Wild Guide Skandinavien. Ben Love
spektakuläre Wasserfälle hinein. Brudesløret (der Brautschleier) und De Syv Søstrene (die sieben Schwestern) sind die berühmtesten, und man hat vom Schiff aus auf beide einen guten Blick.
62.1035, 7.2028
7 MOLDE
Kleine Küstenstadt und Hafen in wundervoller Landschaft und Heimat eines der größten Volkskundemuseen Norwegens. Ein Großteil der Stadt wurde bei deutschen Luftangriffen zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut. Ein 8,3 km langer dramatischer Abschnitt zwischen Molde und Kristiansund, genannt Atlanterhavsveien (Atlantikstraße), gilt als eine der schönsten Panoramastraßen, und viele Autohersteller drehen hier ihre Werbespots. Die Aneinanderreihung von Dämmen, Viadukten und Brücken verknüpft mehrere kleine Inseln und Schären, um die Insel Averøy mit dem Festland und der Halbinsel Romsdalshalvøya zu verbinden.
62.7363, 7.1669
8 KRISTIANSUND
Fischerhafen auf vier Inseln, dessen Wohlstand auf getrocknetem, gesalzenem Dorsch gründet, auch bekannt als Klippfisk (Klippfisch), weil er von den Klippen gehängt wurde, um in Wind und Sonne zu trocken. Kleine Passagierfähren bringen Besucher von Insel zu Insel. Besonders interessant ist die Altstadt mit ihren schmalen Gassen und gut erhaltenen Holzhäusern.
63.1147, 7.7367
9 TRONDHEIM
Bevor es in den Trondheimfjord geht, fährt das Schiff am Leuchtturm Kjeungskjær vorbei, der auf einer winzig kleinen Schäre sitzt. Er ist nicht mehr bemannt, aber man kann die ehemalige Wohnung des Leuchtturmwärters mieten. Trondheim hat viele interessante alte Holzhäuser, manche in schmalen mittelalterlichen Gassen, andere an breiten Boulevards, die im 17. Jahrhundert gebaut wurden, um die Ausbreitung von Feuern zu verhindern. Die Kirche aus dem Jahr 1070 ist letztes Pilgerziel des St. Olavswegs (siehe Åre, Schweden).
63.4426, 10.4068
10 RØRVIK
Stadt in perfekter Lage, um von dort die Tausende Inseln und Schären des Vikna-Archipels zu erkunden, mit mildem maritimen Klima, in dem Pflaumen- und Apfelbäume gedeihen. Das Schiff fährt am Torghatten vorbei, einem ungewöhnlichen Granitberg mit einem großen Loch in der Mitte, zu dem es eine schöne Sage gibt. Von Lekamøya verschmäht, schoss der Troll Hestmannen einen Pfeil auf das junge Mädchen, doch der König warf seinen Hut dazwischen, und der Pfeil ging hindurch. Als die Sonne aufging, wurden sie alle zu Stein, auch der Hut.
64.8604, 11.2390
11 BRØNNØYSUND
Brønnøysund liegt auf einer schmalen Halbinsel in der geografischen Mitte zwischen Nordkap und Lindesnes, in einer Landschaft mit sämtlichen klassischen norwegischen Zutaten – Meer, Inseln, Fjorde, Berge, Seen, Wildflüsse und Wasserfälle. Eine der hiesigen Einnahmequellen ist seit mehr als 1.500 Jahren die nachhaltige Produktion von Eiderdaunen. Die Brustfedern werden aus den Eiderentennestern gesammelt und durch Heu ersetzt.
65.4756, 12.2106
12 SANDNESSJØEN
Zwischen Brønnøysund und dem Inselhafen Sandnessjøen liegt einer der schönsten Küstenabschnitte der Welt. Das Schiff fährt vorbei an der Insel Alsta und De Syv Søstre (den sieben Schwestern) – eine Gebirgskette mit sieben Gipfeln, die so nah beieinander sind, dass man sie alle an einem Tag schafft. Laut Legende handelt es sich um weibliche Trolle, die zu Stein geworden sind.
66.0237, 12.6372
13 NESNA
Nach einem kurzen Aufenthalt in Nesna erblickt man die weiße Zunge des mächtigen Svartisen-Gletschers. Vor ein paar Jahrhunderten reichten die Gletscher der Region noch bis zum Meer, doch der Klimawandel beschleunigt ihren Rückzug. Bei 66° 33” nördlicher Breite, wenn das Schiff den Polarkreis überquert, scheint die Sonne im Sommer 24 Std. am Tag. Ein großer Globus auf der Insel Vikingen markiert den Punkt, und es darf mit Feierlichkeiten an Bord gerechnet werden.
66.2003, 13.0085
14 ØRNES
Das Küstendorf kurz über dem Polarkreis mit einem vorgelagerten Archipel aus über 700 Inseln und Schären markiert das Ende des Küstenabschnitts namens Helgelandskysten. Am Hafen steht die romantische Kjærlighetsbenken (Liebesbank), auf der man mit seiner Liebsten sitzen kann, oder man bringt ein Schloss an und wirft den Schlüssel ins Meer.
66.8689, 13.7034
15 BODØ
Größte Stadt der Region Nordland, gegründet 1816 als Handelszentrum und oft das Tor zum wahren Norden genannt. Saltstraumen, der beeindruckende Gezeitenstrom im Südosten der Stadt, ist mit einer Geschwindigkeit von bis zu 22 Knoten der stärkste der Welt. Von Bodø fährt das Schiff nach Vestfjorden, kein echter Fjord, sondern eher ein Meeresarm zwischen den Lofoten und dem norwegischen Festland und von großer Bedeutung für den Kabeljaufang (siehe Lofoten S. 42). Wenn man sich dem Archipel nähert, scheint die Silhouette der Lofotenwand wie eine einzige, ungebrochene Linie aus dem Meer aufzutauchen.
67.2892, 14.3959
16 STAMSUND
Fischerdorf im Süden der Insel Vestvågøy in den Lofoten. Während des Zweiten Weltkriegs gab es hier die ersten erfolgreichen Überfälle britischer und norwegischer Kommandos auf die von Nazis besetzten Gebiete. Sie kehrten mit Gefangenen und norwegischen Freiwilligen sowie dem Code-Buch für eine Enigma und ein paar ihrer Walzen zurück. Von hier fährt das Schiff Richtung Osten am spektakulären Südrand der Lofoten entlang.