Verehrte Denker. Henning Ritter

Verehrte Denker - Henning Ritter


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Fall bei Friedrich Sieburg, dem das Kunststück gelang, ein Buch über Frankreich und die Franzosen zu schreiben, in dem diese sich zweifellos wiedererkennen konnten – nicht zuletzt in der französischen Übersetzung des deutschen Titels »Gott in Frankreich?«, der lautete: »Dieu est-il français?« Kaum anders ist es bei Ernst Jünger, der in der französischen Literatur mehr zu Hause war als in der deutschen und der in Frankreich ein größeres Ansehen erlangte als in Deutschland. Trotz seiner Zugehörigkeit zur Besatzungsarmee rechneten die Franzosen ihn zu ihrer Literatur. Das ist zwar bei Gottfried Benn nie der Fall gewesen, vielleicht wegen seiner schon früh ausgeprägten germanischen Attitüde, aber auch Benn hatte eine französische Mutter und einen Heidenrespekt vor allem Romanischen. Schließlich kann man auch Heidegger nennen, der zwar keinen originären biographischen Zugang zu Frankreich hatte, aber von dem einzigartigen Echo, das seine Philosophie in Frankreich fand, gleichsam ein­gemeindet wurde.

      Es mag sein, daß in allen diesen Fällen die französische Tradition der Staatlichkeit, die Staatsräson, auf die politischen Orientierungen dieser frankreichnahen Autoren sich ausgewirkt hat. Bei Carl Schmitt scheint dies der Fall gewesen zu sein. Denn in Frankreich hatte das Jus publicum Europaeum seine klassische Ausprägung erfahren. Damit war es zum idealen Bezugspunkt für alle Auseinander­setzung mit der modernen Staatlichkeit geworden. Die Bewunderung des Staats und die Feindschaft gegenüber Staat und Staatlichkeit liegen in der deutsch-französischen Herkunft Carl Schmitts nahe beieinander. Daraus ergeben sich besondere Einsichten wie Irrtümer.

      Nach meinem Besuch in Plettenberg begann ich, von Carl Schmitt alles zu lesen, was ich erreichen konnte. Nach der Lektüre des Partisanen­buches bestellte ich den dort mehrfach zitierten Band der Gesammelten Werke Maos bei der ­Foreign ­Language Press in Peking. Es war wohl das erste Buch, das die Berliner Buchhandlung Marga Schoeller direkt aus Peking besorgte, ein paar Jahre bevor es Mode wurde, die Worte des Großen Vorsitzenden zu zitieren.

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