“ Nora fand selbst, dass sie ziemlich resigniert klang.
„Hm, hört sich nicht gut an. Du solltest das auf jeden Fall im Auge behalten. Wenn ihr erst mal auf Reisen seid, kann er dir wenigstens nicht mehr ausweichen.“
„Das ist ja das nächste Problem: Wenn ich darüber reden will, wie nun alles werden soll und ob er nicht mal langsam die Flüge buchen will, meint er, das habe Zeit, und ich solle mir nicht so viele Gedanken machen.“ Sie nahm noch einen Schluck Wein. „Früher waren wir ein richtig gutes Team, haben uns blind verstanden. Auch wenn das kitschig klingt, aber abends haben wir uns erzählt, was am Tag so gelaufen ist. Ich weiß nicht mehr, wann das angefangen hat, das Gehetze durch die Woche. Und selbst am Sonntag bleibt keine Zeit, um miteinander was zu unternehmen. Ich hoffe nur, dass wirklich alles anders wird, wenn Ralf die Praxis nicht mehr hat. Vielleicht kommt er dann zur Ruhe.“
„Trotzdem, Nora, soweit ist es ja noch nicht. Und bis dahin kann er dich nicht behandeln, als wärst du Luft. Ich dachte immer, dass er stolz auf dich ist und sich für deinen Beruf interessiert, der so ganz anders ist als seiner. Da kann doch nicht bloß sein Stress dahinterstecken.“
Nora hatte plötzlich keine Lust mehr, das Thema noch zu vertiefen. Sie fühlte sich unendlich müde. „Lass uns zu Bett gehen, ich bin völlig erledigt.“ Sie gähnte wieder. Einschlafen konnte sie jedoch nicht.
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