Kleiner Tod im Großen Garten. Bodo Dringenberg
man hört das bis hierher zischen. – Ja, genau, der Korb hebt gerade ab, jetzt springt eine Frau hinaus, das muss die Geisel sein. Die Geisel scheint unverletzt zu sein. Sie läuft in die Zuschauermenge hinein. Der Ballon taumelt aufwärts, gewinnt richtig an Fahrt. – Ja, der Ballonfahrer steht neben mir. Nach höchstens vier Stunden ist das Gas verbraucht, sagt der, dann kommt die sowieso wieder runter. – Gut, ich wiederhole: keine Feuererlaubnis, der Hubschrauber übernimmt die Verfolgung.«
»Ja, hier bin ich noch mal, ich schwebe, zische schön hoch, und mein Handy funktioniert so gut wie noch nie. Ich habe die Gasflaschen voll aufgedreht und jeglichen Ballast abgeworfen, das geht ins Blau wie im Expresslift. Zum ersten Mal finde ich ganz viel heiße Luft wirklich erhebend. Auf in den Himmel, zu den Sternen!«
Der Besitzer des Heißluftballons »Niki de Saint Phalle« steht am Streifenwagen neben der Hauptkommissarin und schaut der blau-silbernen Kugel nach. Er zeigt auf das winzig gewordene Luftgefährt: »Ziemlicher Mist, was die da oben macht. Die fährt jetzt schon viel zu hoch. Bloß mit ihrem T-Shirt am Leib kommt die irgendwann glatt als Eisklumpen runter.«
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