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einen fertig zu machen“ (E. Lauscher). Auch: „Man fällt nicht über seine Fehler. Man fällt immer über seine Feinde, die diese Fehler ausnutzen“ (K. Tucholsky). Außerdem kommen wir damit nie rechtzeitig: „Eine Entschuldigung ist eine Höflichkeit, die immer zu spät kommt“ (unbekannt). Weitere Aussagen kommen hinzu, denn Entschuldigungen haben viele Seiten:

      ▪ „Sich zu entschuldigen ist die beste Grundlage für die nächste Beleidigung“ (A.G. Bierce).

      ▪ „Manchmal ist eine Entschuldigung noch eine größere Ungezogenheit“ (S. Johnson).

      ▪ „Wer eine Entschuldigung verlangt, hat eine neue Beleidigung verdient“ (E. Blanck).

      Allerdings: „Manche nehmen unsere Entschuldigung nicht an und dann sieht man erst recht alt aus!“* Ist es dann grundsätzlich besser, sich gar nicht zu entschuldigen?

      ► Welches Verhalten ist richtig? Wenn ein Mensch eine Entschuldigung nicht annimmt, dann ist das niederträchtig: „Der gemeinste Mensch ist, wer keine Entschuldigung annimmt, keine Sünde deckt und keinen Fehler vergibt“ (aus Arabien). Fehler sind menschlich: „Jeder von uns macht Fehler.“* Dann sollte man zu seiner Schuld stehen und der Partner sollte uns vergeben.224 Manchmal fällt eine Entschuldigung schwer, wenn diese vom Partner als Zeichen von Schwäche empfunden wird.

      „Zuweilen ist die persönliche Entschuldigung schlimmer als die Schuld selbst“

       (Horst-Joachim Rahn)

      In jedem Falle zeugt die Entschuldigung eines Menschen von dessen charakterlicher Stärke. Es ist besser, das Geschehene hinter sich zu bringen, als es weiterhin belastend mit sich zu tragen. Hat man einen Fehler begangen, sollte man umgehend auf die betroffene Person zugehen und sich dafür in einem persönlichen Gespräch entschuldigen. Dabei soll man aber den begangenen Fehler nicht herunter spielen, denn dann kann man den anderen erst recht verletzen. Das gilt es zu vermeiden, indem man bei seinem Verhalten die Erfolgsfaktoren für eine richtige Entschuldigung berücksichtigt.225

      Auch in der hohen Politik werden Fehler gemacht. Wenn eine verbündete Nation eine andere gnadenlos ausspäht, dann sind die Folgen für alle Betroffenen fatal. Der amerikanische Präsident B. Obama sagte, als er um eine Entschuldigung für das Ausspähen anderer Staaten gebeten wurde: „Wir werden uns nicht entschuldigen, wenn wir erfolgreich abhören.“ Das ist falsch. „Am besten ist es immer, wenn man sich so verhält, dass man sich später nicht entschuldigen muss.“*

      Freundlichkeit ist das liebenswürdige und entgegenkommende Verhalten eines Menschen, das mit einer wohlwollenden Geneigtheit gegenüber seinem sozialen Umfeld zugunsten eines kooperativen Miteinanders und mit sozialer Kompetenz verbunden ist. „Meine Philosophie ist Freundlichkeit“ sagt der Dalai Lama. Dafür ist er auch bekannt. „Der freundliche Mensch bringt seinem Gegenüber Interesse bzw. Sympathie entgegen, nimmt Rücksicht auf andere und versucht sich so zu benehmen, dass niemand Anstoß an ihm nimmt“ (Aristoteles). Auch die christliche Theologie geht von einem freundlichen Umgang miteinander aus (Kolosser 3, 12). Es gibt eine echte, leider aber auch die falsche Freundlichkeit. „Eine Steigerung der echten Freundlichkeit besteht in der Herzlichkeit.“* Das Gegenteil von Freundlichkeit ist die Unfreundlichkeit.

      ► Analysieren wir zunächst die echte Freundlichkeit: „Freundlichen Menschen schenkt Gott schon bei der Geburt den Schlüssel zu anderen Herzen“ (E. Young). Was ist daraus zu folgern? „Freundlichkeit in Worten schafft Vertrauen, Freundlichkeit im Denken schafft Tiefe, Freundlichkeit im Geben schafft Liebe“ (Laotse). Das hat viel mit echten Gefühlen zu tun: „Freundlichkeit erobert Herzen“ (Sprichwort). Dadurch kann der ganze Tag gerettet sein: „Freundlichkeit verschönt den Tag“ (E. Pannek). Sie hat weitere Folgen: „Mit Freundlichkeit kann man Türen öffnen“ (F. Schmidberger). „Ein Mensch von sanftem Charakter macht sich selbst und andere glücklich“ (aus Arabien). „Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können“ (M. Twain). Freundliches Verhalten kann uns die Sorgen nehmen: „Die Freundlichkeit ist die erste Lebensregel, die uns manchen Kummer ersparen kann“ (H. Graf von Moltke). Und es gilt grundsätzlich: „Ein freundliches Wort findet immer guten Boden“ (J. Gotthelf). Wer etwas vom Anderen zu erwarten hat oder sich von ihm etwas wünscht, wird sich entsprechend positiv verhalten. O. Wilde hat hier wieder eine etwas andere Sicht: „Man kann immer nett gegen die sein, die einem nichts angehen.“

