Dialektik des geisteswissenschaftlichen Universums. Horst-Joachim Rahn
Tür kehren: „Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart“ (N. Coward). Auch folgende Feststellung passt hier: „Man wird nicht dadurch besser, indem man andere schlecht macht“ (H. Nordhoff). „Es ist gar viel leichter, ein Ding zu tadeln, als es selbst zu erfinden“ (A. Dürer). Mitunter wird schnell kritisiert, aber weniger schnell eingesteckt: „Kritik kommt geschmeidig über die Lippen, aber geschluckt wird sie nicht gern“ (T. Zölffel). Außerdem gilt: „Wer austeilt, muss auch einstecken können“ (O. Stock). Wir sollten angemessene Kritik akzeptieren, aber gegen unangemessene Kritik sollten wir uns wehren. Aber: „Gegen Kritik kann man sich weder wehren noch schützen“ (J.W. von Goethe). „Man soll gegenüber Kritik nicht zu empfindlich sein, man soll aber auch nicht unmäßig austeilen.“* Nicht wenige von uns jammern, obwohl es nicht angebracht ist: „Wir haben uns daran gewöhnt, auf hohem Niveau zu jammern“ (H. Kohl). Andere sind zu empfindlich: „Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen wähnen, wenn jemand eine Meinung ausspricht“ (G.C. Lichtenberg). Und der österreichische Tiefenpsychologe A. Adler stellte etwas Bemerkenswertes fest: „Überempfindlichkeit ist Ausdruck eines Minderwertigkeitsgefühls.“
Demgegenüber gilt: „Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den andern, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt“ (Ch. Morgenstern). „Auch negative Kritik muss immer sachlich sein und darf niemals vor der Gruppe geschehen.“* Interessant ist die Feststellung von Walter Jens: „Die entscheidenden Veränderer der Welt sind immer gegen den Strom geschwommen.“ Und es gibt dazu Wünsche: „Etwas wünscht ich zu sehn, ich wünschte einmal von den Freunden, die das Schwache so schnell finden, das Gute zu sehn!“ (J.W. von Goethe und F. von Schiller). Und etwas rustikal: „Nur ein Schwein macht ein Schwein zur Sau“ (U. Erckenbrecht). Einige Anmerkungen zur Menschenführung:233 Kritik hat unter vier Augen aufbauend und nicht unter Versageraspekten zu erfolgen. Kleine Fehler dürfen nicht hart kritisiert werden: „Fremde Fehler beurteilen wir als Staatsanwalt, die eigenen als Verteidiger“ (aus Brasilien). Tadel an den Leistungen einzelner darf nicht auf alle übertragen werden. Negative Kritik kann auch in Frageform gekleidet werden, um die Schärfe zu nehmen. Die Kritik soll zu neuer Leistung anspornen und darf keinesfalls verletzend erfolgen. „Bei persönlicher Kritik sollte immer das Gute vor dem Schlechten genannt werden.“* „Der Weg zur Vollkommenheit und zu jedem Fortschritt ist fortwährende Selbstkritik“ (K. Schwitters). Und zum Schluss: „Willst du andere belehren, musst du vor deiner Tür erst kehren“ (unbekannt).
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