      ► Demgegenüber ist falsche Freundlichkeit negativ zu beurteilen. Man sollte sich immer darüber klaren sein: „Freundlichkeit kann man kaufen“ (M. von Ebner-Eschenbach). „Die meisten Menschen sind nur aus Schwäche oder aus Berechnung sanft. Und nur zu leicht schlägt ihre scheinbare Güte in Bösartigkeit um“ (La Rochefoucauld). Die Realität zeigt uns: „Wer zu freundlich ist, der hat betrogen oder will betrügen“ (Sprichwort). Die Lebenspraxis hat uns leider auch vor Augen geführt: „Die verbindlichen Leute sind in der Regel die kältesten und rücksichtslosesten“ (Graff). Auch folgende Feststellung stimmt: „Niemand ist härter als die Sanftmütigen aus Berechnung“ (Vauvenargues). Auf jeden Fall steht fest: „Falsche Freundlichkeit ist wie trügerisches Eis“ (A. Maggauer-Kirsche). Auch W. Shakespeare sagt: „Ich mag nicht Freundlichkeit bei tückischem Gemüte.“ Zum Schluss wieder etwas zum Nachdenken: „In der Leutseligkeit ist nichts von Menschenhass, aber eben darum allzu viel von Menschenverachtung“ (F.W. Nietzsche). Ist ein Mensch über längere Zeit hinweg unfreundlich, dann wird dieses Verhalten Gründe haben. Treten negative Folgen ein: „Lange Unfreundlichkeit hat Abstumpfung zur Folge“ (J.F. Herbart).

      ► Was lernen wir? Echte Freundlichkeit schafft vertrauen und öffnet Herzen. Das Verhalten hängt auch davon, ab, wie sich das Umfeld des Betroffenen verhält: Gegenüber einem aggressiven Menschen ist Selbstbeherrschung notwendig. Unfreundliche Menschen produzieren vielfach Abneigung und sind in der Gruppe nicht gern gesehen. In jeder Gemeinschaft sollten alle Mitglieder sich darum bemühen, echte Freundlichkeit zu zeigen und Falschheit zu lassen. „Wer echte Freundlichkeit sät, wird Beliebtheit ernten.“* Grundsätzlich gilt „Freundlichkeit ist eine Kraft und keine Maske“ (E. Klepgen). „Manche Menschen glauben, dass Freundlichkeit ein Zeichen von Schwäche sei, wenn es in Wirklichkeit ein Zeichen von Stärke ist“ (W. Singer). In bestimmten Berufsfeldern zählt die Freundlichkeit zu den zentralen Anforderungen, z. B. im Dienstleistungs- bzw. Verkaufsbereich. Ein zustimmendes Lächeln hat schon manchen Vertrag besiegelt. Auch im Mahnwesen ist die Freundlichkeit der anmahnenden Person angebracht. Wir sollten dem Leben überhaupt positiv gegenüberstehen:

      „Ein freundliches Wort kostet nichts und dennoch ist es das schönste aller Geschenke“

       (Daphne du Maurier)

      Nur starke Naturen können im echten Sinne liebreich sein. Wir sollten lernen, mit dem Herzen zu denken: Wärme, Nächstenliebe und Verzeihen sind die eigentlichen Überlebenskräfte des Menschen.226 Auch Offenheit sollte hinzukommen: „Mit dem Hut in der Hand kommt man durch das ganze Land“ (Sprichwort). Positive Verhaltensweisen eines freundlichen Menschen werden durch Lob und Zuwendung verstärkt. „Freundliches Sichverstehen führt zu Sympathie, und Sympathie führt zu Liebe“ (A. de Musset). Wir sollten uns vor allem von falscher Freundlichkeit nicht beeindrucken lassen, sondern immer geradlinig bleiben, denn es geht um die ehrliche Zuwendung zu anderen Menschen.227

      Die Anpassungsfähigkeit ist das Verhalten des Menschen, sich auf geänderte Anforderungen und Gegebenheiten einer Umwelt einzustellen. Sie ist mit Flexibilität verbunden und hat sowohl im Privatbereich als auch im Berufsleben hohe Bedeutung. Im Schulalter wird von den Eltern hinsichtlich der Kinder Gehorsam eingefordert. Dieser darf aber nicht zum Ja-Sagertum bzw. in Knechtschaft ausarten.228 „Wer Kindern zu viele Freiheiten gestattet, der riskiert, dass sie sich


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